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So 02.11.08 17:50

Sieg mit Signalwirkung

Auf der Bank zählten die Spieler die letzten Sekunden mit. Dann folgten Umarmungen, Abklatschen und fliegende Handtücher. Fast schon wirkte es als hätten die Skyliners Frankfurt ein vorentscheidendes Playoff-Spiel gewonnen – die Freude währte allerdings allein vom Sieg bei einem Aufsteiger.

Nachvollziehbar war das trotzdem: Der Basketball-Bundesligist hatte ein dramatisches Spiel mit einer starken Willensleistung gedreht. Dass der 89:85 (41:32, 73:73) Erfolg gegen die Giants Nördlingen mehr als zwei Punkte wert ist, davon waren die Sportlichen Verantwortlichen allesamt überzeugt. „So ein knapper, dramatischer Erfolg bleibt in den Köpfen – und gibt einer Mannschaft Selbstvertrauen“, jubelte Sportdirektor Kamil Novak.

Sowohl in der Schlussphase der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung wirkten die Skyliners zweimal auf der Verliererstraße. Nur dank eines kollektiven Kraftaktes und der Abgebrühtheit von Pascal Roller (18 Punkte) drehten sie das Spiel. Mit einem Dreier fünf Sekunden vor der Schlusssirene zum 73:73 hatte der Teamkapitän zunächst die im vierten Viertel abbauenden Frankfurter in die Verlängerung gerettet. Besserung war dort nicht in Sicht. 35 Sekunden vor Ende war Nördlingen auf 81:85 davongezogen – und damit die Skyliners-Niederlage besiegelt.

So dachten viele. Ein erneuter Dreier von Roller, ein Ballgewinn von Dominik Bahiense de Mello und fünf Punkte vom ansonsten schwachen Derrick Allen (acht Punkte insgesamt) ließ die Frankfurter Bank in Jubelstürme ausbrechen. Vorneweg Titus Ivory. Der neue Shooting-Guard hatte ein beeindruckendes Debüt gegeben. Obwohl er die Verlängerung wegen fünf Fouls gar nicht mitspielen konnte, war er mit 19 Punkten Topscorer der Skyliners. Der Tryout-Spieler, der nur bis Ende Dezember unter Vertrag steht, sprach gar davon, eine Führungsrolle einnehmen zu wollen.

Bei Trainer Murat Didin scheint er gute Karten zu haben. „Titus hat uns sehr geholfen mit seiner Art wie er spielt. Er hat ein ähnlich großes Basketballverständnis wie Pascal.“ Novak trat dagegen auf die Bremse. „Ivory wird nicht jedes Spiel unser Topscorer werden.“ Als Zweifel an den Fähigkeiten des 29-Jährigen darf man das nicht verstehen. Eher als ein Zeichen von Selbstbewusstsein angesichts eines mittlerweile sehr tief besetzten Kaders. Wenn die verletzten Lorenzo Gordon und Keith Simmons im Dezember zurückkommen, haben die Skyliners sieben Spieler, die allesamt 20 Punkte und mehr erzielen können. Didin setzt darauf. „Dieses Team kann viel erreichen.“

One Response

  1. 1 # Thomas Wendel Wettertom November 3 2008 @ 0:15

    Ja, wer hätte gedacht, dass man 2mal das Spiel dreht. Ich hatte beides Mal schon mich mit der Niederlage abgefunden.

    Titus sensationell. Ein toller Fang.

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