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Mi 04.01.12 06:00

Klassenbuch zum Spiel in Gießen

Ein gutes Spiel war das Hessenderby nicht. Das konnte man nach zwei Tagen Erholung mit dem kleinen Kader auch nicht erwarten. Trotz insgesamt 16 Ballverlusten spielten die Skyliners eine klasse Teamdefensive in Gießen. Wirklich schlecht war dieses Mal keiner. Und es gab natürlich einen ganz besonderen Matchwinner. Dazu auch ein Artikel in der heutigen FR-Ausgabe.

Matchwinner:

Marius Nolte: Entschied mit seinen Aktionen drei Minuten vor Schluss die Partie. Holte sich zunächst zwei Offensivrebounds, traf 50 Sekunden vor Schluss einen Korbleger und zog das Foul. Den Freiwurf traf er zwar nicht, doch der Korbleger brachte die 60:56 Führung. Blockte Berry Stewart 20 Sekunden vor dem Ende und erstickte somit alle Hoffnungen der Gießener auf ein letztes Aufatmen im Keim. Gab dem Gießener Publikum für ihre – vorsichtig formuliert „Schmährufe“ – die richtige, sportliche Antwort. Es gibt keinen, der sich nicht mit dem Kapitän über seine klasse Leistung freute. Er hat es verdient. Erzielte insgesamt fünf Punkte und hatte neben seinen zwei Offensiv- auch einen Defensivrebound in 16:30 Minuten Spielzeit.

Gut dabei:

Johannes Herber: Bekam von Trainer Katzurin ein Sonderlob für seine „exzellente“ Defensivarbeit. Spielte am Montag alles. Point-Guard, Shooting-Guard und Small-Forward. Machte zwei ganz wichtige Dreier von der linken Seite und brachte seine Mannschaft innerhalb von 40 Sekunden auf 27:24 in Führung. Das einzig ärgerliche waren seine Ballverluste im Ballvortrag, als ihm zweimal der Ball von hinten weggeschnappt wurde. Beim zweiten Mal fehlte allerdings die Kommunikation seiner Mitspieler. Machte insgesamt acht Punkte und holte sich sechs Rebounds. Darunter zwei spektakuläre Hechtsprünge mit denen er seinem Team den Ball sicherte.

Michael Thompson: Ganz wichtig, dass der 22-jährige US-Amerikaner nach seiner Schulterprellung wieder als Spielorganisator auf dem Feld stand. Der 1,77 Meter große „Juice“ hat seine Rolle im Team gefunden. Spielte zwar ohne einen einzigen Assist, leitete aber alle plays ein. Wird auch als Scorer immer wertvoller, spielte mit 13 Punkten. Wurde von Katzurin für die Crunchtime einige Minuten aus dem Spiel genommen. Genau da kam Gießen wieder ran. Die kurze Pause tat ihm gut und seine Rückkehr auf das Parkett den Skyliners.

Ganz okay:

Jermaero Davidson: Nicht nur seine 16 Punkte machten den 2,08 Meter großen Center am Montagabend zu einem ganz wertvollen Teil der Mannschaft. Nein, er lieferte als „big guy“ zudem fünf Assists und schnappte sich nach den Statistikern fünf Rebounds (waren gefühlt mehr). Verhedderte sich nicht in Einzelaktionen, sondern spielte den Ball auf die weak-side und ermöglichte seinen Mitspielern von draußen zu glänzen. In der Defensive aber mit einem ganz schlechten Spiel gegen den abgezockten Elvir Ovcina. Sah ein ums andere Male schlecht aus, was Muli Katzurin am Spielfeldrand fassungslos ließ. Diesmal auch nicht ganz so treffsicher aus der Mitteldistanz 1/5. Insgesamt 6/11. Holte sich aber beachtliche vier! Steals.

Jimmy McKinney: Biss trotz eines Pferdekusses am Oberschenkel 35:10 Minuten auf die Zähne. Das ist ihm hoch anzurechnen. Darunter litt in der Schlussphase sein Wurf. Nur 1/6 aus dem Feld insgesamt. Dafür 3/5 von „Downtown“. In der Verteidigung bissig und aggressiv gegen die Guards. Spielte außerdem mit vier Assists. Hatte drei unnötige Turnover, über die er sich selbst am meisten aufregte.

