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Mo 28.09.09 09:58

Quote in der Diskussion

Üblicherweise hat es viel mit Business as usual zu tun. Beim Zusammentreffen der Manager der 18 Basketball-Bundesligisten, wenige Tage vor Saisonstart der BBL, dominiert oft das Sehen und Gesehen werden. Strategische Entscheidungen, die die Manager gemeinsam mit dem Präsidium hinter verschlossenen Türen abstimmen, treten mitunter erst Monate später ins Licht der Öffentlichkeit. In diesem Jahr wird das anders aussehen: Wenn am 3. Oktober die 18 Manager in Oldenburg zusammentreffen, könnte eine Weichenstellung anstehen. Die BBL wird dann über eine Änderung der bisherigen Quotenregelungen beraten.

Obgleich der Wandel frühestens zur Saison 2010/11 greifen würde, ist das Thema omnipräsent. In Basketballkreisen, bei Fans, Spielern und Managern, wird der vor Monaten von Bundestrainer Dirk Bauermann und zuletzt auch von Nationalspielern wie Jan-Hendrik Jagla befeuerte Ruf nach einem Wandel heiß diskutiert. Die Meinungen gehen genauso munter durcheinander, wie die geforderte Form der Veränderung. Bislang werden zwei Modelle im deutschen Basketball praktiziert: In der Bundesliga gilt seit dieser Saison die 8+4-Regel. Vier Deutsche müssen demnach auf dem Spielberichtsbogen stehen. Ob sie nur auf der Bank sitzen oder auch eingesetzt werden, bleibt den Trainern überlassen. Anders sieht das aus in der zweiten und dritten Liga: Dort müssen seit dieser Saison zwei (Pro A) beziehungsweise drei (Pro B) Deutsche zu jeder Sekunde auf dem Parkett spielen.

Welcher Ansatz ist nun der richtige? Welche Anpassungen sind nötig? Wie schnell – und bis zu welchem Punkt? Auf Fragen wie diese, die nur ein Teil der komplexen Debatte abbilden, finden sich selbst unter Experten verschiedene Ansätze.

Beispiel Skyliners Frankfurt: Vom Manager, über Cheftrainer und Nachwuchstrainer bis hin zum Kapitän der Mannschaft hat bei dem Bundesligisten fast jeder eine andere Sicht. Aufbauspieler Pascal Roller tendiert zu der in der zweiten Liga praktizierte Variante mit garantierten Einsatzzeiten auf dem Parkett. In der BBL könnte dies zunächst mit einem deutschen Spieler eingeführt werden. Roller sagt aber auch, dass zusätzliche Varianten vorstellbar seien. Wichtig ist ihm vor allem, dass etwas passiert. In der jetztigen Form könne es nicht weiter gehen. „Für mich ist die BBL in dieser Form nicht reizvoll. Und das geht nicht nur mir so, sondern vielen anderen Spielern auch.“

Gunnar Wöbke sieht das anders. Der Geschäftsführer der Skyliners befürchtet, dass die in Ländern wie Russland, Israel, Türkei oder Polen praktizierte Regel sich auf die Qualität der Spiele der von athletischen Amerikanern dominierten Liga auswirken würde. In Folge dessen fürchtet Wöbke einen Zuschauerrückgang. Auch Roller räumt einen möglichen anfänglichen Niveauverlust ein, sieht das aber nicht als Hindernis. „Das muss man einfach mal in Kauf nehmen.“

Fortsetzung – mit Stimmen von Didin, Stein und Kater – folgt am Dienstag!

3 Responses

  1. 1 # Daniel September 28 2009 @ 14:05

    Ich kann die unterschiedlichen Ansichten von Pascal und Gunnar und die Überlegungen und Beweggründe, die vermutlich dahinter stecken, bestens verstehen.

    Aus rein sportlicher Sicht kann eine ständige und verbesserte Eingliederung (junger) deutscher Spieler nur von Vorteil sein, um auch in Zukunft Erfolgserlebnisse wie die Auftritte der DBB-Truppe in Polen ebenso möglich zu machen wie den Gedanken an entscheidende Gamewinner und Co., die nicht nur von abgezockten US-Spielern kommen, oder auch die verbesserte Bildung von Identifikationsfiguren.

    Aus wirtschaftlicher Sicht wäre eine rigorose Einführung der „Spielpflicht“ für die Vereine aber durchaus ein Risiko, wenn die Leistungen einer Mannschaft umstellungsbedingt tatsächlich erst einmal für ein, zwei Jahre abfallen und hinter den Erwartungen der Sponsoren und Zuschauer zurückbleiben.
    Die Vorstellung, dass ein Team gerade wegen dieser meiner Meinung nach durchaus sinnvollen Umstellung über eine oder mehrere Spielzeiten hinweg finanziell auf Grund ausbleibender Einnahmen ins Straucheln – evtl. sogar bis hin zum sportlichen/ lizenzbedingten Abstieg – gerät, ist verständlicherweise alles andere als angenehm.

  2. 2 # sannert September 28 2009 @ 14:42

    mein Gott… Wöbke (kleines Wortspiel ;) was ist denn schon ein deutscher Spieler auf dem Feld. Er sollte mal überlegen wie viele Zuschauer noch kommen, wenn ein Pascal Roller mal weg ist! Keine Angst Herr Wöbke, für dieses Consulting müssen Sie auch nicht zahlen (Insider wissen was ich meine)…

  3. 3 # Sebbo September 28 2009 @ 15:52

    Es war aber auch echt sehr traurig bei der EM den deutschen Kader zusehen – so viele Spieler ohne Verein. Also ich persönlich werde meine Dauerkarte dann auch irgendwann nicht mehr verlängern wenn jedes Jahr neue „Söldner“ auf dem Platz stehen!

    Um so Talente wie Benzing u.a. müssen sich die Mannschaften eigentlich reißen..daher her mit einer stärkeren Quoten-Regel!!!!

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