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So 14.10.12 21:40

Selbstbewusstsein im Keller

Die Skyliners haben nach einem desaströsen dritten Viertel deutlich mit 59:78 in Trier verloren. Im Folgenden findet ihr die Stimmen zum Spiel von Marius Nolte, Muli Katzurin, Kamil Novak und Neuzugang und Topscorer Theodore „Ted“ Scott sowie eine Mini-Zusammenfassung des Spiels. Hier auch der FR-Artikel, der morgen in der Zeitung erscheint.

Extrem viele Fehler haben das Spiel der Skyliners geprägt. 19 Turnover. Unverständliche Ballverluste von Tez Robertson im Ballvortrag, Unkonzentriertheiten mit dem Fuß auf der Linie und so weiter und so fort. Zachery Peacock mit 8! Ballverlusten, Robertson mit vier. Hinzu kam eine schwache Defensive im Eins-gegen-Eins. 42 Punkte unter den Brettern zugelassen. Immer wieder konnten Spieler durchbrechen. Wenig help-defense. Und die größte Schwäche bleibt die kleine Rotation. Und wenn Spieler wie Dion Dowell und Robertson im gesamten Spiel je nur einen Punkt machen, können die Skyliners nicht gewinnen. Dowell muss sich ziemlich steigern. Eine fürchterliche Partie mit vielen billigen Fouls. In der Offensive ist er bislang überhaupt nicht variabel. Wurde gut zugestellt und passt dann den Ball lieber weiter, anstatt mal zum Korb zu ziehen. Devin Gibson wird wohl wieder ab Dienstag ins Training einsteigen. Ob Konstantin Klein das kann muss man abwarten. Er hat sich im Pro-B-Spiel am Samstag eine Schleimbeutelentzündung an der Hüfte zugezogen. Einziger Lichtblick: Die Skyliners haben mit Ted Scott einen guten Scorer geholt.

Marius Nolte: Wir sind mit hängenden Köpfen aus der Kabine rausgekommen, was ich gar nicht verstanden habe. Trier ist mit 35:34 in Führung gegangen und irgendwie sind wir aus der Kabine gekommen, als würden mir zehn oder 15 hinten liegen. Ich habe versucht noch JJ zu warnen: wir müssen jetzt dafür sorgen, dass wir positive Energie haben. Wir sehen irgendwie niedergeschlagen aus, obwohl noch gar nichts passiert ist. Ganz im Gegenteil. Es war ein ausgeglichenes Spiel. Dann hat Trier die ersten Punkte gemacht, waren heiß und haben ihre Würfe getroffen. Wir haben dann die Köpfe hängen lassen. In der Phase war es nicht mehr möglich, positive Energie zu kreieren, damit wir erfolgreich Basketball spielen.

Dadurch, dass wir so dünn besetzt sind, sind wir davon abhängig, dass einige Leute immer punkten. Und wenn die nicht punkten, sieht es blöd für uns aus in der Offensive. Ich hoffe, dass wird sich ändern, wenn Devin wieder fit wird und versuchen Ted mehr ins Spiel zu integrieren. Er hat heute schon mal einen ganz guten Einstand gegeben. Er spielt sehr unbekümmert. Wir müssen schauen, dass wir tiefer werden.

Wir müssen uns schnell als Team finden. Wir haben aber auch nicht so viel Zeit. Gut ist, dass wir jetzt eine volle Woche haben, in der wir daran arbeiten können. Wir müssen jetzt so trainieren, dass alle auf dem gleichen Level sind. Hoffentlich sehen wir in Bremerhaven dann ein bisschen besser aus. Ich sehe was wir können. Das haben wir in Quakenbrück gezeigt. Für uns ist es schwierig, es konstant abzurufen. Das wird mehr und mehr deutlich. Es dauert wahrscheinlich noch ein bisschen. Es darf aber nicht so lange dauern, wie es im letzten Jahr gedauert hat. Das ist ein Problem, dass wir angehen müssen.

Muli Katzurin: Zwei, drei Spieler haben uns in der ersten Halbzeit getragen. Zwei andere haben sich nicht gezeigt. Danach sind sie müde geworden. Und das war’s dann. Auf der Bank waren nur Pro B-Spieler. Es ist hart. Wir brauchen ein Spiel, wo jeder gut spielt – so wie in Artland, dann haben wir eine Chance. Wenn das nicht passiert, haben wir keine Chance.

Frage zu Dowell: Er hat die beiden letzten Spiele, schlecht gespielt, während er in Artland gut gespielt hat. Wir müssen jetzt checken, was die Gründe dafür waren. Das wird uns aber nicht für dieses Spiel helfen.

Frage zu Ted: Er kam mit Energie. Er hat gezeigt, dass er ein guter Scorer ist. Er kann uns helfen. Er ist aber nicht das Hauptproblem im Moment. Wir müssen ihm unser System beibringen, damit er die Punkte über unser System macht.