So lala:

Jacob Burtschi: Macht noch wenig aus seinen Möglichkeiten. „Warum stehst du so tief“, rief ihm Muli Katzurin in einer Situation zu, als er zu weit entfernt stand, um einen Pass zu bekommen und somit, wie vorgesehen, zum Dreier anzusetzen. Zeigte sich aber deutlich verbessert gegenüber der Partie gegen Quakenbrück. Traf einen seiner vier Dreierversuche und spielte mit sieben Punkten. In der Defensive mit Kämpferherz. Zog in ersten Halbzeit ein Foul, als sich ein Gießener Spieler einfach auf ihn draufsetzte. Hatte außerdem vier Rebounds und drei Turnover.

Quantez Robertson: Verwandelte im dritten Viertel einen ganz wichtige Dreier, der die Führung der Skyliners auf neun Punkte hochschraubte und Muli Katzurin die Fäuste ballen ließ. Blieb ansonsten sehr blass. Spielte auch nur 18 Minuten, weil Johannes Herber eine ganz starke Partie ablieferte. Am Ende standen für Tez fünf Punkte, ein Defensivrebound und ein Ballverlust auf dem Statistikzettel. Da ist man anderes von ihm gewöhnt.

7 Responses

  1. 1 # MAG Januar 4 2012 @ 7:28

    Gute Zusammenfassung, wobei man noch einmal hervorheben muss, das die (Team-)Defense wirklich gut war.
    Für ein gutes Spiel sollte man andere Spieltermine besuchen – dieses war das Derby…und da stehen bekanntermaßen andere Dinge im Vordergrund. ;-)

    BIG W!

  2. 2 # MAG Januar 4 2012 @ 7:30

    Gute Zusammenfassung, wobei man noch einmal hervorheben muss, das die (Team-)Defense wirklich gut war.
    Für ein „gutes“ Spiel sollte man andere Spieltermine besuchen – dieses war das Derby…und da stehen bekanntermaßen andere Dinge im Vordergrund. ;-)

    BIG W!

  3. 3 # Harald Januar 4 2012 @ 8:48

    Die Einschätzung triffts ganz gut!
    Die Einstellung der Spieler stimmt, die Defense ist stark, aber das Teamplay in der Offense ist noch immer recht eindimensional.
    Für Teams wie Gießen reicht das dann zwar, aber an mehr als gesichertes Mittelfeld kann ich diese Saison nicht glauben.

    Für ein „gutes“ Spiel sollte man nicht nur andere Spieltermine, sondern auch andere Spielorte in dieser Saison besuchen.
    Ich habe fast alle Skyliners-Spiele in dieser Saison live vor Ort sehen können und ein gutes war bislang leider nicht dabei. Spannend ja, spielerisch anspruchsvoll bisher eindeutig nein.

  4. 4 # MAG Januar 4 2012 @ 8:56

    Wobei @Harald noch gesagt sein sollte, das auch im Spielerischen eine deutliche Steigerung zu sehen war in Gießen – es wird besser! :-)

  5. 5 # Harald Januar 4 2012 @ 9:28

    Dass es spielerisch etwas besser geworden ist hängt einfach damit zusammen, dass mit Thompson endlich mal wieder ein 1er dabei war – kaum überraschend also. ;)
    Und es wird zwar besser, aber das werden im Lauf der Saison ja eigentlich so ziemlich alle Mannschaften! An den ganz großen Wurf Richtung Play Offs glaub ich nicht mehr. Obwohl eigentlich rechnerisch noch vieles möglich ist. Man ist jetzt 2 Punkte vom Abstiegs- und 4 vom Play Off-Platz entfernt. Nüchtern betrachtet schätze ich aber die ersten 10 Mannschaften alle als gefestigter und spielerisch stärker ein.

  6. 6 # Wettertom Januar 4 2012 @ 9:58

    Gute Zusammenfassung des Spiels.

    Als unverbesserlicher Optimist glaube ich noch an die PO´s. Der Spielplan spielt uns auch etwas in die Karten, da nun noch einmal Gießen und 2x LUD kommt. Da müssen 6 Punkte geholt werden.

    Und wenn alle an Bord sind, ist alles möglich!

  7. 7 # Harald Januar 4 2012 @ 11:26

    Naja, die 6 Punkte gegen Ludwigsburg und Gießen müssen auch geholt werden, weil danach die Rückrunde beginnt – genau mit dem schweren Auftaktprogramm der Hinrunde.

    Ich finde, man sollte die Ziele nach dem Fehlstart nicht zu hoch hängen. Abgesehen von Göttingen zeigen sich die Mannschaften aus dem Tabellenkeller relativ stark, die haben alle schon ihre Highlights und Überraschungssiege gehabt. Da wirds am Ende jemanden ganz bitter erwischen. Zum Glück dürften die Skyliners stark genug sein, um dem Abstiegsstrudel langsam zu entrinnen.

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