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Fr 07.09.12 22:19

System: Full-court-pressing

Immer wieder beorderte Muli Katzurin seine Schützlinge nach vorne, wenn diese sich mal kurz ausruhen wollten. Der Cheftrainer verlangte am Freitagabend gegen Essen ein bedingungsloses full-court-pressing. Das klappte auch bis auf das dritte Viertel ganz ordentlich. 78:60 hieß es nach 40 Minuten. „Vielleicht ein bisschen zu hoch“, wie Sportdirektor Kamil Novak fand, der ein ausgeglichenes Spiel gesehen hat.

Spielverlauf: In der Tat war das Spiel gegen den Pro A-Ligisten zu Beginn sehr ausgeglichen. 15:15 nach dem ersten Viertel. Im zweiten Viertel zogen die Skyliners davon, weil Essen schon sehr früh in arge Foulprobleme geriet. Ein 11:0-Lauf und ein 27:10 im zweiten Viertel brachte dem Klub eine komfortable Führung. Im dritten Viertel wurde das Team sehr müde. Essen gelang in das Schlussviertel hinein ein 15:0-Lauf und der Vorsprung schmolz auf fünf Punkte. Ein Dreier von Danilo Barthel und zwei Dreier von Konstantin Klein in den letzten zwei Minunten ließen den Vorsprung letztlich so hoch ausfallen. Beste Werfer: Barthel (15), Anthony Jones (14), Konstantin Klein (13) und Jonathan Jones (12).

Zum Personal: Die Skyliners mussten ohne Johannes Herber auskommen, der wegen einer leichten Erkältung geschont wurde und am Samstag gegen Nijmengen auch nicht auflaufen wird. Zudem fehlte dem Team nach dem Abgang von Alexander Franklin ein zweiter Power Forward neben Danilo Barthel, der deshalb 33:39 Minuten spielte. Dion Dowell wird erst am morgigen Samstag landen, soll aber wohl am Dienstag beim Testspiel gegen Straßbourg schon zum Einsatz kommen. Durch die fehlenden Spieler kamen auch Tim Oldenburg (3:51 Minuten, 2 Punkte) und Larry Wright (9:03 Minuten 2/3 von Drei) zum Einsatz.

Zur taktischen Marschroute: Wie schon eben erwähnt, ließ Katzurin ein full-court-pressing spielen und stellte Essen somit teilweise unter richtige Probleme. Viel inside-game gab es nicht, was anhand des bestehenden Personals nicht verwundert. Im playmaking haben sich Konstantin Klein (25:08 Minuten), Jonathan Jones (31:26 Minuten) und Devin Gibson (23:26 Minuten) abgewechselt. Wenn Gibson auf dem Parkett stand hat er als nomineller „2er“ den Spielaufbau in die Hand genommen. Fünf Assists sprangen für ihn raus. Vier waren es für Klein, keiner für Jones. Insgesamt spielten die Skyliners mit 16 assists. Sie hatten es zeitweise sehr leicht den freien Mann zu finden.

Die Neuen/Testspieler: Anthony Jones hat sich in der Defensive gesteigert und war eng an seinen Gegenspielern dran. Dazu drei Steals. In der Offensive trat er diesmal nicht so in Erscheinung, weil er sich aber auch selbst keine Würfe kreierte. 4/9 aus dem Feld. Jonathan Jones bleibt meiner Meinung nach blass. Dank seiner Schnelligkeit zieht er viele Fouls und nimmt viele Würfe – besonders erfolgreich war er dabei nicht. Auch im playmaking tut er sich nicht gerade hervor. Johannes Voigtmann gefällt durch seine Übersicht. Der Pass von der Freiwurflinie in den Lauf von Konstantin Klein klappt wie geschmiert. Klein gefällt mir mit seiner bissigen und mutigen Art. Diesmal auch nur mit zwei Fouls.

Zu Fabian Franke: Vielleicht wollte er zu viel, vielleicht kann er einfach nicht mehr. 1/7 aus dem Feld in 24:45 Minuten für den Ex-Skyliner. Darunter zwei Airballs von der Dreierlinie. Immerhin hatte er fünf Rebounds, aber auch vier Turnover und damit mit Rickey Claitt, die meisten von allen Spielern.

Randnotiz: Wie ernst Muli Katzurin selbst die Testspiele nimmt zeigte sich am Ende des Spiels: Konstantin Klein wurde 0,3 Sekunden vor Schluss gefoult, Schiedsrichterin Anne Panther zeigt das Foul an und die Uhr läuft ab. Panther sagte sich: Ach komm, das Spiel ist vorbei, die Freiwürfe lass ich stecken. Das schmeckte Katzurin gar nicht, ging zur Schiedsrichterin und forderte sie auf Klein die Freiwürfe werfen zu lassen. „Wenn sie das Foul nicht gepfiffen hätte, dann wäre es mir egal gewesen, aber sie hat es gepfiffen“, sagte Katzurin. Sie habe es ernst zu nehmen, fand der Coach und fügte hinzu: „Ich nehme meinen Job ernst“, sagte er und konnte anschließend doch lächeln.

Ausblick auf Nijmegen: Die Niederländer werden der erste starke Gegner für die Skyliners sein. In der Liga spielen viele Amerikaner. „Sie sind schwer einzuschätzen“, sagte Novak. Ohne einen zweiten Power-Forward und Johannes Herber wird es nach der intensiven Partie am Freitagabend schwer werden. „Die Spieler werden müde werden“, blickte Katzurin schon mal voraus. Aber genau dafür ist die Vorbereitung da.

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