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Mo 08.10.12 18:02

„Unterschied wie Tag und Nacht“

Nach dem Spiel bei den Dragons gibt es nun die Stimmen zum Spiel von Marius Nolte, Dion Dowell, Jonathan Jones, Larry Wright und Muli Katzurin.

Marius Nolte: Ich bin sehr erleichtert. Ich muss ehrlich sagen, ich bin nicht mit dem besten Gefühl nach Artland gefahren. Ich habe gedacht, dass die nach ihrer Niederlage extrem viel Wut im Bauch haben und wir waren sehr angeschlagen nach der Niederlage in Ludwigsburg – vor allem wegen der Art und Weise, wie wir verloren haben. Ich habe vor dem Spiel mit JJ Strasser gesprochen und er hat mir gesagt: wir haben wieder was gut zu machen haben und ich habe gesagt: wir haben auch wieder was gut zu machen und gesagt, vielleicht wird es ein gutes Spiel. Ich weiß nicht, ob es ein gutes Spiel war, aber ich bin sauglücklich, dass wir gewonnen haben.

Es war ein Spiel mit sehr vielen Läufen. Es ging und her. Ich weiß, dass wir nicht tief besetzt sind. Wir sind darauf angewiesen, dass wir hart als Team zusammenspielen. Diesen Gemeinschaftswillen haben wir von der ersten Sekunde an gezeigt. Genau so wollen wir spielen, ob wir immer gewinnen weiß ich nicht, aber wir haben auf jeden Fall eine Chance.

Ich hätte nicht damit gerechnet. Ich konnte nicht glauben, dass wir in Quakenbrück vorne sind.

Ihr wart ja die ganze Zeit vorne: Es hat sich nicht so angefühlt (lacht).

JJ hat heute genau so gespielt, wie er spielen soll, wie er spielen muss. Ich hab ihm gesagt, dass er unglaublich gut war. Er hat von vorne bis hinten das Tempo kontrolliert und er war richtig! platt. Er hat viele Assists gemacht und war richtig kaltschnäuzig. Der Sieg bedeutet zwar nichts für Mittwoch, aber wir haben zumindest das Gefühl des Sieges. MBC hat ein starkes Team als Aufsteiger. In der Vorbereitung haben sie alles gewonnen und nur knapp gegen Bonn verloren. Es wird ein schweres Spiel. Wir müssen unser Ding machen. Wir sind haben es selber in der Hand, wenn wir unser Spiel machen, können wir jedes Spiel gewinnen.

Jonathan Jones: Die Trainer haben uns im Training gesagt, dass wir den Druck und die Intensität hoch halten müssen. Indem wir das gemacht haben, haben wir sehr viele Turnover erzwungen. Wir sind nicht das größte Team, deswegen müssen wir schnell spielen, in einen Rhythmus kommen und unsere Shooter einsetzen. Wir haben uns während des Spiels gut angepasst. Ich hab versucht aggressiver zu sein und das habe ich geschafft und konnte so den Ball zu unseren Shootern bringen. Dion hat im ersten Spiel nicht so oft den Ball gehabt, wie er sollte und er ist einer unserer besten Shooter. Wenn ich penetriere, schaue ich nach unseren Shootern. Wir haben die Defensive gut gelesen. Im Spiel gegen Ludwigsburg hatten wir sehr viele Eins-gegen-Eins-Situationen. Das ist nicht unser Spiel. Wir müssen den Ball zirkulieren lassen und den offenen Mann finden. Wir haben in kürzester Zeit Tez, drei Mal ganz offen in der Ecke gefunden. So muss es laufen.

Dion Dowell: Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht zum Spiel in Ludwigsburg. Wir haben den Ball zirkulieren lassen und unsere Stärken ausgespielt. Artland ist ein großartiges Team. Sie haben so viele cuts, down-screens und back-screens gesetzt und ich bin froh, dass wir heute gewonnen haben. Wir haben nicht so oft den Ball verloren, wie im Spiel davor, das war der größte Unterschied. Unsere guards haben einen super Job gemacht, den freien Mann zu finden und wir haben die Würfe reingemacht. In der zweiten Halbzeit bin ich nicht mehr in einen Rhythmus gekommen, weil sie mich aus dem Spiel genommen haben. Ich hab dann versucht dem Team in der Verteidigung zu helfen, leider bin ich rausgefoult worden, aber wichtig war, dass heute alle einen Schritt nach vorne gemacht haben.

