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Do 13.09.12 08:34

„Ich kann intensiv verteidigen, ich bin schnell und kann viel Druck machen“

Konstantin Klein hat sich in den bisherigen Testspielen in den Vordergrund gespielt. Der 21-Jährige imponiert mit seinem forschen Spiel, seiner Unbekümmertheit und wird mit viel Spielzeit von Muli Katzurin belohnt, der viel Lob für Klein übrig hat, wie im heutigen FR-Artikel zu lesen ist. Auch wenn etwas nicht klappt, lässt er sich davon nicht unterkriegen. In der vergangenen Saison spielte der gebürtige Berliner in der Pro B für Gotha und war mit 9,7 Punkten und 3,8 Assists im Schnitt maßgeblich am Aufstieg des Teams beteiligit. Bis zu seinem 16. Lebensjahr spielte „Konsti“ für den TuS Lichterfelde, mit dem er in der U16 Deutscher Meister wurde. Anschließend wechselte er in das NBBL Team von Alba Berlin, für die er drei Jahre spielte. In der Saison 2010/2011 spielte er in der Pro B für den Hauptstadtklub, ehe er für ein Jahr nach Gotha wechselte. Im Interview spricht der Doppellizenzspieler über seine Ziele bei den Skyliners.

Wie ist dein Wechsel nach Frankfurt zustande gekommen? Was waren die ausschlaggebenden Gründe?
Ich habe hier alles in einem: Trainingshalle, Kraftraum, Wellness-Center und meine Wohnung ist nur zwei Minuten von allem entfernt. Das sind optimale Trainingsbedingungen und deshalb habe ich mich für Frankfurt entschieden. Dazu kommt die Möglichkeit in der ersten Liga zu spielen und mit dem Profiteam zu trainieren. Und natürlich in der Pro B Spielzeit zu sammeln.

Hattest du noch andere Angebote aus der Bundesliga?
Es gab noch andere Angebote. Ich habe mich aber relativ früh für Frankfurt entschieden.

Ihr seid seit mehr als drei Wochen im Training. Wie läuft es bislang für dich?
Die jüngeren: Danilo, Johannes und ich hatten schon zwei Wochen davor mit der Pro B angefangen zu trainieren. Für mich läuft bislang alles sehr positiv.

Was sind die größten Unterschiede von der Pro B, wo du bislang gespielt hast und in der Bundesliga?
Das Spiel ist viel schneller, intensiver und es wird härter verteidigt. Es wird auch mehr auf Kleinigkeiten geachtet, wie man einen Block genau setzt oder wie man aus dem pick-and-roll heraus besser attackiert.

Muli Katzurin lässt eine Ganzfeldpresse spielen. Wie sehr kommt dir das entgegen?
Das kommt mir sehr entgegen. Wir haben auch in der U20-Nationalmannschaft immer den Point-Guard des Gegners full-court verteidigt. Es ist sehr anstrengend und man kann das nicht 40 Minuten durchspielen. Wir haben aber drei point-guards und wechseln uns ab.

Das hat im Spiel gegen Nijmegen besonders gut geklappt. In einer Minute habt ihr drei Bälle gewinnen können. Wie sehr stimmt schon das Zusammenspiel mit Devin Gibson und Jonathan Jones?
Mir gefällt es mit zwei point-guards zu spielen, so wie wir das ab und zu machen. Da kann man ohne Ende Druck machen und sich im Spielaufbau abwechseln. Ich finde, dass die Abstimmung in der Verteidigung noch ab und zu fehlt. Das ist aber normal, da wir gerade erst mit der Vorbereitung begonnen haben.

Du bekommst auch sehr viele Minuten vom Trainer. Bist du davon überrascht?
Ich war anfangs sicher überrascht. Ich habe aber von Anfang an gezeigt was ich kann und das ich der Mannschaft was bringen kann. Ich hoffe es geht so weiter. Ich kann davon nicht ausgehen, da ich einer der jüngsten bin und natürlich noch viel zu lernen habe. Ich würde mich aber natürlich freuen.

Was kannst du noch lernen?
Ich kann an allem noch lernen. Es ist ja gerade einmal mein erstes Jahr und ich trainiere erst seit einigen Wochen mit der Profimannschaft. Man kann sich immer weiterentwickeln.

Andersrum gefragt: Was bringst du mit? Was siehst du als deine Stärken?
Ich kann intensiv verteidigen, ich bin schnell und kann viel Druck machen. Deshalb kommt es mir entgegen wenn wir full-court verteidigen. Die Entscheidung aus dem pick-and-roll kann ich auch lesen. Werfen kann ich auch. Natürlich kann man alles noch besser machen und das versuche ich jeden Tag.

Du gehst sehr selbstbewusst in die Spiele, nimmst sehr viele Würfe. Bekommst du diese Freiheiten vom Trainer?
Wenn man frei ist, ist es die beste Entscheidung zu werfen. Alles andere wäre ja quatsch. Ich hab bestimmt ein paar Würfe genommen, die ich nicht hätte nehmen sollen und die nicht unbedingt frei waren. Aber die freien Würfe sollte jeder nehmen, wenn er sich zutraut sie reinzumachen. Und das mache ich auch. Das ist ein weiterer Unterschied der ersten Liga zur Pro B. Es ist mehr Teamspiel. Es wird nicht darauf geachtet, dass einer die Punkte macht, sondern der beste Wurf wird herausgearbeitet. Und wer ihn hat, der nimmt ihn.

