skyliners.frblog.de

Do 07.04.11 10:01

Kopfsache

Hosen, die in den Kniekehlen hängen und T-Shirt im XXXL-Format gehören zum äußeren Erscheinungsbild von Basketballern normalerweise dazu. Die Skyliners Frankfurt machten am Mittwoch eine Ausnahme. Nach dem Training ging es für das Team des Basketball-Bundesligisten zum gehobenen Herrenausstatter – zur Smoking-Anprobe.

Den Edelzwirn brauchen die Profis am Samstag. Die komplette Mannschaft wird dann an einer bereits ausverkauften Benefizgala im Festsaal der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Campus Westend) zugunsten der Jugend- und Schulsportinitiative „Basketball macht Schule“ teilnehmen. Lange bleiben werden die Profis beim Pflichttermin nicht. Der Zeitplan ist dicht gedrängt: Die BBL hat einen Doppelspieltag angesetzt. Beim Heimspiel am Freitag gegen Hagen (19.30 Uhr) sowie am Sonntag in Trier (17 Uhr) müssen die Basketball-Profis in Arbeitskleidung ran.

Ob der Gala-Abstecher im Sinne einer guten Vorbereitung ist? „Es ist nicht meine Aufgabe die Terminplanung zu kommentieren“, sagt Trainer Gordon Herbert da nur. Marketingleiter Christian Dachs betont, dass der Termin der Gala zwischen zwei Bundesliga-Spielen nicht zu vermeiden war.

Nun ja. Einerseits hätte es schlimmer kommen können. Schließlich geht es für die Skyliners derzeit um recht wenig. Seit Monaten haben sie sich auf dem zweiten Tabellenplatz festgesetzt, der Heimvorteil bis zum Playoff-Halbfinale ist ihnen fünf Spieltage vor Saisonende nicht mehr zu nehmen.

Und doch passt der Zeitpunkt nicht ganz: Denn seit drei Wochen stecken die Skyliners in einem kleinen Leistungsloch. In der Bilanz stehen drei Niederlagen aus vier Pflichtspielen, darunter der deprimierende Verlauf samt Halbfinal-Aus beim Top-Four am Wochenende. Eine ähnlich schlechte Ausbeute hatten die Hessen zuletzt Ende November. Herbert will einerseits keinen großen Aufhebens machen, um die Minikrise. So verweist er auf die das in einer Saison übliche Auf und Ab. Gleichwohl wirkt der stets unaufgeregt daher kommende Kanadier sensibilisiert. Anders als Sportdirektor Kamil Novak, der den Einbruch zweckoptimistisch angeht („Ich bin froh, dass wir diese Phase jetzt haben – und nicht in den Playoffs“) wirkt Herbert nachdenklicher. Der 52-jährige attestiert seiner Mannschaft ein mentales Problem. Mit den vielen Erfolgen sei die Erwartungshaltung und der Druck gestiegen. „Damit müssen wir lernen umzugehen“, sagt Herbert.

Gleichwohl kämpft das Team auch mit spielerischen Mängeln. Es mangelte zuletzt an Dynamik und Tempo. Schnellangriffe, sonst eines der Markenzeichen der Hessen in dieser Saison, sind derzeit Mangelware. Während Aufbauspieler DaShaun Wood das auf eine zu eindimensionale, weil zu sehr aufs Tempospiel ausgelegte Spielweise zurückführt, hat Novak als Fehlerquelle das defensive Reboundverhalten ausgemacht. Auch Herbert sieht unter den Körben momentan die Schwachstelle. „Wir müssen dort mehr stören und selber mehr Punkte erzielen“, fordert der Trainer. Bei der Selbstfindung könnte den Skyliners am Freitag der Gegner helfen. Heimspielgegner Phoenix Hagen gilt als offensivstärkstes Team der Liga – das mit Tempospiel den Frankfurtern in die Karten spielen könnte.

Schreibe einen Kommentar

Die mit * gekennzeichneten Felder, sind Pflichtfelder.

Um Spam zu vermeiden, füllen Sie bitte das Captchafeld aus. * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.