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Fr 27.02.09 13:28

Vier im Fokus

Chris Fleming hat für die BBL-Öffentlichkeitsarbeit die Teilnehmer des Top-Four in Hamburg unter die Lupe genommen. Die Skyliners kommen in der Analyse des letztjähriger Pokalgewinner-Trainers Quakenbrück (heute Bamberg) gut weg. Mit – zugegeben – etwas mehr als ein bisschen guten Willen kann man zwischen den Zeilen durchlesen, dass sie für Fleming ein kräftiges Wörtchen bei der Titelvergabe mit reden werden.

Bonn: „Trainer Michael Koch hat seiner Mannschaft eine klare Rollenverteilung verordnet. Jeder Spieler weiß um seine Aufgabe und seinen Platz im Team. Neben Brandon Bowman und Winsome Frazier, die die Rolle der ‚Leitwölfe’ inne haben, hat sich Earl Jerrod Rowland in den vergangenen Wochen mehr und mehr in den Vordergrund gespielt. In einigen Partien war er es, der in der Schlussphase das Spiel zugunsten der Bonner entschieden hat. Nachvollziehbar, dass sein Selbstvertrauen enorm hoch ist. E.J. ist somit ein weiterer wichtiger Faktor in einer homogenen und sehr athletischen Baskets-Crew. Die jüngsten Erfolge über Meister ALBA Berlin und Pokalsieger Artland Dragons und die Tatsache, dass Center John Bowler nach langer Verletzungspause wieder mitwirkt, dürften zusätzlichen Auftrieb für das BBL TOP FOUR geben.“

ALBA Berlin: „Der Meister verfügt über die größte Erfahrung aller vier Teilnehmer und besitzt darüber hinaus in Julius Jenkins, Casey Jacobsen und Immanuel McElroy extrem quirlige, wendige und treffsichere Akteure auf den kleinen Positionen. Zudem weiß dieses Trio, wie man begehrte Trophäen gewinnt. Die gilt im Übrigen auch für Steffen Hamann, Adam Chubb, Aleksandar Nadjfeji, Dragan Dojcin und Philip Zwiener, die in den vergangenen zwei Jahren mit ihren Teams Meister oder Pokalsieger wurden. Wenn sich überhaupt etwas negativ bemerkbar machen könnte, vor allem am Sonntag, was jedoch voraussetzt, dass das Halbfinale gegen Frankfurt gewonnen wird, dann ist es die Müdigkeit – resultierend aus der Doppelbelastung BBL und Euroleague. Immerhin steht zwei Tage vorher das schwere Spiel gegen den FC Barcelona auf dem Programm. Allerdings ist dieses Pensum für die ‚Albatrosse’ nichts Ungewöhnliches.“

SKYLINERS: „Die Frankfurter verfügen über einen sehr tief besetzten Kader und sind am schwierigsten auszurechnen. Dies trifft vor allem in taktischer Hinsicht auf die wechselnden Verteidigungs-Varianten zu, mit denen Trainer-Fuchs Murat Didin die Kontrahenten überrascht. Nicht von ungefähr verfügen die Hessen in dieser Saison über die beste Defense. Gespannt sein darf man, ob Didin im Falle des Finaleinzugs auf das Mittel der Ball-Raum-Verteidigung zurückgreift – zumeist dann ein probates Mittel, wenn sich herausstellt, dass der Gegner am Tag zuvor Kraft gelassen hat und dementsprechend unter seinen Möglichkeiten aus der Distanz agiert.“

GIANTS Düsseldorf: „Ohne Zweifel sind die Düsseldorfer der große Außenseiter in Hamburg. Der Vorteil des Underdogs, der über eine sehr junge und vergleichsweise unerfahrene Mannschaft verfügt: Er kann ohne Druck an die Aufgaben herangehen. Nicht auszuschließen, dass es sogar zum ganz großen Wurf, sprich: Pokalsieg, reicht. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Spieler aus dem Backcourt an beiden Tagen hochprozentig treffen. Unter den Körben sind die Düsseldorfer ein wenig ‚kurz’ aufgestellt – was allerdings der Philosophie von Headcoach Achim Kuczmann entspricht. Er setzt auf hohes Tempo und Allrounder, die einerseits Gefahr von jenseits der
6,25-Meter-Linie ausstrahlen, andererseits aber flink und durchsetzungsstark den direkten Weg zum Korb suchen.“

Wie seht ihr das Top4? Wer ist euer Favorit? Schließt ihr euch Pascal Roller an, der Alba den Titel zutraut? Oder sind die Berliner 46 Stunden nach der erwarteten Abfuhr gegen Barcelona packbar? Oder haltet es wie der Autor dieser Zeilen, der die tief besetzten Bonner deutlich im Kraftvorteil sieht? (Berlin ringt vielleicht die Skyliners noch nieder, spätestens am Sonntag ist der Akku aber leer. Kräftetechnisch sieht es bei den Skyliners zwar besser aus in einem möglichen Finale gegen Bonn. Ein Lieblingsgegner ist die Truppe vom Players Coach Mike Koch aber ganz und gar nicht).