Larry Wright: Der Coach hat gepredigt: Defense, defense, defense. Das haben wir im letzten Spiel überhaupt nicht gemacht und darauf lag unser Fokus. Ich habe über das letzte Spiel nicht nachgedacht. Mein Fokus war es mit Energie zu spielen und in der Defensive zu helfen. Und was in der Offensive passiert, passiert.

Zu seiner unverhofften Chance: Ich hatte keine Ahnung (breites Lächeln). Die Trainer haben mir die Chance gegeben und ich will meine Möglichkeit nutzen.

Ich muss meinen Mitspielern danken, dafür das sie mich gefunden haben, als ich frei stand. Sie haben mir das Selbstvertrauen gegeben.

Muli Katzurin: Wenn sich jemand vom Himmel, die zwei Spiele ansehen hätte, würde er nicht glauben, dass dies das gleiche Team war. Wie ich immer sage, jedes Spiel steht für sich. Dieses Spiel gegen Artland wird uns nichts für das nächste Spiel geben und genauso wenig hat uns das Spiel davor nichts für dieses Spiel gegeben. Wir sind sehr gut gestartet mit 16:2. Wir haben alles getroffen und ein enormes Selbstbewusstsein. Wir haben als ein Team gespielt. Auch als es knapp wurde. Denn keiner kann erwarten, dass wir Artland mit 20 Punkten besiegen. Als es 62:60 stand – es war der Moment des Spiels – haben wir sie nicht ins Spiel kommen lassen. Das zeigt den Charakter und die starken Persönlichkeiten der Spieler.

Nach der Videoanalyse habe ich den Spielern gesagt: Schaut, es macht keinen Sinn sich auf Artland vorzubereiten. Wir müssen Fehler beheben und das haben wir getan. Klaus hat den Spielern am Vormittag die Spielzüge von Artland gezeigt und wir haben besser gespielt. Hinzu kam, dass keiner uns auf der Rechnung hatte, Artland unter Druck stand und wirklich jeder gut gespielt hat.

Als wir die Power hatten, war unsere Defensive exzellent. Mit der Zeit sind die Spieler müde geworden. Unsere Rotation ist immer noch ein Problem. Uns fehlen Spieler. Tez hat 40 Minuten gespielt. Es ist nicht neu in Frankfurt, aber es ist nicht einfach. JJ hat einige Pausen bekommen, trotzdem hat er mehr gespielt als er soll.

JJ hatte nach einem nervösen Start, ein großartiges Spiel. Man darf nicht vergessen, dass er von einem anderen Basketball-Level kam und hier gegen solche Spieler so zu spielen, war wirklich schön.

10 Responses

  1. 1 # Wettertom Oktober 8 2012 @ 22:56

    Sehr ruhig, wenn man gut spielt und gewinnt ;-)

    Ich hoffe es bleibt am Mittwoch abend auch so!

  2. 2 # Stephan Oktober 9 2012 @ 7:06

    Die Ruhe liegt wohl auch daran, dass kaum jemand die Auferstehung des Teams live erlebt hat. Umso schöner, dass wir hier umfassend informiert werden. Danke @Timur!

  3. 3 # Harald Oktober 9 2012 @ 7:47

    Was sollte man schon groß beitragen können, wenn man das Spiel nicht gesehen hat. Und wer hat sich denn schon auf die lange Reise ins Artland begeben? Ich denke, die meisten Basketball-Reisenden vom Wochenende waren wie ich in Berlin um Dirk zu sehen! :)
    Aber super, dass Timur vor Ort war und so genau berichtet hat!

    Wer hätte schon gedacht, dass die Mannschaft in Quakenbrück überhaupt eine Chance hat. Süßer Sieg, der der Mannschaft hoffentlich Auftrieb gibt!
    Ich denke aber auch, dass die Dragons momentan richtig schlecht drauf sind. Ludwigsburg hingegen gewinnt in Ulm und könnte eine Überraschungsmannschaft werden. Daher würde ich beide Leistungen der Skys etwas relativierend sehen. Trotz des Siegs ist nicht alles rosarot was vorher grau war. Die langen Einsatzzeiten zB finde ich sehr bedenklich! Auf Dauer ist das ein Ritt auf der Rasierklinge und man braucht sich nicht wundern, wenn die Verletzungen wieder vermehrt auftreten.

