skyliners.frblog.de

Mi 25.05.11 21:02

HF3: Untergang

Dominik Bahiense de Mello schüttelte den Kopf, Kimmo Muurinen drehte sich weg, Chris Moss zeigte nur Richtung Umkleidekabine, Auf dem Weg in die Katakomben der Ballsporthalle ließen sich die Spieler der Skyliners Frankfurt nicht aufhalten. Wortlos zogen die Basketballer in die Kabine. Einzig Trainer Gordon Herbert versuchte anschließend zu erklären, was den Frust in die Gesichter seiner Spieler gebracht hatte. Ausgerechnet im dritten Halbfinalspiel gegen Alba Berlin, einem der wichtigsten Spiele der Saison, hatten die Skyliners ihre schlechteste Leistung in der gesamten Spielzeit gezeigt. Sang- und klanglos gingen die Hessen mit 52:68 (18:36) unter.

Der einstige Serienmeister führt damit in der Best-of-Five-Serie mit 2:1. Mit einem Sieg in der vierten Partie am Sonntag (18.05 Uhr) in eigener Halle können die Berliner den Einzug ins Finale perfekt machen.

Während Alba-Offizielle wie Henning Harnisch ihren Akteuren zum „geilen Spiel“ gratulierten, sprach Skyliners-Trainer Gordon Herbert klare Worte. „Alba hat das Spiel einfach dominiert. Ihr Wille, ihre Energie, – das war alles größer als bei uns“, bekannte Herbert und sprach damit ausgerechnet jene Faktoren an, die die Skyliners eigentlich in dieser Saison auszeichneten.

In der offiziell ausverkauften Ballsporthalle, in der die Skyliners in der Saison nur zwei Niederlagen kassiert hatten, war davon von Beginn an nichts zu sehen. Die Mannschaft um Aufbauspieler DaShaun Wood kam überhaupt nicht zurecht. Nach nicht einmal der Mitte des zweiten Viertels lagen sie bereits zweistellig (12:23) zurück, schon vor der Pause trennten sie 20 Punkte vom übermächtigen Gegner. In dem vielleicht letzten Heimspiel dieser Saison war überhaupt kein Feuer, kein Wille zu spüren.

Anders die Berliner: „Wir wollten es einfach besser machen als im letzten Spiel“, verwies der Berliner Aufbauspieler Heiko Schaffartzik auf die zweite Begegnung, in der die Skyliners nach furioser Aufholhjagd im Schlussviertel noch gewannen. Als Schwachstelle hatten die Berliner danach die eigene Verteidigung ausgemacht – und eben dort setzten sie im dritten Spiel direkt an. Gnadenlos störten sie die Frankfurter Offensivbemühen.

„Wir haben gezeigt zu was wir fähig sind“, bekannte der Berliner Shooting Guard Lucca Staiger, derweil Teamkollege Immanuel McElroy die „aggressive“ Art der Verteidigung hervorhob. Die Hessen kamen damit überhaupt nicht zurecht. Sie agierten ohne Überraschungseffekt, hilf- und ideenlos. Notwürfe – entweder unter Zeitdruck, weil die Wurfuhr runtergetickt war, oder mit direktem Kontakt des Gegenspielers – waren auf Seiten der Skyliners wiederholt zu sehen.

Das Gemisch einer extremen aufmerksamen Berliner Verteidigung und einer einfallosen, statischen Skyliners-Offensive drückte sich in der Trefferquote aus. Im miserablen ersten Viertel trafen die Hessen nur zwei Würfe aus dem Feld, insgesamt kamen sie in der ersten Halbzeit nur auf eine Trefferquote von schwachen 19 Prozent. Üblicherweise liegt der Wert eines Bundesligisten beim doppelten Wert. In der Konsequenz kamen die Skyliners zur Pause gerade mal auf 26 Zähler – so viel wie sonst in einem ganzen Viertel. Bezeichnend für das kollekte Versage war die Leistung von Roger Powell: Der Power Forward zielte zehnmal auf die Reuse – kein einziger Wurf traf.

3 Responses

  1. 1 # kre Mai 25 2011 @ 21:20

    Tja, alles gesagt. Ideenlos, kraftlos, infividuell schlechter, keine Gegenwehr, die Liste liese sich beliebig fortsetzen, leider.
    Mein Lichtblick des Abends war Marius. Wie immer 100% fokusiert, voller Einsatz, Feuer in den Augen. Bei allen Anderen habe ich das nicht gesehen.

  2. 2 # Wettertom Mai 25 2011 @ 22:28

    Oh je. Was für eine riesengroße Enttäuschung heute abend. Da ist die Hütte voll und dann solch eine Leistung.

    Man kann sich nur an Gordie´s Vergleich mit einem 5 Satz Tennis Match aufbauen. 3. Satz versiebt, also am Sonntag den 4. Satz am Sonntag holen!

    Die Defense der Berlin sehr stark, aber die Offense nicht das Problem.

    In unserer Offense muss nun dringend was geschehen. Mit diesem statischen Spiel wird man Berlin nicht in Verlegenheit bringen.

  3. 3 # Frankie Mai 26 2011 @ 8:18

    @Wettertom: Die statische Offense hängt aber auch mit der starken Defense der Berliner zusammen :) Wir haben vorne echt viel Pech gehabt und ja, jetzt glaube ich leider, dass es Pascal´s letztes Heimspiel war. Schade….

Schreibe einen Kommentar

Die mit * gekennzeichneten Felder, sind Pflichtfelder.

Um Spam zu vermeiden, füllen Sie bitte das Captchafeld aus. * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.