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So 28.04.13 00:05

Klassenerhalt Ausrufezeichen und durchatmen

Die Skyliners habes es gepackt und bleiben der Basketball-Bundesliga erhalten. 77:72 hieß das Endergebnis, das keinesfalls den Spielverlauf wiederspiegelt. Die Hessen haben die Partie von Beginn an dominiert, Ludwigsburg zu insgesamt 21 Ballverlusten gezwungen. Erst als Ludwigsburg alles oder nichts spielte und 37 Punkte! im Schlussviertel erzielte, kamen die Skyliners in die Bredouille. Als LaQuan Prowell die Freiwürfe zum 77:71 wenige Sekunden vor Schluss verwandelte, stand allen Beteiligten die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Der schönste Moment an diesem Abend war die Einwechslung von Dawan Robinson fünf Sekunden vor Schluss. Da haben die Skyliners am Samstag ein Ass aus dem Ärmel gezogen.

Damit hätte wohl niemand gerechnet. Dass der 31 Jahre alte Aufbauspieler auf der Bank sitzen werde, war von Beginn an klar. Das sich Robinson ein Trikot überstreift hat alle erstaunt. Als ich das sah, war ich sicher, dass die Skyliners diese Partie gewinnen werden. Alleine seine Präsenz macht einfach einen Riesenunterschied aus, wie Katzurin im langen Interview (13 Minuten) auch nochmal bestätigte. Robinson hatte sogar spielen wollen, was Katzurin unbedingt verhindern wollte, um kein Risiko einzugehen.

Von Beginn an waren die Hessen hochkonzentriert, insbesondere in der Verteidigung. Da machte es auch nichts, dass die Skyliners von außen fast nichts trafen. Wie gut, dass Zachery Peacock nach seiner schwachen Partie gegen Trier, in „the zone“ war. 20 Punkte in 21 Minuten. „Er war unstoppbar“, lobte Quantez Robertson den Center und Topscorer.

Der Wendepunkt in der Partie kam als Peacock wegen eines Kopfstoßes disqualifiziert wurde. Er hatte Max Weber, der ihn mit purer Absicht zwei Mal gefoult hatte, mit seinem Kopf weggedrückt, wie er mir auch nochmal demonstrierte. Trotzdem kannten die Schiedsrichter keinen Spaß und schickten ihn in die Kabine, wo er überhaupt nichts mehr von der Partie mitbekam.

Im Schlussviertel liefen Lucca Staiger und Wayne Bernard heiß. „Zu spät“, wie Ludwigsburgs Trainer John Patrick konstatierte.

Die Skyliners haben eine wahre Achterbahnfahrt hinter sich. Sie waren ganz unten, steigerten sich ab Februar, spielten unfassbar guten Basketball, träumten von den Playoffs, verloren ihren besten Dawan Robinson, und schafften es am Ende doch noch. Ich belasse es bei diesen kurzen Stichwörten, die Saison werde ich noch ausführlicher analysieren.

Jetzt gibt es erstmal die Interviews nach dem Spiel.

34. Spieltag – Skyliners – Ludwigsburg – Zachery Peacock

34. Spieltag – Skyliners – Ludwigsburg – Dawan Robinson

34. Spieltag – Skyliners – Ludwigsburg – Muli Katzurin

34. Spieltag – Skyliners – Ludwigsburg – Quantez Robertson

7 Responses

  1. 1 # Timeout April 28 2013 @ 0:51

    Respekt, ersatzgeschwächt und trotz des auf Ludwigsburger Seite liegenden Momentums in letzter Sekunde den Kopf aus der Schlinge gezogen. Damit war nicht unbedingt zu rechnen.

    Jetzt ist wirklich erst einmal Durchatmen angesagt, dass man sich keine Gedanken um Wildcard oder ProA machen muss. Leider lässt sich diese Katastrophen-Saison aber nicht als bloßer Betriebsunfall abtun. Dafür sind die Fragezeichen – Trainer und Finanzen an erster Stelle – auch mit Blick auf die nächste Saison zu groß.

  2. 2 # Wettertom April 28 2013 @ 1:27

    Freut mich für die Mannschaft. Ich hoffe man fängt nicht wieder bei Null nächste Saison an.

