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Mo 01.11.10 06:37

Zwei von drei

Bradley Buckman hatte es irgendwie wohl schon geahnt. Schon vor Wochen, als der US-Amerikaner gerade mal ein paar Tage in Frankfurt war, umtrieb ihn die Perspektive seines Kurzeitvertrages. Wie lange er noch brauche, um sich zu akklimatisieren? Zwei Wochen, vielleicht mehr, entfuhr es Buckman zunächst. Dann revidierte er die Antwort. Aus gutem Grund: Er wusste, dass aufgrund eines Vertrages, „den ich selber unterschrieben habe“, wie Buckman betonte, die Zeit dafür knapp werden konnte. Am Sonntag ist das passiert. Buckmans Zeit bei den Skyliners ist abgelaufen. Genau wie die von Jermaine Bucknor. Center Dabbert bleibt dagegen.

Gerade für Buckman scheint es ärgerlich. Beim Sieg in Quakenbrück war er in der schwierigen Anfangsphase einer der wenigen Leistungsträger der Skyliners. Der US-Amerikaner ackerte, in der Anfangsphase war er mit zehn Punkten der offensive Alleinunterhalter der Hessen. Belohnt wurde Buckman dafür nicht. Am Sonntag, einen Tag nach seiner besten Leistung, gab der Klub bekannt, dass Buckmans Kurzeitvertrag nicht verlängert wird.
Das gleiche Schicksal erteilt Zeitarbeiter Jermaine Bucknor. Der Kanadier, der wegen einer Innenbandverletzung in Quakenbrück nicht auflaufen konnte, verlässt die Skyliners ebenfalls mit sofortiger Wirkung. Wirtschaftliche Gründe sollen dafür verantwortlich sein. Bleiben wird dagegen Center Joe Dabbert. Der 2,10-Meter-Hüne konnte mit nur einem Rebound zwar erneut nicht voll überzeugen. Der Klub will ihm aber noch Zeit geben. Unbegrenzt ist das Vertrauen nicht. Genauso wie Jimmy McKinney erhielt Dabbert einen weiteren Kurzzeit-Vertrag bis Ende Dezember. Das US-Zeitarbeiter-Trio komplettiert Neuzugang Roger Powell. Der Power Forward, der im Schlussviertel wegen eines Risses über der Augenbraue genäht werden musste, steht vorläufig bis Mitte Januar unter Vertrag.

Sechs Wochen nach dem letzten Teamcheck, weiteren Neuzugängen und verfestigten Eindrücken der aktuellen Spieler scheinen die Skyliners, auch, trotz oder wegen ihrer Kurzzeitverträge, eine höchst ambitionierte Truppe beisammen zu haben. Einzig der Weggang von Buckman könnte nachträglich schmerzen, falls Dabbert erneut länger ausfällt.

Wie seht ihr es? Wohin geht die Reise der Skyliners? Ist das Playoff-Heimrecht nun Pflicht?

Der Kader 2010/2011
PG: Wood / Roller /
SG: McKinney / Bahiense de Mello / Roller
SF : Robertson / Moye / Franke
PF : Powell / Muurinen /Moye
Center: Dabbert / Nolte

Kursiv = Kurzzeitverträge

17 Responses

  1. 1 # Wettertom November 1 2010 @ 7:36

    Buckman hätte ich gerne weiter bei den Skyliners gesehen, aber da fehlt leider das Geld.

    Ich denke eine gute Truppe, welches aber nicht zu viel Verletzungspech haben sollte.

    Mal sehen wie Powell spielt nach eine paar Trainingseinheiten.

    Mit viel Glück unter den ersten 4.

  2. 2 # Bjoern November 1 2010 @ 9:09

    die skyliners haben schon ne tolle truppe zusammen jetzt nur keine verletzungen und ich seh die skyliners wieder um die meisterschaft mitspielen

    (und dieses mal werden sie meister*fg*)

  3. 3 # Reno November 1 2010 @ 11:42

    Puh, um die Meisterschaft mitspielen ist vielleicht etwas heftig. Entgegen meiner ersten Befürchtung sollten die Playoffs drin sein. Allerdings dürfen nicht zuviele Verletzungen auftreten, denn ich finde nach dem Abgang der Bucks ist man grade im Frontcourt recht dünn aufgestellt.

