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Do 11.11.10 11:58

Viel Durchschnitt und ein Outing

Roger Powell sorgt für einen potenziellen „Poster-Moment“. Carl Lindbom bekommt ein Geburtstagsgeschenk. Und Pascal Roller behält die Ruhe. Das Klassenbuch zum 74:67-Arbeitssieg gegen Ludwigsburg.

Gut dabei
Dominik Bahiense de Mello: Nein, wir wollen den Shooting Guard nicht zu sehr hypen. Aber: Das, was er gegen Ludwigsburg in der ersten Halbzeit zeigte, war – gerade im Vergleich zu seinen eher unsicher wirkenden Mitspielern – einfach stark. Exemplarisch für seine spielerische Weiterentwicklung war eine Szene in der zweiten Hälfte: Statt den Fast-Break per Dreier abzuschließen, passte de Mello auf den, unter dem Korb freistehenden Powell. Einfache und sichere zwei Punkte waren die Folge.

Ganz okay
DaShaun Wood: Gehört eigentlich eine Kategorie höher. Übertrieb es aber ab und an. War zwar wieder nicht zu halten (10 gezogene Fouls), doch seine ständiges Attackieren des Korbes offenbarte sich oft als zu optimistisch. Wood brachte zwar acht Vorlagen an den Mann, oft ging es aber auch schief – in Form von Fehlwürfen und fünf Turnovers.
Marius Nolte: Grundsolide Partie des Basketball-Arbeiters, der von den Anlagen ganz und gar nicht auf einer Stufe mit Wood und Powell steht. Aber: Nolte ackerte mal wieder defensiv, war präsent und spielte das, was er kann. Sein Rhythmus ging aufgrund von Offensivfouls ab und an flöten. Nolte reagierte klug. Anders als Dabbert hielt er sich zurück – und blieb im Spiel.
Roger Powell: Der Top-Scorer soweit unten? Ja. Denn: Der Power Forward spielte weiterhin „sein“ Spiel. Die miserable Wurfquote von 4/13 ist ein Resultat dessen. Natürlich, Powell ist erst seit knapp zwei Wochen da. Dennoch: Gegen Lubu war sein Einbeziehung ins Mannschaftsspiel ein Rückschritt. Sehen wir es positiv: Powell dürfte viel von der spielfreien, dafür aber trainingsintensiven Zeit der nächsten Tage profitieren. Für Aha-Erlebnisse sorgt er ja jetzt schon. Gegen Lubu war es Ende des ersten Viertels ein Block gegen den Korbleger-Versuch von Alex Harris. Könnte ein schönes Poster werden.
Pascal Roller: Wird langsam zum Teilzeitarbeiter. Beschränkte sich am Anfang auf die Spielorganisation. Tat gut daran. Wurftechnisch klappte es aber mal wieder erst im Schlussviertel. Dennoch: Strahlt Ruhe und Souveränität aus. In schwierigen Phasen, wie gegen Ludwigsburg, ist Roller deswegen unverzichtbar.

So lala
Joe Dabbert Hundertprozentige Trefferquote. 11 Punkte in gerade mal 13 Minuten. Trainer Gordon Herbert sagte, er sei zufrieden. Nun ja. Ein uneingeschränktes „Wow“ hatte Dabbert sich nicht verdient. Fünf Fouls, bei allerdings kleinlichen Schiedsrichtern, darf er sich nicht so schnell erlauben. Und: Konditionell hängt er wirklich noch vergleichsweise weit zurück, wie auch Herbert einräumte.
AJ Moye: Dem „Phantom“ gelang wenig. Moye ackerte, holte Rebounds, doch offensiv fand er kaum statt. Ausnahme: In der Spurtphase nach der Halbzeitpause, als er einen Dreier aus neun Metern einnetzte. Das war´s dann aber auch. Das Kraftpaket ging auf dem Zahnfleisch. Offensichtlich braucht auch er die Pause.

Schwächelnd
Kimmo Muurinen: Vorsicht Outing: Ich mag die Spielweise des Finnen. Knallt sich voll rein, ist sich für keinen Slide übers Parkett zu schade, gleichwohl er das aufgrund fehlender Muskelmasse mehr spüren wird als, sagen wir mal, AJ Moye. Gegen Lubu lief spielerisch zunächst wenig. Unglücklicher Auftritt im Anfangsviertel mit viel zu kurzen Würfen und Ballverlusten. Danach besser, kann aber mehr.
Quantez Robertson: Besser als gegen Gießen. Aber – gemessen an seinen Stärken – immer noch neben der Spur, nach der Verletzungspause. Sein Dreierversuch Ende des Anfangsviertels, der ihm durch die Finger glitt, passte zur unglücklichen Vorstellung.

Erwähnenswert:
Carl Lindbom: Vor dem Spiel ne Geburtstagstorte, im Spiel endlich mal mit mehr als Garbage-Time. Trainer Herbert beorderte das nun 19-jährige, finnische Talent bereits Ende des ersten Viertels aufs Parkett. Großartig in Szene setzten konnte sich Lindbom in den viereinhalb Minuten nicht. Die Geste passte jedoch. Und war vielleicht auch ein Test für eine große Skyliners-Formation: Lindbom (2,04) spielte als Small Forward neben Dabbert (2,10), dazu standen die Vorzeige-Athleten Powell (1,98) und Robertson (1,88) mit Spielgestalter Roller auf dem Parkett.

Nicht gespielt
Fabian Franke, Filmore Beck

2 Responses

  1. 1 # rivenianer November 12 2010 @ 9:03

    Hey, selten so gerne das Klassenbuch gelesen. Gute Einschätzung die ich voll teile. Daß Herbert Lindbom echte Zeit geschenkt hat fand ich gut, und Kimmo ist auch „unser“ Liebling. Herbert wird mit Sicherheit Powell, Wood und Dabbert noch in die Richtige Richtung lenken, dann müssen wir vor niemandem Angst haben (verlieren werden wir trotzdem noch oft genug).
    Achja, gut daß Murat weg ist und Dominik geblieben ist ;-)

  2. 2 # Norbert November 12 2010 @ 11:22

    Herbert ist einfach ein super Trainer!
    Und ich glaube, dass Dominik unter ihm auch schon vor 2, 3 Jahren den Durchbruch schaffen hätte können. Unter Didin hat er einfach nie eine richtige Chance und keinerlei Vertrauen geschenkt bekommen.

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