    Warum werden keine unsportlichen Fouls am Ende gepfiffen? So wurde das letzte viertel zum Freiwurf Contest

  3. 3 # Frankie April 28 2013 @ 10:41

    Also TEZ hat gestern alles ins Publikum geworfen, was er in der Sporttasche hatte. Das sagt einiges….leider! Da er einen sehr gut dotierten Vertrag hatte, dürfte zumindest Brooks & Peacock für nächste Saison weiter im Rennen sein. Ich glaube dass Budget für die neue Spielzeit steht schon, von daher dürften wir wohl zuerst erfahren, wer nächste Saison an der Seitenlinie steht. Ich hoffe nicht, dass es Patrick wird. Bei gleichbleibendem Budget ist Katzurin Geschichte, und das nehm ich ihm nicht mal übel!

  4. 4 # Timur Tinç April 28 2013 @ 10:59

    @Frankie: Ich habe Tez ja danach gefragt und er hat gesagt, dass er diese Schuhe ohnehin nicht mehr getragen hätte. (ist die letzte Frage des Interviews) Klar ist aber, dass es eher unrealistisch sein wird ihn zu halten.

  5. 5 # Rivenianer April 28 2013 @ 16:28

    Jetzt wird es richtig spannend, Wöbke hat in dieser Saison hoch gepokert und fast verloren. Wer bleibt, wer geht? Wer kommt wissen wir vermutlich 4 Wochen vor Saisonbeginn (und dann wahrscheinlich erst die Rumpftruppe). Wer wird Trainer, oder tut sich Muli das nochmal an?
    Bitte verschont uns mit John Patrick, obwohl der (für uns wichtig) aus „günstigen“ Spielern einiges herausholen kann. ich befürchte, daß er Weber gestern bewußt als Agent Provocateur gegen Peacock eingesetzt hat.
    Ich denke nicht nur ich als langjähriger Dauerkartenbesitzer schaut kritisch auf die Entwicklungen in der Offseason.
    Und bitte: nicht nur Hallengeschwafel…

  6. 6 # Harald April 29 2013 @ 10:11

    YES! So, Klassenerhalt eingetütet, Puls langsam wieder auf Normallevel eingependelt. Echt eine fiese Sache so ein Spiel nur im Ausland auf TV gucken zu können und nicht vor Ort sein zu können!
    Aber das wichtigste ist gesichert: Erstligabasketball bleibt Frankfurt erhalten!

    Muli hat die Mannschaft wirklich super eingestellt, die Skyliners eigentlich in den ersten 3 Vierteln in jeder Phase des Spiels überlegen und sehr kontrolliert. Ich hatte nie das Gefühl, dass man das Spiel noch verlieren könnte. Ärgerlich war bis zu dem Zeitpunkt nur, dass man die Führung nicht noch deutlciher ausbauen konnte. Gefühlt waren das +25 Punkte. Dann wurds aber nochmal haarig wegen der Sache mit Weber und Peacock.
    Mann oh Mann, wie kann man sich in so einem wichtigen Spiel derart gehen lassen und sich von jemandem wie Max Weber provozieren lassen??? So dominierend Peacock die erste Hälfte auch war: Bei mir ist er erstmal ziemlich unten durch! Erst diese unterirdische Leistung gegen Trier, dann der Aussetzer im wichtigsten Spiel der Saison, wo er endlich wieder dominieren konnte. Und @Timur: so fair muss man dann doch sein: es war eben kein „mit dem Kopf wegdrücken“, sondern ein astreiner Kopfstoss!
    Das ist als würde ein jemand, der einem anderen die Geldbörse klaut und erwischt wird sagen, er habe sich nur mal eben das Portmonnee anschauen wollen… ;)

    Naja, whatever. Jetzt gilts nach vorne zu schauen und hoffentlich früher mit den Kaderplanungen für die neue Saison loszulegen als in den letzten beiden Jahren!

  7. 7 # Timur Tinç April 29 2013 @ 10:54

    @Harald: Ja, hast recht. Es war eindeutig ein Kopfstoß. Als ich den Text geschrieben hatte, habe ich die Fernsehbilder noch nicht gesehen und nur die face-to-face-Demonstration von Peacock :)

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