  4. 4 # Timur Tinç Oktober 9 2012 @ 8:02

    Danke für die Blumen ihr beiden. Harald, du hast völlig Recht, auf Dauer geht das mit so viel Einsatzzeit der Spieler nicht gut. Davor hat Muli auch gewarnt. Und die Dragons sind noch weit von ihrer Form entfernt. Vor allem auf der Position 1, werden sie froh sein, wenn Mallet zurückkehrt.

  5. 5 # seb Oktober 9 2012 @ 9:43

    Wichtiger Sieg der Skys, der mit Sicherheit so nicht eingeplant war. Er nimmt auch den Pessimisten (mich eingeschlossen) zumindest für eine kurze Zeit den Wind aus den Segeln. Dennoch ist natürlich nicht alles super: wie bereits angesprochen kann eine solche Rotation eigentlich nicht lange gut gehen. Schade, dass man anscheinend nicht so sehr auf die junge deutsche Garde vertraut wie man es vielleicht vermutet hätte. Ein wenig mehr Entlastung sollte man der S5 in den nächsten Spielen schon zugestehen. Wenn man morgen nachlegen kann würde dies den Sieg im Artland nochmals aufwerten. Bin gespannt wie sich die Mannschaft nach einer solchen Kampfesleistung präsentieren wird.

  6. 6 # Harald Oktober 9 2012 @ 11:25

    Der Spielplan meint es gut mit den Skys: Gegen den MBC sollte ein Sieg drin sein, auch Trier sollte man auf Augenhöhe begegnen können. Wenn man nach dem Wochenende eine 2:2 oder sogar 3:1 Bilanz hat, wäre das ja wirklich sensationell!

    Nicht ganz schlau werde ich aus Larry Wright. Gegen LuBu überfordert und schwach, gegen Artland ähnlich stark wie im Test gegen WÜ. Dann wieder richtig schwach in der ProB…
    Trotz der Leistungsexplosionen denke ich nach wie vor, dass man ihn austauschen sollte! Besonders in einer so kurzen Rotation braucht man konstantere Spieler!

  7. 7 # Timur Tinç Oktober 9 2012 @ 11:29

    Wright hat am Sonntag nicht in der ProB gespielt. Vor dem Spiel gegen LuBu schon und war deshalb wohl nicht ganz auf der Höhe. Aber das galt ja für das gesamte Team. Wie gut Wright wirklich ist, wird man sehen, wenn er gegen den MBC und gegen Trier gespielt hat.

  8. 8 # Frankie Oktober 9 2012 @ 20:22

    Tja, und dann hat er 4 von 5 möglichen Spielen gemacht. Wäre ja interessant zu sehen, wie er sich gegen Bayern,Bamberg,ALBA und Oldenburg schlagen würde. Ich tippe auf Vertrag, er wird günstiger sein als ein neuer aus den USA. Lieber noch ein bisschen Geld in einen 3/4er und einen Center stecken!

  9. 9 # Timur Tinç Oktober 9 2012 @ 20:28

    Wenn Wright einen Vertrag kriegt, sind keine spots mehr für einen Ausländer offen. Dann kommt maximal ein deutscher back-up für die 3.

  10. 10 # seb Oktober 10 2012 @ 6:55

    Glaube ohnehin kaum dass man auf den großen Positionen noch verpflichtet, da hat man Dowell und Peacock als Amis, das soll wohl reichen (ich glaube aber weiterhin dass man hier hätte anders verpflichten müssen, eher jemanden Richtung Position 5). Nunja, da sich im Sponsoringpool bis dato nichts mehr geändert hat könnte Wright doch noch zur Alternative werden. Wenn er die nächsten Spiele ebenfalls positiv bestreitet wäre dies für die klammen Skys wohl die günstigste Option. Es sei denn man holt sich einen weiteren „Zeitarbeiter“.

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