Was besonders gut klappt, ist das Zusammenspiel zwischen dir und Johannes Voigtmann, wenn du ihm den Ball zupasst und er dir direkt weiterleitet…
…ja, weil die anderen pennen (grinst). Ich denke das wird auch anders, wenn die Gegner das scouten, weil es eigentlich ganz simpel ist. Es wird vielleicht noch ab und zu noch klappen. Eigentlich ist ein Bauerntrick (grinst). Aber es klappt immer wieder.

Habt ihr euch schon vorher gekannt?
Ja, ich habe mit Johannes und Danilo vor einem Jahr in der U20-Nationalmannschaft gespielt. Ich verstehe mich mit den beiden gut. Deshalb klappen solche Sachen mit Johannes dann, zumal er ein guter Passgeber ist.

Du bist ja vor allem für die Pro B vorgesehen. Was bringt es dir dort zu spielen?
Da habe ich eine komplett andere Rolle. Wir drei Deutschen und Larry Wright zusammen sind die wichtigsten Bausteine des Teams. Im Profiteam sind unsere Rollen zu kämpfen und mal einen offenen Wurf zu treffen. In der Pro B müssen wir mehr Verantwortung übernehmen. Dadurch lernt man ohne Ende. Mir ist es lieber, dass ich in der Pro B die Möglichkeit habe viel zu spielen, wenn ich mich in der ersten Mannschaft nicht durchsetzen kann. Nur auf der Bank zu sitzen und nur zu trainieren würde mir dann nichts bringen.

Du wärst schon enttäuscht, wenn du keine Spielzeit in der Bundesliga bekommen würdest?
Natürlich. Ich habe mich dafür entschieden es im Basketball so weit wie möglich zu bringen. Ich bin aber zuversichtlich. Wenn ich ein Ziel habe, dann arbeite ich dafür mehr als andere. Irgendwann wird es klappen. Und wenn nicht in diesem Jahr, dann im nächsten.

Kam denn der Trainer schon einmal auf dich zu und diesbezüglich mit dir geredet?
Nein diesbezüglich nicht. Er ist eh nicht jemand, der viel mit den Spielern spricht. Der beste Beweis ist jedoch, dass ich immer mehr gespielt habe – je mehr Spiele wir hatten. Ich denke schon, dass ich die Sachen, die ich mache richtig mache. Sonst würde ich auch nicht mehr Minuten bekommen. Dieses Kompliment reicht schon.

Welches Ziel hast du für dich persönlich in dieser Saison?
Ich will mit der Pro B in die Playoffs kommen. Wenn wir vollständig sind, sind wir dort eines der besten Teams. Davon gehe ich wirklich aus, weil wir große Leute haben und mit Larry einen richtig guten Amerikaner. Man muss dann schauen, wie man das mit der ersten Liga vereinbart. In der ersten Liga hoffe ich so viel zu spielen wie es geht.

Du bist seit dem 5. August in Frankfurt. Hast du schon etwas von der Stadt sehen können?
Ich war in der Berger Straße und dort zwei, drei Mal etwas essen mit meiner Freundin und auch an der Hauptwache. In den Palmengarten wollen wir auch noch gehen. In der Freßgass war ich bei einem sehr guten Italiener essen. Ich hab schon einiges gesehen. Im Moment ist es ein bisschen schwierig, weil wir immer Training haben. Und wenn wir mal einen Tag frei haben, bin ich ganz froh mal zu entspannen.

Im Interview mit Skyliners-Pressesprecher Thomas Nawrath hast du gesagt, dass du gerne eine Sprache lernen willst in Frankfurt. Hast du damit schon angefangen?
Nein, noch nicht. Ich habe mir wirklich als Ziel gesetzt etwas zu lernen, wenn man nebenbei sonst nichts macht. Man kann sich nicht nur für Basketball interessieren. In der Vorbereitung geht das leider nicht, weil die sehr intensiv ist. Es ist wenig Zeit nebenbei etwas zu machen. Nach dem ersten Training, esse ich etwas und lege mich auf die Couch und lese etwas. Ich könnte mir zum Beispiel nicht vorstellen nebenbei zu studieren, aber eine Sprache lernen schon.

Und es soll spanisch werden. Warum gerade diese Sprache?
Ich finde, es ist eine schöne Sprache. Meine Mutter und meine Freundin sind aus Frankreich. Allerdings war diese Sprache noch nie mein Ding (grinst).

One Response

  1. 1 # MAG September 13 2012 @ 10:21

    Und seinem Spitznamen nach zu Folge ist er schon 100% Frankfurter: Konsti…;-)

    Im Ernst:
    Konstantin Klein wird eine (positive) Überraschung in der Beko BBL Saison!

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