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So 05.02.12 14:16

Ein rabenschwarzer Tag in Ludwigsburg

Die Frankfurt Skyliners sind wieder mitten im Abstiegskampf. Vor dem Spiel gegen Gießen war kurzzeitig die Hoffnung aufgekeimt, der so schlecht laufenden Saison eine Wende zu geben. Spätestens seit der deutlichen 57:82-Niederlage gestern Abend in Ludwigsburg geht es nur noch darum die Klasse zu halten.

Das Prunkstück der vergangenen Wochen, die Defensive, fand im Schwabenländle überhaupt nicht statt. Die wieselflinken Guards der Gastgeber kamen immer wieder zum Korb durch, zahlreiche Missmatches waren die Folge von Abstimmungsproblemen. Und unter den Brettern war man ohne den verletzten Jermaero Davidson chancenlos. 36:22 lautete am Ende die Reboundsstatistik. Das Verletzungspech will einfach kein Ende nehmen bei den Skyliners. Drei Wochen soll Davidson wegen eines Muskelfaserisses pausieren. Er hatte im Abschlusstraining einen Pferdekuss abbekommen. „Unglaublich“, kommentierte Cheftrainer Muli Katzurin das Verletzungspech. „Alle zwei Wochen haben wir einen neuen Kader“.

Der neue „go to guy“ war dieses Mal Tim Ohlbrecht, der seine Sache zwar ganz ordentlich machte und zwölf Punkte erzielte. Aber er ist nunmal kein Spieler, der mit dem Rücken zum Korb viele Punkte macht, wie ein Davidson. Oft wurde er auch gut zugestellt. Die Offensive der Skyliners ist weiterhin limitiert und nicht umsonst die schwächste Liga. Und wenn die Defensive nicht funktioniert haben die Frankfurter meist keine Chance mitzuhalten. Zudem haben Spieler wie Devin Gibson und Jimmy McKinney am Samstag nicht ihre Stärken in der Offensive ausspielen können. Gibson fiel zumeist mit egoistischem Spiel und unkontrollierten Aktionen auf. McKinney traf nur zwei seiner neun Versuche und machte wie Gibson sechs Punkte.

„Ich hatte das Gefühl wir haben den Kopf zu früh in den Sand gesteckt“, sagte Kapitän Marius Nolte. Bis zur Mitte des zweiten Viertels hielten die Skyliners mit. Dann legten die Gastgeber einen 13:2-Lauf hin und gingen mit 42:30 in die Pause. Im dritten Viertel kamen die Hessen zwar nochmal auf neun Punkte ran, doch zwei haarsträubende Turnover von Johannes Herber brachten nicht nur im direkten Gegenzug sechs Punkte, sondern leiteten auch einen 10:0-Lauf ein. „Das war der Genickbruch“, sagte Sportdirektor Kamil Novak. „Dann war nur noch die Frage, wie hoch wir verlieren.“

Bester Mann auf dem Platz war Alex Harris mit 28 Punkten, gegen den die Skyliners überhaupt keine Mittel fanden. „Unsere Defensive war fürchterlich“, kommentierte Muli Katzurin die Defensivleistung seiner Mannschaft.

9 Responses

  1. 1 # Harald Februar 5 2012 @ 15:22

    Ist es wirklich so großes Verletzungspech? Oder einfach die Unfähigkeit, auf die jeweiligen Ausfälle zu reagieren bzw. sie (etwa durch Neuverpflichtungen) zu kompensieren?
    Ich sehe jetzt keine übermäßigen Verletzungsfälle. Klar, gerade die kleinen Verletzungen hier und da tun weh, aber jedes Team hat doch im Lauf der Saison traditionell einen Langzeitverletzten. Bei den Skyliners ist das eben Justin Gray.
    Man kann Davidson vielleicht noch dazurechnen, weil er auch Anfang der Saison einige Spiele verpasst hat.
    Aber auch eine Mannschaft wie Bayreuth hat mit Verletzungen zu kämpfen (Hamilton fehlt seit Monaten, Stokes und Schmidt können diese Saison nicht mehr spielen….) und die schaffen es, das Ganze halbwegs zu kompensieren und weiter im Rahmen ihrer Verlhältnisse zu spielen.
    Mir kann niemand erzählen, Bayreuth hätte einen höheren (Spieler-)Etat als Frankfurt.

