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Do 28.10.10 16:10

Ein Zeitarbeiter kommt, mindestens einer geht

Anfang der Woche wurden Vertragsverlängerungen der Zeitarbeiter DaShaun Wood (Saisonende) und Jimmy McKinney (vorerst nur bis Ende Dezember) bekannt. So weit so einfach. Während viele, mich eingeschlossen, nun spekulierten, wie die Perspektive der anderen drei Zeitarbeiter (Buckman, Bucknor und Dabbert), deren Verträge am Sonntag auslaufen, aussieht, überraschten die Skyliners am Donnerstag mit einem anderen Schritt: Einer weiteren Verpflichtung.

Roger Powell heißt der Neue. Seine Verpflichtung – passend zum vermeintlichen Trend vorläufig nur bis Mitte Januar – hat es in sich. Der US-Amerikaner ist ein Spieler, der schon an der NBA geschnuppert hat.

Warum Powell? Was heißt das für die Zeitarbeiter?
Der US-Amerikaner spielt auf der Position des Power Forwards. Gerade das lädt zum Spekulieren über die Perspektive von Jermaine Bucknor und Brad Buckman ein. Beide Spieler hatte der Klub im Oktober per Kurzzeitvertrag geholt, um nach dem Abgang von Namensvetter Carlos Powell und der Verletzung von Zeitarbeiter Joe Dabbert auf den großen Positionen nachzubessern. Dass nun Powell geholt wurde, kann in der Form interpretiert werden, dass beide ihre Chance nicht genutzt haben. Es kann aber in anderen Formen interpretiert werden: Denkbar ist, dass die Skyliners, beide Bucks von vornherein nur als Übergangsspieler geholt haben, um die in vergangenen Tagen / Wochen erfolgten Cuts in der NBA abzuwarten.

Was sagen Trainer und Sportdirektor?
Trainer Gordon Herbert sagt, dass man Powell schon länger, seit August, im Blickfeld habe. Weil der 27-Jährige aber weiter am Traum festhielt es in die NBA zu schaffen, wurde zunächst nichts draus. Als Powell dann aber vor ein paar Tagen aus dem Kader der Chicago Bulls gestrichen wurde – als „einer der letzten“ wie Sportdirektor Kamil Novak sagt – griffen die Skyliners zu. Trainer Herbert stellt an Powells Vita übrigens nicht die (wenigen) NBA-Einsätze (vor vier Jahren mal drei Kurzeinsätze für die Utah Jazz) in den Vordergrund, sondern betont, dass Powell Europa-erfahren ist.

Wie geht es mit Buck² und Dabbert weiter?
Mindestens einer von den drei noch verbliebenen Zeitarbeitern wird wieder gehen. „Wir werden mindestens einen Spieler am Sonntag freigeben“, sagt Herbert.

Wer wird gehen ?
Das will der Kanadier nicht sagen. Die Entscheidung soll laut Novak erst am Sonntag fallen. Herbert betont – ganz im Sinne der Spieler – , dass die Entscheidung zum Wohle der Mannschaft sei. Wenn ein Spieler gehen müsse, heiße das nichts über seine Qualifikation. „Es geht um die Mannschaft und die Art, wie er ins Puzzle passt“, sagt Herbert.

Warum muss überhaupt einer gehen?
Die angekündigte Trennung von mindestens einem Spieler hängt mit der neuen Quoten/ Ausländerregelung zusammen. Inklusive des Talents Carl Lindbom und Neuzugang Powell stehen neun Ausländer im erweiterten Kader der Skyliners. Maximal sieben Ausländer (bei einer Zwölfer-Rotation sind es nur sechs) dürfen aber für ein Bundesligaspiel nominiert werden – weil vier Deutsche ab dieser Saison Minimum sind. Ausgenommen von Lindbom, der als Doppellizenzspieler nun wohl konsequent in der Pro-B auflaufen wird, würde das heißen: Wenn alle fit sind, muss ein (teuerer) Ausländer auf die Tribüne.

Moment – McKinney wird doch noch länger fehlen?
Ja. Durch den Ausfall von McKinney fällt dieses Szenario für das Auswärtsspiel in Quakenbrück (Samstag, 20 Uhr), wo der am Donnerstag in Frankfurt gelandete Powell bereits eingesetzt werden soll, zunächst mal weg. Nicht 100-prozentig sicher scheint auch, ob Jermaine Bucknor spielen kann.

Könnte auch die wirtschaftliche Lage eine Rolle spielen, warum mindestens einer gehen muss?
Vielleicht, vielleicht auch nicht. Manch Schritt des Klubs wirkt widersprüchlich. Jeden einzelnen der zunächst fünf nach und nach vergebenen Kurzzeitverträge begründete der Klub wirtschaftlich. Zwei erfolgte Verlängerungen später wird – ohne bislang öffentlich gemachten Sponsorenzuwachses – dann ein weiterer Spieler unter Vertrag genommen, der – angesichts seiner Vita – wahrscheinlich nicht billig sein dürfte. Ob die Auflösung mindestens eines weiteren Vertrages von Buck² oder Dabbert das Gehalt von Powell aufwiegt? Ob dann überhaupt kein Geld mehr da ist – oder kommt in ein paar Tagen der nächste?
Irgendwie scheint momentan nichts unmöglich bei den Skyliners.

5 Responses

  1. 1 # kre Oktober 28 2010 @ 18:45

    Ne ganze Menge wenns. Aber so ist das mit den Skys. Ich bin auch gespannt, was wir dann am Sonntag lesen.

  2. 2 # wettertom Oktober 28 2010 @ 22:34

    Die Überraschung vom Donnerstag. Damit hätte ich auch nicht gerechnet.

    Mein Tipp:

    Dabbert bleibt.

    Bei den B² wird es schwer. Von einem müssen wir uns verabschieden.

  3. 3 # MAG Oktober 29 2010 @ 7:06

    Aus den Bucks wird dann höchstwahrscheinlich ein Buck…ob es der MAN oder der NOR wird, das weiß im Moment vielleicht sogar noch nicht Mal Kamil…

    Aber vielleicht gibt es auch die Überraschung und BEIDE Bucks bleiben?

    Denn wie Du, Jan, schon geschrieben hast:
    „Irgendwie scheint momentan nichts unmöglich bei den Skyliners.“

    In jedem Fall freue ich mich sehr auf Powell (ist eben jetzt ein Roger und kein Ricardo geworden)! Der scheint ein echtes „Brett“ zu sein! ;-)

  4. 4 # yeti.fro Oktober 29 2010 @ 7:42

    Laut allen Quellen, die ich gefunden habe, ist Powell kein Power-, sondern ein Smallforward, der auch auf 2 und 4 mal aushelfen kann. Er ballert relativ viele Dreier mit mässiger Quote und kann keine Freiwürfe. Dafür ist er ein Hammerathlet und toller Verteidiger.

    Powell kann nicht die Lücke auf den grossen Positionen schliessen. Daher glaube ich, dass Dabbert gesetzt ist und entweder auch BMan bleibt oder es doch noch einen echten Center gibt.

  5. 5 # leekson Oktober 29 2010 @ 9:01

    @ yeti.fro: am college hat Powell fast ausschließlich auf PF gespielt.

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