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Sa 22.11.08 01:56

„Meine Söhne sind wie die Klitschko-Brüder“

Christoph Wysocki freut sich seit Wochen auf den morgigen Sonntag. In der Ballsporthalle treten dann seine beiden Söhne gegeneinander an – Konrad für die Skyliners und der fünf Jahre jüngere Kevin für Braunschweig. Im FR-Interview erzählt der ehemalige polnische Nationalspieler, was er von Konrads Entwicklung bei den Skyliners hält und erklärt, was es mit dem Hang der Familie Wysocki zur Nummer 10 auf sich hat.

Herr Wysocki, am Sonntag kommt es in der Frankfurter Ballsporthalle zum Duell ihrer beiden Söhne – Konrad für die Skyliners und Kevin für Braunschweig. Erfüllt sich da ein Wunschtraum?
Christoph Wysocki: Absolut. Gerade weil ich früher selbst Basketball gespielt habe. Allerdings ist es nicht das erste Mal. In der letzten Saison, als Konni noch für Ulm und Kevin für Ludwigsburg gespielt haben, war ich auch dabei.

Damals hat Kevin aber nicht gespielt – und hatte auch – anders als am Sonntag überhaupt keine echte Einsatzchancen…
Ja. Das stimmt. Trotzdem. Damals war schon allein der Blick auf die Anzeigetafel eine tolle Sache. Auf der einen Seite steht mit der Nummer 10 K. Wysocki – und auf der anderen Seite das gleiche…Es gibt nichts schöneres für einen Vater.

Was steckt hinter der Wysocki-Treue zur Nummer 10?
Ich habe die Nummer 10 auch getragen als ich jünger war. Ich gehe davon aus, dass mich meine Jungs damit ein bisschen ehren wollen.

Wie? Ihre Söhne haben noch nie mit Ihnen darüber gesprochen?
Nein. Aber das ist typisch für meine Jungs. Die sagen nicht viel, sondern tun es.

Ich habe Ihre beiden Söhne im Duell miteinander bei einem Vorbereitungsturnier in Antalya erlebt. Beide haben gegeneinander gespielt und viel miteinander geredet. Wie ist das Verhältnis?
Das ist ein ganz normaler Konkurrenzkampf. Kevin schaut als jüngerer Bruder genau darauf, was Konni macht und wie er sich verhält. Er will exakt das gleiche erreichen wie Konni, ist aber noch fünf Jahre jünger. Und wie gesagt, das ist eine ganz gesunde Konkurrenz. Ein bisschen sind sie wie die Klitschko-Brüder. Aber bevor sie jetzt fragen – sie würden nie gegeneinander kämpfen.

Wie oft haben Sie Ihre Söhne bislang live in der BBL spielen sehen?
Ich habe Sie ein paar Mal gesehen. Kevin meistens in der Pro B, in der BBL spielt er ja nicht so oft. Und Konni in dieser Saison zweimal.

Wie sehen Sie die Entwicklung von Konrad bei den Skyliners?
[lange Pause] Ich habe mehr erwartet. Ich meine, ich hab es nicht unterschätzt – ich wusste, dass es nicht leicht werden kann für ihn in einem Team, das um die Playoffs spielt. Andererseits: Ich kenne meinen Sohn. Ich weiß, dass er von Bewegung lebt und dass er von Emotionen lebt.

Zwischen Trainer Murat Didin und Ihrem Sohn Konrad hat es zunächst ein paar Unstimmigkeiten gegeben. Der bisheriger Höhepunkt liegt ein paar Wochen zurück, als Konrad seinem Trainer in einer Auszeit widersprach. Gehört das auch zum Thema Emotionen?
Nein. In dieser Situation hatte Konrad ganz klar unrecht. Ein Trainer hat immer recht – auch wenn er nicht recht hat. Ich bin selber Trainer – das muss so sein. Und da gibt es auch nichts zu reden oder zu diskutieren. Es gibt nur einen Chef – und da ist zur Zeit Didin. Das war ein absoluter Fehler von Konrad – und die Reaktion von Didin war vollkommen richtig.
[….]

Die Fortsetzung folgt im zweiten und abschließenden Teil des Interviews. Klick

Zur Person: Christoph Wysocki
Christoph Wysocki bezeichnet sich selbst als Basketball verrückt. Der Vater von Skyliners-Profi Konrad Wysocki hat selbst aktiv mehr als 25 Jahre aktiv gespielt. Für sein Heimatland Polen hat der 52-Jährige fast 50 Länderspiele absolviert. Seit rund 20 Jahren steht Wysocki als Trainer an der Seitenlinie. Unter anderem hat er den VfB Gießen trainiert und den TSV Grünberg. Seit zwei Jahren kümmert er sich beim MTV Gießen um die Herren-Oberliga-Mannschaft und die U-18.

One Response

  1. 1 # Kugelblitz November 22 2008 @ 12:41

    Vater Wysocki geht da schon in die richtige Richtung, wenn er die Skyliner-offence kritisiert. In der Rundschau wird´s ja schon angedeutet. Beim Setplay ist der Ball oft nach 10 Sekunden wieder oben auf der eins, alle haben ein paar cuts oder picks gemacht und passiert ist nichts. Und dann kommt irgendein two-man-game und alle hoffen. Mal sehen, ob Wysocki das morgen anspricht.

    Didin steht wohl immer mehr in der Kritik. Am Donnerstag bin ich wegen des Regens eilig an mehrere Zuschauergruppen vorbeigeeilt und habe jedesmal Unzufriedenheit mit dem Trainer gehört.
    „Dumm, den Jenkins nicht zu bringen“, „Fehler bei der Menschenführung“, „die Spieler gewinnen Gott sei Dank trotz Didin“, war aufzuschnappen.
    Gesellschafter und Sportdirektor sind doch Basketballexperten! Und auf Trainer kann/sollte man auch einwirken, denke ich -oder?

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