  4. 4 # Frankie November 1 2010 @ 12:46

    Schon lustig, nach dem Spiel gegen BHV sahen uns bei Schoenen Dunk viele als Absteiger :)

  5. 5 # Bjoern November 1 2010 @ 14:24

    @frankie

    sicher das es gegen die eisbären war????

    @reno

    lass mich doch träumen*fg*

  6. 6 # ScheSche November 1 2010 @ 14:24

    Du meinst das Spiel gegen Hagen – und da hat die Mannschaft auch nicht besser gespielt. Aber zum Glück konnte man sich ja steigern.

  7. 7 # Frankie November 1 2010 @ 20:33

    Hagen???

  8. 8 # ScheSche November 2 2010 @ 0:32

    Du, ich weiß auch nicht, wie diese 5 Buchstaben H a g e n da hingekommen sind. Ich meinte natürlich Düsseldorf. Vielleicht war da die erinnerung an letzte Saison noch präsent, als Hagen phasenweise bei uns ähnlich schlecht gespielt hat.

  9. 9 # Norbert November 3 2010 @ 10:06

    Echt ne blöde Situation für die Spieler mit den Zeitverträgen!
    Gerade bei Buckman hatte ich das Gefühl, dass er viel zu wenig Zeit hatte, um seine Rolle finden und sich beweisen zu können.
    Erst musste er den Aushilfscenter als Dabbert-Ersatz geben, dann durfte er doch auf der 4 spielen und bevor er erst richtig ins Laufen kam, konnte er seinen Spind schon wieder räumen.
    Und jetzt plötzlich wieder auf dem Spielermarkt zu sein, ist auch keine sehr angenehme Situation.
    Das ist schon richtig brutal mit diesen Zeitverträgen. Ich hoffe das wird kein Standard bei den Skys!

  10. 10 # ScheSche November 3 2010 @ 10:51

    Ja, schon. Ich finde diese kurzfritigen Verträge auch blöd. Aber beide Spieler wußten vorher, worauf sie sich einlassen. Buckman war klar als Ersatz für den verletzten Dabbert vorgesehen – und daß Bucknors Vita ihn nicht zum Nachfolger des ersten Powell prädestiniert hat, dürfte er selbst gewußt haben. Er war kurzfristig verfügbar. Insgesamt war die Qualitätsdifferenz zwischen Backcourt und den großen Positionen auffällig. Sie hatten die Chance, sich in der BBL zu präsentieren und werden sicherlich weiter oben auf den Zetteln unserer Konkurenz stehen, wenn die noch mal nachlegen wollen. Jeder einzelne (bis auf einen) dieser Kurzzeitverträge macht schon Sinn – nur das geballte Auftreten zu Saisonbeginn wirkt befremdlich.

    Den Umgang mit McKinney finde ich aber wirklich grenzwertig. Stellt euch vor, ihr arbeitet seit Jahren bei einem Unternehmen und bekommt dann nur einen kurz befristeten Vertrag angeboten. Bei ihm finde ich übrigens die erste Befristung bis Ende Oktober dreister als jetzt die neue bis Dezember – da wurde für ihn ja immerhin die Verletzung, die mindestens 1/3 der neuen Vertragslaufzeit ausmacht, aufgefangen.

  11. 11 # Reno November 3 2010 @ 13:54

    Bei McKinney bin ich mir nicht mal sicher, ob die Kurzzeitverträge nicht auch von seiner Seite ausgehen. Sein Wunsch war ja in Richtung eines größeren Vereins zu gehen und ich glaub die NBA hat er wohl auch noch nicht komplett abgeschrieben.

  12. 12 # Norbert November 3 2010 @ 14:33

    Ich bin mir sicher, McKinney wäre froh über einen normalen Einjahresvertrag!

