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Mo 15.12.08 10:16

Kämpferischer Lückenbüßer

Am Samstag Abend hatte Max Weber zu später Stunde schon wieder ein Lächeln im Gesicht. Dass er gegen Oldenburg nicht mitspielen durfte und als 13. Spieler von der Tribüne aus zusehen musste, hat ihm zwar weh getan. Aber Weber kann damit umgehen. Sagt er zumindest.

„Ich sehe das professionell. Natürlich ist das nicht schön, wenn man nicht spielen darf. Aber ich werde deswegen keine Forderungen stellen. Ich werde mich im Training voll reinhängen und 100 Prozent geben“, sagt Weber. In dieselbe Richtung geht auch Trainer Murat Didin. „So ist nun mal der Sport. Aber das muss nichts endgültiges heißen: Max muss das als Ansporn sehen, sich weiter verbessern, gerade im Kraftbereich. Im Training muss er die Energiereserven, die er nach der Pause vom Samstag hat, direkt nutzen.“

Wie man sich wieder ran kämpft, hat der 23-Jährige in den vergangenen Monaten bewiesen. Das Verletzungspech hatte den Flügelspieler mehrfach heimgesucht. Nach vielversprechendem Debüt 2006 bei den Skyliners mit durchschnittlich fünf Minuten Spielzeit ging es bergab. In der vergangenen Saison kam er in der gesamten Hauptrunde nur zu einem einzigen Kurzeinsatz. Auch beim TV Langen lief es für den Doppellizenzspieler – eben wegen den Verletzungen (Meniskus-OP) – nicht besser.

Anfang dieser Saison drehte sich – für viele Beobachter überraschend – das Blatt: Weber, der im Sommer noch angekündigt hatte, diese Saison als entscheidendes Jahr anzugehen, nutzte die erste Welle von Verletzungen bei seinen Mitspielern und füllte die Lücke. Der Höhepunkt war der 8. November. Gegen Triers Topscorer Christopher Copeland bot Weber eine famose Verteidigungsleistung und stand 22 Minuten auf dem Parkett. Manche Anspielung auf „Verteidigungsminister“ Alex King ist seitdem aufgekommen. Und der Vergleich könnte passen. Leider – möchte man anfügen – denn King ist mit dem Stempel in Frankfurt nie glücklich geworden.
Seitdem die verletzten Mitspieler zurückkehren, sinkt Webers Einsatzzeit kontinuierlich. Wenn es gut für die Skyliners läuft, keine Verletzungen mehr erfolgen und die Zeitarbeiter gehalten werde, könnte das für Weber heißen, dass er häufiger auf der Tribüne sitzt. Das Trier-Spiel im November könnte dann schon der persönliche Saisonhöhepunkt gewesen sein.

Umgekehrt ist Weber noch nicht weg vom Fenster. Sagt Trainer Murat Didin. Ob der A2-Nationalspieler in den nächsten beiden Spielen (BC Kalev am Dienstag, 19.30 Uhr, Ballsporthalle und am Samstag in Gießen, 20 Uhr) zumindest wieder auf der Bank sitzen darf, will Didin von Fall zu Fall entscheiden. „Wer als 13. Mann zuschaut, kann im nächsten Spiel schon anders aussehen. Das mache ich von der Trainingsleistung abhängig.“

Weber wird das wissen. Und sich weiter reinhängen. Zu Denken geben dürfte ihm aber, dass Didin am Samstag mit Keith Simmons einen angeschlagenen Spieler auf die Bank setzte und ihm vorzog. „Keith hatte eine leichte Grippe und war deswegen geschwächt. Ich habe ihn deswegen in der zweiten Hälfte geschont.“

3 Responses

  1. 1 # Stephan Dezember 15 2008 @ 13:53

    DER Verteidigungsminister in Reihen der Skyliners war Ibrahim ‚Ibi‘ Diarra. Von Ibi stammt der Spruch: „Wenn du zehn oder zwölf erstklassige Basketballer zusammenkaufst, hast du
    noch kein starkes Team. Dafür braucht man Typen wie mich.“ Genau in dieser Rolle sehe ich auch Max Weber.

    Dazu kommt, dass Max – im Gegensatz zu Ibi und dem zitierten Alex King – auch offensiv etwas zu bieten hat. Dies konnte er in dieser Saison auch schon einige Male unter Beweis stellen. Zusammen mit seinen Defense-Fähigkeiten macht ihn das zu einem wichtigen Spieler, auch weil er sich ohne zu murren auf die Tribüne oder ans Ende der Bank setzt.

    Der Vergleich mit Alex hinkt in meinen Augen völlig. In Punkto Spielintelligenz und Offense ist Max mindestens eine Klasse besser. Er hat sich im Team der Skyliners zu einem soliden Rollenspieler entwickelt und die braucht man eben auch, um erfolgreich zu sein (s.o.).

  2. 2 # Thomas Wendel Wettertom Dezember 15 2008 @ 14:06

    Kann Stephan nur zustimmen.

    Max wird seine Chancen wieder bekommen und ich denke im Januar ist er sowieso wieder dabei. Was er kann, hat er diese Saison schon gezeigt.

  3. 3 # Manuel Dezember 15 2008 @ 15:50

    Ich denke Weber wäre froh, wenn er in seiner Entwicklung dort wäre, wo King momentan ist…

    Alex bringt athletisch ganz andere Möglichkeiten mit und spielt in Bonn bisher eine gute Saison.
    Von Webers Offensivequalitäten hab ich mir in Langen sehr oft ein Bild machen können. Ja, er ist offensiv sicher wertvoller als King. Aber auf BBL Niveau ist nur seine Defense brauchbar.
    Von daher finde ich den Vergleich mit King in Anbetracht der Rolle innerhalb der Rotation für sinnvoll. Weber hat die Nische eingenommen, von der man gehofft hatte, dass sie King in Ffm eines Tages ehr als ausfüllen kann.

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