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Mi 12.05.10 06:11

Neue Besen kehren gut – Herberts Monatsbilanz

Heute vor einem Monat wurde Murat Didin als Trainer der Skyliners beurlaubt. Der Schritt von Geschäftsführer Gunnar Wöbke, der damals oft als Begründung auf die kommende Saison hinwies, hat sich auch von der kurzfristigen sportlichen Bilanz gelohnt. Vier Siege in fünf Spielen hat Nachfolger Gordon Herbert geholt. Der Kanadier profitiert von einer eingespielten, gut als Kollektiv funktionierenden Mannschaft. Die Arbeit des Vorgängers will denn auch keiner bei den Skyliners so richtig schmälern. Dennoch: Auch wenn es nur „Kleinigkeiten“ sind, die Herbert geändert hat – er hat was bewirkt.

Die Stimmung wirkt deutlich besser, die Mannschaft wirkt selbstbewusst, ruhig und in sich ruhend. Natürlich spielt da auch die Erfolgsserie eine Rolle. Dennoch: Gerade Spieler aus der zweiten Reihe trauen sich mehr zu. Womöglich liegt das an der ruhigen Art Herberts, vielleicht aber auch nur daran, dass durch den Trainerwechsel jeder Spieler wieder bei Null anfangen konnte – und selbst „Hinterbänkler“ wieder durchstarten konnten. Dominik Bahiense de Mello, mit Abstrichen Jimmy McKinney (schon Didin brachte ihn zuletzt häufiger) sowie zuletzt Greg Jenkins können dafür als Beispiel dienen.

Verbessert hat sich das Offensivspiel. „Wir lassen den Ball länger laufen und warten ab, bis sich Lücken ergeben“, sagt Pascal Roller. Rein statistisch gesehen profitieren davon die Distanzschützen: Seit dem Trainerwechsel werfen die Skyliners im Schnitt pro Spiel mehr als 26 mal aus der Distanz. Das sind pro Spiel sechs Dreier mehr als unter Didin. Sportdirektor Kamil Novak will das als Tendenz allerdings nicht stehen lassen. Ihm sei das ganze Werfen von draußen zu viel, auch „Gordi“ bevorzuge eigentlich einen anderen Weg. „Nur mit Dreiern werden wir auf Dauer nicht erfolgreich sein. Wir müssen den Weg zum Korb suchen“, sagt Novak – übrigens ehemaliger Center.

Defensiv profitiert Herbert von Didins Arbeit. „Über unsere Verteidigung läuft alles. Da ist Gordie genauso wie Murat Didin“, sagt Sportdirektor Kamil Novak. Mit dem ligaweit breitesten Repertoire in der Verteidigung haben sich die Skyliners ligaweit einen guten Ruf gemacht. Knapp ein Dutzend Varianten beherrschen die Skyliners – von der Mann-Mann-Verteidigung mit ständiger Übergabe der Gegenspieler („Switchen“) bis hin zu Spezialformen wie „Triangle-and-two“, „Box-and-one“ oder Ganzfeld-Zonenpresse. Im Kurz-Trainingslager vor den Playoffs hat Herbert die Vielseitigkeit der Verteidigung allerdings zurückgeschraubt. Vor allem Varianten gegen Albas Pick´n´Roll wurden eingeübt. In Berlin griff das: Die Skyliners schafften es die eigene Zone dichtzumachen. Albas Hünen hingen größtenteils in der Luft, die beiden Power Forwards Dragan Dojcin und Jurica Golemac wurden zugedeckt. Beide trafen zusammen nur drei Würfe – von 17 Versuchen. „Wir haben einen guten Job gegen die Großen von Alba gemacht“, sagt Herbert und grinst kurz.

Wie seht ihr die Entwicklung? Was hat Herbert verändert? Was ist gleich geblieben? Was gefällt euch an den Skyliners unter Herbert?

Vorab: Spieler und Verantwortliche der Skyliners gehen auch hinter vorgehaltener Hand nicht auf Konfrontationskurs zu Ex-Trainer Didin. Das kann auch beispielhaft für die Diskussion im Blog sein.

7 Responses

  1. 1 # leekson Mai 12 2010 @ 11:28

    Ich denke, gerade was die Defensivorientierung angeht haben wir Murat viel zu verdanken. Gordie hat allerdings das Repertoire etwas abgespeckt. Gut so. Denn durch die komplizierten Verteidigungsformen wirkten einige Spieler orientierungsloser als der Gegner.

    Im Angriff ist definitiv mehr Struktur und Plan drin. Unter Murat schien es immer so, als ob „DA post-up“ Option 1 sei, falls nicht – schaun’mer mal und spielen ein/zwei Pick’n’Roll an der Birne.

    Zusätzlich gefällt mir die strukturierte Rollenverteilung im Team viel besser. Wir haben eine feste Rotation, in der jeder Spieler seine Minuten bekommt.

    Was die Hinterbänkler angeht: Gerade bei den Sensibelchen Dominik und Greg muss man wohl Knöpfe drücken, die Murat nicht kannte oder nicht drücken wollte. Gordie scheint das zu erkennen. Dass Jimmy richtig guten Basketball spielen kann, wissen wir alle.

    Aber, grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass das immer noch Murats Team ist. Er hat es zusammengestellt. Er hat gute Charaktäre gescoutet, die zusammenpassen. Das ist sein Verdienst.

  2. 2 # holzmichel89 Mai 12 2010 @ 17:52

    ich kann mich leekson nur anpassen.

    Die Defense stammt von Didin. Herberts Verdienst ist eine bessere Offensive und ein besseres Verhältnis Spieler und Coach, was auch manchen Leuten wieder enormes Selbstvertrauen geben wird.

  3. 3 # Frankie Mai 12 2010 @ 20:42

    @leekson: Gute Charaktäre „unterdrückt“ hat Didin wohl, zerstört, angeschrien, zusammengestaucht.

  4. 4 # Reno Mai 13 2010 @ 9:42

    Naja, Didin war in der Hinsicht wohl kein „Players Coach“, aber hey … die Jungs sind Profis und sollten trotzdem Leistung zeigen.

    Aber ich freu mich über den Aufschwung der Head Cases, insbesondere bei Greg.

  5. 5 # Björn Mai 13 2010 @ 12:22

    so heute ist das 2:0 dran

    oder doch nicht?????

  6. 6 # björn Mai 13 2010 @ 20:32

    nachtrag

    heute gab es das 2 zu 0 :-)

  7. 7 # holzmichel89 Mai 13 2010 @ 22:00

    Schaun wir mal ob wir den Sweep schaffen.

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  1. Rauschen im Blätterwald #46 « Grübelei – Ansichten eines Basketballfans Mai 12 2010 @ 9:23

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