    Mich hat grad ein Kumpel drauf aufmerksam gemacht wie unterschiedlich doch die Vereine mit verdienstvollen Spielern umgehen.
    Ein McKinney darf sich wegen seiner Verletzungsanfälligkeit hier nach 5 Jahren wie ein Tryout-Spieler abspeisen lassen, ein Johannes Herber bekam letztes Jahr NACH seinem dritten Kreuzbandriss von Alba nen Vertrag, obwohl klar ist, dass er die Saison nicht mehr spielen kann!
    Alles eine Frage des Geldes, sicher. Aber nicht minder eine des Anstands…

  13. 13 # Frankie November 3 2010 @ 15:55

    @Norbert: Ich denke das J-Roc, Dabbert und Powell bis Saisonende bleiben, wenn sie fit bleiben. Und wenn wir die nächsten Spiele weiter Gas geben wird sich auch in Sponsorensache etwas tun, jede Wette. Im übrigen bringt dich nur ein gesunder und fitter Angestellter weiter! Wenn Du in der Probezeit 6 Wochen krank bist kann es durchaus sein, dass dein Arbeitgeber danach „sorry“ sagt :) Hat mit Anstand nix zu tun, sondern mit gesundem wirtschaften. Und die Office Mitarbeiter wollen/müssen halt für ihre 7 Tage Woche auch bezahlt werden. Man darf das nicht immer so einseitig sehen, auch wenn es aktuell wirklich sehr komisch aussieht, keine Frage

  14. 14 # Reno November 3 2010 @ 16:41

    Das führt zur Grundsatzdebatte ob „gesundes Wirtschaften“ und Anstand heute noch vereinbar ist. Aber darüberhinaus wird es auch mündliche Absprachen geben und ich bin mir zu 99 % sicher, das wir McK auch 2011 im Liners Jersey sehen werden … sofern kein potenterer Verein anklopft

  15. 15 # Frankie November 3 2010 @ 19:14

    ….das denke ich auch! Aber auch mal ein Beispiel aus den USA: Die Ticket Sales Staff von Miami Heat hat die letzten Jahre viel Arbeit gehabt, und sich den Hintern aufgerissen für ihren Club. Jetzt sind sie alle fristlos gekündigt worden vor der Saison, mit Lebron, Wade und Bosh wurden Sales People überflüssig, AUSVERKAUFT !!!!

  16. 16 # Norbert November 4 2010 @ 10:37

    @Frankie: Ich finde gerade deine Argumentation einseitig und viel zu kurz gedacht.
    Gesundes Wirtschaften also… Wieder so ein Totschlagargument! Da hat neoliberale Politik ja richtig gefruchtet, wenn ich als Unternehmer eines mittelständischen Betriebs jetzt hier erklären muss, dass a)Anstand und sog. gesundes wirtschaften kein Widerspruch sein müssen und b) die Skyliners ja wohl gerade nicht „gesund wirtschaften“ und momentan wohl mehr ausgeben als sie haben, wenn sie sich nur Zeitarbeiter leisten können.

    Auch die Leute aus dem Office haben Nullkommanichts mit dem Spieleretat zu tun. Das ist ein populistisches Argument, das schnell einleuchtet, aber völlig realitätsfern ist. Jedes halbwegs seriöse Unternehmen trennt zwischen diesen unterschiedlichen Betriebskosten. Und die Personalkosten im Office sind nicht höher/niedriger als letzte Saison auch.

    Wenn bei mir im Betrieb übrigens jemand während der Probezeit krank ist, sage ich danach übrigens auch nicht „sorry“, sondern verlängere die Probezeit… ;)
    Bei mir verfestigt sich jedenfalls der Verdacht, dass die Bucks nichts weiter als Lückenfüller waren und eh nie jemand geplant hat, sie länger als für die paar Wochen zu verpflichten.
    Und was mit McKinney gemacht wurde/wird könnte ich mit meinen Angestellten gar nicht machen. Nach der zweiten Vertragsverlängerung muss ich meinem Arbeitnehmer einen unbefristeten Vertrag anbieten.
    Schade, dass die Spielergewerkschaft nur dann Farbe bekennt, wenns drum geht Weihnachtsferien zu haben. Denn gerade der Fall McKinney zeigt wie wenig Rechte man selbst als etablierter Spieler hat.

  17. 17 # Frankie November 4 2010 @ 11:05

    @Norbert: Wie kannst du behaupten, dass die Skyliners nicht gesund wirtschaften? Es gehören übrigens bei Verträgen immer mindestens 2 Parteien dazu, oder? Kann also jeder für sich entscheiden, oder seinen Spielerberater fragen, ob er unterschreiben soll. Es wird niemand gezwungen.

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