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So 11.11.12 20:33

Nicht schön gespielt, aber gewonnen

Die Frankfurt Skyliners haben in einem „basketballerich nicht qualitativem Spiel“ (Katzurin) knapp mit 61:59 gegen Braunschweig gewonnen. Nicht schön gespielt, aber trotzdem gewonnen – das war nach 40 Minuten zähen und am Ende sehr spannenden Basketball das allerwichtigste. Die zwei Punkte bringen die Skyliners auf Tabellenplatz 13 und erstmal weg aus der Abstiegszone. Hier auch der FR-Artikel mit Fotostrecke.

Zum Spiel: Die erste Halbzeit ist sehr ausgeglichen. Beide Teams treffen sehr schlecht. Die Skyliners 31% und Braunschweig 35%. Eine unglückliche Figur machen bis dato Zach Peacock 2/7 und Ted Scott 2/6 – alle Dreier gehen vorbei. Im dritten Viertel schließt sich Konstantin Klein dem an und wirft drei Dreier in Folge daneben – insgesamt fünf. Trotzdem können die Skyliners im dritten Viertel davonziehen. Zunächst Scotts erster Dreier, drei Freiwürfe von Dion Dowell, der in der ersten Halbzeit drei Dreier versenkte und letztlich Tez Robertson brachten die Hessen mit 43:37 in Front. Dann schlug die Zeit von Ted Scott. Drei Dreier innerhalb von 100 Sekunden brachten die Skyliners auf 54:43 in Führung. Casey Mitchell wollte dem im nichts nachstehen. 14 Punkte gelangen dem Braunschweiger Topscorer. Mittmann brachte die Norddeutschen auf 59:60 ran. Sekunden vor Schluss verliert Dion Dowell den Ball in der Vorwärtsbewegung, um nur wenig später Jeremiah Davis zu blocken. Die entscheidende Szene des Spiels.

Stimmen zum Spiel:

Marius Nolte: Wir wussten, dass Braunschweig ziemlich unvorhersehbar ziemlich viele Punkte machen kann. Das haben wir in der Videoanalyse unter der Woche auch angesprochen. Wir wollten das eigentlich über 40 Minuten kontrollieren. Das ist uns aber nicht gelungen. Dann ist der Mitchell im Schlussviertel heiß gelaufen. Nach dem Dunk von Tez dachte ich, dass wir das Momentum auf unserer Seite haben, aber dann ist das Spiel nochmal knapp geworden. Es ist ein gutes Zeichen, wenn wir solche Spiele gewinnen. Wenn ich an das Spiel gegen den MBC denke, da haben wir das Spiel aus der Hand gegeben.

Eigentlich haben alle auf die wir uns konzentrieren wollten, nicht viel gemacht. Dann hat Mitchel gezeigt warum er deren bester Scorer ist. Bei uns ist wichtig, dass wir gute Trainingswochen haben, den Teamgedanken stärken und das an den Wochenenden auf das Feld übertragen. Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen, jetzt kann man aber optimistisch an das Ganze rangehen. Wir fahren jetzt nach Berlin und gucken was geht.

Zur fehlenden Variabilität in der Offensive: Das war ein großes Problem für uns. Das haben wir gegen Bamberg und Bonn viel besser gemacht. Ich weiß nicht woran es heute gelegen hat. Da hatten wir nicht so einen guten Rhythmus. In der Defensive war das anders. Es hat in der Offensive an einigen Ecken gehakt. Im ersten Viertel haben wir die System ganz gut gelaufen, aber wenn jemand 0/3 oder 0/4 wirft, hört er auch irgendwann mal auf zu werfen. Da hat auch ein wenig das Wurfglück gefehlt.

Zu Ted Scott: Er hat ein, zwei Szenen wo er nicht zufrieden war. Er trägt uns dann in einer Phase, wo Braunschweig in die Zone wechselt und wir bisschen statisch wirken und dann haut er die drei Dreier rein. Genau das brauchen wir.

Muli Katzurin: Wir haben den Sieg mit unseren Fingernägeln festgehalten. Es war kein qualitativ hochwertiges Spiel. Die Spieler haben mit Herz gespielt. Wenn es nicht gut läuft, müssen die Spieler andere Wege finden. Und das haben sie getan. Wenn ich nur daran denke, wie oft die Spieler auf dem Boden lagen, um sich den Ball zu holen, spricht für sich.

Ted ist ein unglaublicher Shooter. Wir sehen es in jedem Training. Er gewinnt gegen jeden, wenn es ums shooten geht. Wenn er fokussiert ist, macht er jeden rein. Diese Spielertypen können die wichtigen Würfe machen. Er muss sich noch in der Defensive verbessern, daran gibt es keinen Zweifel, aber das dauert seine Zeit.

So wie das Spiel gelaufen ist, habe ich einen Point-Guard gebraucht, der zum Korb penetriert. Darin ist Devin gut. Devin ist niemand, der viele Würfe von draußen nimmt. Er mag den Kontakt, den Zug zum Korb und von dort den Ball zu passen oder das Foul zu ziehen. In anderen Spielen kann das wieder anders sein. In der ersten Halbzeit hat er in der Defensive einige Schwierigkeiten gehabt, in der zweiten Halbzeit hat er es besser gemacht. Die vergebenen Freiwürfe bedeuten Extraschichten (grinst)

Ted Scott: Es war ein verrücktes Spiel und wurde gegen Ende noch verrückter. Wir haben teilweise heute nicht so gut gearbeitet. Wir waren in einigen Situationen zu lax und müssen noch enger in der Defensive beieinander sein. Das wichtigste ist das wir gewonnen haben.

Wir haben in der Offensive zu sehr stagniert. Es waren kleine Sachen, aber wenn die nicht da sind, können sie zu großen Sachen werden.

Ich habe mich angespannt gefühlt. Der Coach hat mir gesagt, dass ich nicht fokussiert war – womit er Recht hatte, sonst würden diese Fehler nicht passieren. Ich hatte eine Minute Zeit darüber nachzudenken und war froh wieder zurückkommen zu dürfen.

Dieser Sieg gibt uns Selbstvertrauen. Es ist eine Bestätigung, dass wir besser werden und auf dem richtigen Weg sind. Auch wenn es ein langer Weg ist.

Ich war zu emotional im Spiel gegen Bamberg, weil wir es unbedingt gewinnen wollten.

Dion hat uns ins Rollen gebracht. Er ist sehr wichtig für uns – auch abseits des Parketts. Jeder andere hätte nach dem Ballverlust den Kopf hängen lassen, aber er hat seine Fassung bewahrt und einen sehr, sehr wichtigen Stopp für uns gemacht.

Wir haben Mitchell in einen Rhythmus kommen lassen, was wir nicht hätten tun sollen. So einer kann das Leben aus dir schießen.

Devin ist großartig. Er kommt aus der Mitte und bringt den Gegner in sehr große Probleme.