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So 18.10.09 19:32

Kantersieg und gestillte Revanche

Quantez Robertson schaut angespannt – nach Spielende. Während des denkwürdigen 98:66 (58:26) Erfolges gegen indisponierte Tübinger sah das anders aus. „Tez“ grinste, lachte, klatschte ab – und feierte. „Ich hatte Spaß“, erklärte der 24-Jährige.

Auf dem Parkett hatte Robertson zuvor die Aufmerksamt lockerer genommen. Szenenapplaus hatte es für den US-Amerikaner gleich mehrfach gegeben. Aufgedreht, antrittsschnell und die Situation antizipierend, spielte Robertson sich gegen die Tübingen Tigers in den Blickpunkt. „Tez“ war einer der Hauptfaktoren für den einseitigen Verlauf einer denkwürdigen Begegnung.

Das Endergebnis von 98:66 (58:26) offenbarte einerseits die Schwäche der in dieser Form nur als Abstiegskandidat geltenden Tübinger. Auf der anderen Seite zeigte es, welchen Leistungsschub das schleppende Offensivspiel der Skyliners erfährt, wenn die Distanzwürfe sitzen. In der Anfangsphase klappte das gegen Tübingen nahezu perfekt. Dank fünf Dreiern – bei sieben Versuchen – führten die Skyliners früh mit 23:9 (6.). Nach 15 Minuten lagen die völlig aufgedrehten Hessen gar mit 49:19 vorne – was in der Bundesligageschichte der Skyliners einmalig sein dürfte.

Sie profitierten dabei auch von einer taktischen Maßnahme von Tübingens Trainer Igor Perovic. Der hatte seiner Mannschaft eine Zonenverteidigung verordnet. „Sonst hätten wir ein großes Problem mit Derrick Allen bekommen“, verteidigte Perovic seine Maßnahme. Den Skyliners spielte das in die Karten, eben weil die Schützen die Freiräume nutzen – und trafen. „Sowas gibt Selbstvertrauen“, sagte Dominik Bahiense de Mello. Antreiber Robertson ergänzte. „Wir hatten einen guten Start – und dann lief es einfach.“

Auch nachdem Tübingen auf Mannverteidigung umstellte, änderte sich nichts an der Skyliners-Show: Ob spektakulär mit einem Alley-Oop abgeschloßene Tempogegenstöße (Doliboa) oder ein Dreier von der Mittellinie zur Viertelsirene (Robertson) – auf Skyliners-Seiten klappte alles. Unter den Körben nutzten sie die Räume, beherrschten die Bretter und verteilten überragende 26 Assists.
„Wenn wir die Dreier treffen, haben wir mehr Spieloptionen“, sagte Reese (16 Punkte, 4/4 Dreier). Das Gegenbeispiel dafür liegt nicht lange zurück: Bei der knappen Niederlage in Oldenburg am Donnerstag trafen sie aus der Distanz keinen einzigen Dreier. „Die Mannschaft hat den Frust aus dem Spiel mitgenommen – das war wichtig“, sagte Trainer Murat Didin.

Die Reaktion gegen Tübingen, die Didin schon fast als Revanche versteht, hat ihm imponiert. Genauso wie das Auftreten von Quantez Robertson. Der eigentliche Verteidigungsexperte offenbarte auch in der Offensive sein großes Potenzial: „Tez“ stieß in die Lücken, fischte acht Rebounds, und zog in einer Manier das Tempo an, wie es in Frankfurt lange nicht mehr zu sehen war. „Er ist ein guter Junge“, lobte Trainer Murat Didin. Robertson, erst wenige Tage vor Saisonbeginn nach Frankfurt gewechselt, spiele schon so, „als wenn er schon seit einem Jahr dabei ist.“ Gestern, vor rund 4700 Zuschauern in der Ballsporthalle, hat das 1,90 Meter große Kraftpaket ein erstes Ausrufezeichen gesetzt.

10 Responses

  1. 1 # Herbert Oktober 19 2009 @ 11:27

    So ein Spiel wird lange in Erinnerung bleiben.

  2. 2 # Björn Oktober 19 2009 @ 14:18

    klar weil es so ein spiel schon lange net mehr gegeben hat. trotzdem sollte man das spiel net überbewerten. tübingen hat es uns mit grosser sicherheit auch zu leicht gemacht.

  3. 3 # Positiver Oktober 19 2009 @ 15:29

    Jaja, der Björn. Immer negativ eingestellt, egal wo er schreibt. Spielen die Skyliners schlecht, drauf gehauen, spielen sie gut, wird nach Gründen gesucht, warum sie gewonnen haben.

