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Di 17.05.11 18:59

„Ein stiller deutscher Basketball-Star“

401 Spiele. 1148 Assists. Zwei Titel. Die schnöden Zahlen reichen bei weitem nicht, um den Stellenwert von Pascal Roller für die Skyliners aber auch für die BBL in Worte zu fassen. In den nächsten Wochen wird die Karriere des „Rollermann“ sehr wahrscheinlich ausklingen. Hier im Skyliners-FR-Blog soll das begleitet werden. Ich habe mit alten Teamkollegen, Trainern und Offiziellen gesprochen. Herausgekommen ist eine Reihe von Interviews und eigenen Texten, die in den folgenden Tagen, vielleicht gar Wochen (wenn die Skyliners das Finale erreichen) hier erscheinen werden. Im ersten Teil erinnert sich Konrad Wysocki an seine Erlebnisse mit Pascal Roller während den Olympischen Spielen 2008.

Von Konrad Wysocki
Pascal war und ist für mich ein stiller deutscher Basketball-Star. Man hat ihn in seiner Karriere nie ins Rampenlicht gesetzt, aber er hat große Erfolge gefeiert und immer großartigen Basketball gespielt. Ich habe riesengroßen Respekt vor ihm. Genau das, was er auf dem Basketballfeld darstellt, ist er auch privat. Ein anständiger junger Mann, der sehr bodenständig ist und sehr viel im Kopf hat.

Richtig kennengelernt habe ich Pascal dabei erst bei der Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 2008. Von der Bundesliga her, wo wir zunächst noch Gegner waren, kannte ich ihn eigentlich kaum. In der Vorbereitung auf Olympia ging es dann ganz schnell. Schon nach kurzer Zeit wurden wir Zimmergenossen. Pascal und ich haben da einfach gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Wenn man wochenlang, 24 Stunden aufeinandersitzt, und miteinander zu tun hat, ist es wichtig, jemandem zu haben, mit dem man sich wohl fühlt und mit dem man auch Gemeinsamkeiten abseits des Sports findet.

Wir haben über Architektur geredet, über Wohnungen oder auch Investitionen. Natürlich war auch seine familiäre Situation Thema. Damals war das ja eine ganz heiße Zeit für ihn. Seine Freundin war hochschwanger während wir in Peking waren. Pascal wusste nicht, ob er es rechtzeitig schafft bis zur Geburt. Er hat da ganz schön im Vorfeld mit sich gehadert, weil er auf der anderen Seite natürlich wusste, dass Olympia eine ganz besondere, einmalige Sache ist. Beim Einmarsch ins Olympiastadion stand das dann außen vor: Pascal hat sich gefreut, wie ein kleines Kind. Im Endeffekt hat auch alles geklappt. Nach den Spielen hat er es noch rechtzeitig zur Geburt seiner Tochter geschafft. Von seinen mittlerweile zwei Sprösslingen schickt er mir noch heute regelmäßig Fotos…

Wir sind weiter gut befreundet, telefonieren und smsen uns. Natürlich informiere ich mich auch darüber wie es sportlich bei den Skyliners läuft. Auch wenn diese Saison nicht unbedingt seine ist: Man sollte ihn nie unterschätzen und ihn nie abschreiben. Pascal ist immer in der Lage ein Spiel innerhalb weniger Minuten zu drehen…

Ich wünsche ihm dass er diese Saison noch sehr erfolgreich beendet. Was danach ist bleibt ihm überlassen.
(Aufgezeichnet von Jan Szyszka)

6 Responses

  1. 1 # Marcel Mai 17 2011 @ 20:59

    Sehr gute Idee, irgendwie geht diese Tatsache etwas unter, vielleicht auch weil man von Pascal noch nicht offizielles gehört hat und wahrscheinlich auch, weil man, insbesondere ich, es sich nicht vorstellen kann:

    Die Skyliners ohne Pascal :-(

  2. 2 # Jan Szyszka Mai 17 2011 @ 21:12

    @ Marcel: Es werden die letzten Playoffs für Pascal Roller. Das sagte er mir heute im Gespräch. Mehr dazu am Mittwoch in der FR.

    Bezüglich Roller-Abschied: Planen die Bembels eigentlich was?

  3. 3 # Jan Szyszka Mai 18 2011 @ 11:32

    Update: Der Text in der FR über Rollers nahendes Karrierende steht jetzt online.

  4. 4 # Frankie Mai 18 2011 @ 13:51

    Der Verein sollte was planen…..die Skybembels natürlich auch. Ein Trikot unter der Hallendecke wäre das mindeste.

  5. 5 # ScheSche Mai 18 2011 @ 15:23

    Ich sehe keinen großen Anlaß jetzt groß was zu planen. Zum einen weiß man nicht, welches Spiel es betrifft – und wenn es dann das letzte Spiel war, muß man entweder das Ausscheiden verdauen oder man ist Meister. In beiden Fällen würde eine Verabschiedung Rollers untergehen – im eigenen Jubel oder dem des Gegners. Deswegen rechne ich nicht mit viel mehr als ein paar Worten des Hallensprechers. Das Trikot unterm Hallendach wäre was für die nächste Saison (oder noch später falls Pascal u. U. in der zweiten Mannschaft oder Langen oder sonstwo noch Spielertrainer o. ä. wird.)

  6. 6 # ScheSche Mai 18 2011 @ 15:25

    Nachtrag: Vielleicht werden wir ja tatsächlich Meister, dann könnte der Champions Cup sein letztes Spiel sein. Ich will jetzt _noch nicht_ an sein Karriereende denken!

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