Wir brauchen jetzt die Trainingseinheiten. Natürlich warten wir auf Devin, den wir brauchen. Jeder fühlt sich schlecht. Die Spieler haben Selbstvertrauen verloren. Wir müssen das Selbstbewusstsein der Spieler wieder aufbauen. Das ist kein einfacher Job, aber wir müssen es tun.

Kamil Novak: Wir haben 16 Minuten gut mitgehalten, dank einer guten Trefferquote von der Dreipunktelinie. Am Ende der ersten Halbzeit hat sich schon gezeigt, in welche Richtung das Spiel gehen wird. Es ist natürlich enttäuschend, dass wir aus der Kabine mit so einer Leistung rauskommen. Wir haben in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Wir haben über das gesamte Spiel Probleme in der Defensive im Eins-gegen-Eins gehabt. Es war entweder Korb oder Foul für Trier. Damit kamen wir nie klar. Was wir besser gemacht haben, war unser Reboundverhalten. Die Verteidigung war auch enttäuschend. Vorne lief auch nicht viel. Da haben wir zu viele Fehler gemacht. Wir hatten zur Halbzeit schon zehn Turnover. Mit 19 Spiele wird man kein Spiel in der Bundesliga gewinnen.

Ted Scott: Im dritten Viertel waren wir sehr desorientiert. Sie haben einige schwere Würfe getroffen, aber auch einige einfache Punkte gemacht. Das haben uns das Momentum genommen. Von da an konnten wir nicht zurückkommen.

Zu den viele Ballverlusten: Du hasst es als Spieler, wenn der Gegner den Ball hat. Das macht definitiv den Ton. Dagegen anzukämpfen ist wirklich hart.

Ich war auf alles vorbereitet, was der Coach mir sagt, ob fünf oder 30 Minuten. Die coaches haben mir sehr stark geholfen, waren sehr geduldig, dass macht es mir sehr einfach. Ich glaube nicht, dass es lange dauern wird, bis ich mich eingewöhne.

Das wichtigste ist, als Team zusammenzustehen und unsere Köpfe nach oben zu bekommen. Wir müssen beim nächsten Mal, viel mehr Energie mitbringen – insbesondere in die zweite Halbzeit.

Frage nach seinen Stärken neben dem Shooting: Vor allem Energie und ich versuche meinen Mitspielern Selbstvertrauen zu geben. In der Defensive zu helfen – auch wenn ich es nicht gewohnt bin full-court zu verteidigen – was ich aber tun werde. Ansonsten werde ich versuchen unter den Brettern zu helfen und meine Mitspieler ins Spiel zu involvieren.

3 Responses

  1. 1 # seb Oktober 15 2012 @ 7:56

    „Auf der Bank waren nur Pro B-Spieler. Es ist hart. Wir brauchen ein Spiel, wo jeder gut spielt – so wie in Artland, dann haben wir eine Chance. Wenn das nicht passiert, haben wir keine Chance.“

    Zuversicht klingt anders…

  2. 2 # Harald Oktober 15 2012 @ 9:20

    Was man einfach nicht unterschätzen darf: Tez ist trotz all seiner Verdienste und der Wichtigkeit für die Mannschaft kein richtiger Scorer! Deshalb würde ich ihm nach dem Komplettausfall gestern auch keinen Vorwurf machen. Im Gegensatz zu einem McKinney, der letztes Jahr auch erst in die Leaderrolle reinwachsen musste, kann Tez sich einfach keinen eigenen Wurf kreiieren und hat einen viel zu instabilen Wurf! Letztes Jahr hat er gerade mal 7 Punkte bei 34 Minuten Einsatzzeit im Schnitt gemacht. Tez Stärken liegen einfach am anderen Ende des Courts!
    Deshalb glaub ich, dass es eben nicht der Normalfall sein wird, dass Tez regelmäßig 16 Punkte auflegen kann, wie er das in den ersten Spielen gemacht hat. Realistisch sind imho so 8-10 Punkte.
    Ich sehe Dowell derzeit viel eher als Enttäuschung im Scoring! Neben Peacock muss er im Frontcourt einfach die Scoring-Verantwortung schultern können, sonst wirds wirklich verdammt eng mit Siegen. Gut, dass mit Ted Scott schon mal jemand zur Entlastung gekommen ist! Aber es wird auch insgesamt nicht reichen, wenn nur 2 Spieler in double-digits punkten und der Rest des Teams aus Pro B-Spielern besteht, die einfach keine Konstanz auf dem Level haben!
    Man muss sicher mal abwarten, wie die Mannschaft auftritt, wenn endlich alle Spieler integriert sind. Aber seit gestern hab ich eindeutig eine Sorgenfalte mehr…

  3. 3 # Timur Tinç Oktober 15 2012 @ 19:36

    Ja Tez ist kein Scorer, trotzdem muss er konstant 8-10 Punkte abrufen können, damit die Skyliners eine Chance haben zu gewinnen. Von der Bank werden nämlich nicht viele Extrapunkte kommen.

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