    Wie an anderer Stelle schon angemerkt, haben die Skyliners schon viele gute Spiele gehabt, auch unter Didin; beispielsweise gegen Oldenburg als Jimmy sein Cimeback mit einem grandiosen Sieg feierte oder auch der Sieg zu Hause gegen die Übermannschaft aus Berlin in der letzten Saison.

    Davon abgesehen geht es im Profisport (ja es gibt auch Sportarten, wo das anders ist) nicht darum schön zu spielen, sondern erfolgreich. Kann man beides vereinen ist das schön, muss man es sich aussuchen würde jeder den Erfolg wählen.

    Zum Schluß noch ein paar persönliche Worte in Richtung Björn: Nicht immer so negativ eingestellt sein. Die Jungs geben (hoffentlich) immer ihr Bestes und das sollte man honorieren!

  4. 4 # Frankie Oktober 19 2009 @ 19:37

    Hätte Dominik nicht so früh drei Fouls bekommen, die auf Dummheit und Übermotivation zurückzuführen sind, hätte er länger gespielt. Am Ende hätte ihn Didin ruhig noch mal spielen lassen können. Eine Verletzung auf dieser Position, und er MUSS es! Aber TEZ ist der Hammer, er erinnert stark an den jungen Iverson! Killerschnell ……wie wäre es mit Speedy GonsalTEZ :)

    Abwarten wie er sich gegen die „großen“ Gegner schlägt, aber er ist ziemlich begabt und auch enorm passsicher, sehr gutes Auge, kein Ego-Zocker. Bisher der ware Steal, schnell über die Saison hinaus verlängern, bevor er teuer wird !

  5. 5 # ScheSche Oktober 20 2009 @ 12:34

    Ich wäre ja eher für Spyro PanTEZ *gg*, um mal bei unserem Team zu bleiben. Wenn er es schafft, eine ähnliche Rolle zu bekommen (und zu behalten bei Didin), dann dürfte er neben Seth der zweite Glücksgriff bei den Neuverpflichtungen sein.

  6. 6 # JR Oktober 20 2009 @ 14:20

    Och.. Es ist doch bei vielen immer gleich.. Spielen die Skyliners schlecht, wird ohne Ende kritisiert.. speziell an den Coaching-Entscheidungen von Didin!
    Wenn die Skyliners stark spielen (so wie Sonntag), dann wird der Grund hierfür immer nur beim schwachen Gegner gesucht.
    Um dies zu unterstreichen, muss man nur auf SD lesen. Der „Experte“ und „Insider“ JohnnyBonny oder auch Manuel S. (welcher sich aus mir unerklärlichen Gründen für etwas GANZ Besonderes hält..), lobt die Leistung der Skyliners mit KEINEM EINZIGEN Wort und schreibt nur davon, wie schlecht Tübingen gespielt hat und dass selbst Langen gegen Tübingen gewonnen hätte.
    Schade eigentlich..

  7. 7 # Positiver Oktober 20 2009 @ 14:50

    Meine Rede!

  8. 8 # Björn Oktober 20 2009 @ 15:35

    man muss schon die rosa brille aufhaben um nicht zu sehen das der gegner einfach zu schwach war. selbst die grössten optimisten müssen sich das eingestehen

  9. 9 # ScheSche Oktober 20 2009 @ 17:43

    Nun ja, ohne eigenen Anteil hatten die Skyliners auch nicht 50 Punkte nach 15 Minuten. Wie groß der Anteil der Skyliners daran war, wird sich in den nächsten Spielen zeigen. Ich hoffe mal auf eine annähernde Bestätigung dieser Leistung gegen Bonn. Aber das Tübingen wirklich schlecht gespielt, das hat jeder gesehen, der auf deren Defense geachtet hat.

    Wie man sich an der kritischen Haltung von JohnnyBonny so aufhängen kann und ihn derart herabwürdigt, das befremdet mich dann schon etwas. Daß er weiß wovon er spricht sollte sich eigentlich jedem erschließen, der z. B. seine zahlreichen Teamchecks auf Germanhoops gelesen hat. Und als Eurobasketautor nehme ich ihm auch die Kontakte ab. So what? … Die „“ sprechen in dem Fall eher für den „Charakter“ des Dissers.

  10. 10 # Frankie Oktober 21 2009 @ 18:40

    Ich glaube bei Eurobasket sind sie froh, wenn sie Schreiber finden, Thema Ehrenamt :)

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