    Also folgt für mich daraus, dass man einfach eine schlechte Personalpolitik in Frankfurt betrieben hat. Fast den gesamten Spieleretat vor der Saison auszugeben ist amateurhaft und sucht ligaweit seines gleichen!
    Wenn man mit einer sehr kurzen Rotation spielt, treffen einen Verletzungsprobleme natürlich doppelt so hart.
    Dann hätte man sich aber vielleicht auch andere Spieler holen sollen!
    Dass es ausgerechnet Gray und Davidson trifft ist jetzt auch kein Zufall. Gray hat den Sommer über durchgespielt und hatte praktisch keine Pause und Davidson ist ein recht verletzungsanfälliger Spieler.
    Ich will noch immer nicht glauben, dass man wirklich absteigen könnte. Aber es könnte echt noch richtig eng werden….

  2. 2 # kre Februar 5 2012 @ 15:55

    Das war, jedenfalls nach der Pause, echt traurig. Schon die Körpersprache der Spieler nach der Pause zeigte nicht den Ansatz von „so jetzt schaffen wirs“, sonder eher „hoffentlich wird es nicht zu schlimm.
    Ja, die Lubu’S haben phasenweise den Ball einfach in die Luft geworfen und getroffen, vor allem Harris, ob mit oder ohne Verteidiger, das war grad egal. Und bei uns, Burtschi ist zwar körperlich stark, setzt aber das nicht geschickt ein und sein Wurf von aussen ist einfach derzeit nicht existent. Tez und J McK sind, wie das Team, im irgendwo im niemansland der Möglichkeiten, nicht sch gut, aber auch nicht richtig schlecht. Das war gestern, aus meiner Sicht, der Aufbau, keine zündenden Ideen und immer irgendwie die gleichen Pässe und Laufwege.
    Ein ganz kleiner Lichtblick, eher ein Schimmer, gestern für mich Danilo Barthel, er versuchte zum Rebound zu gehen, nicht nur in der Defense, sondern auch in der Offense, aber ihm fehlt einfach noch die Erfahrung um dort mitzuhalten.
    Irgendwie frustend und leichter wird es die nächsten Wochen auch nicht.

  3. 3 # Rivenianer Februar 5 2012 @ 17:23

    Ich kann das mit dem Verletzungspech auch nicht mehr hören. So eine miese Entschuldigung, immer den bösen Basketballgott für das Gewürge verantwortlich zu machen, Pfui!

  4. 4 # Reinhard Februar 6 2012 @ 7:44

    Mit dem Verletzungspech sehe ich genau so.
    Entweder bin ich schon zu alt, dass ich die Vergangenheit falsch sehe, oder Verletzungen sind auch in den letzten Tagen an der Tagesordnung gewesen.
    Was wohl anders war ist der Umgang mit Geld und natürlich auch der Trainer. Wer seine Kohle am Anfang komplett aus gibt, der hat eben nichts mehr für Neuverpflichtungen übrig. Schade.
    ;-)

  5. 5 # Marcel Februar 6 2012 @ 9:56

    Wenn man schon Management und Trainer als Schuldige erwähnt, sollte man auch mal die Spieler in die Pflicht nehmen, ich war mit in Lubu und wir haben das Team schon anders auftreten gesehen. Die sind Profis und verdienen damit ihr Geld, außerdem wissen wir alle, dass sie Basketball spielen können. Doch in Lubu lief kaum etwas, die Offensive stagniert seit Wochen und wenn man dann noch kaum Defense spielt geht nix. Die Skyliners sind momentan für jeden Gegner leicht auszurechenen.

  6. 6 # Timur Tinç Februar 6 2012 @ 13:03

    Mit der Leistung hätte man wahrscheinlich auch nicht mit Davidson gewonnen das ist klar. Aber so ein kurzfristiger Ausfall von einem Starter muss man natürlich erstmal schlucken. Die Offensive war aber eine Katastrophe. Wie sehr ein erfahrener Point-Guard fehlt, war am Samstag schon sehr stark zu sehen.

  7. 7 # m.s Februar 6 2012 @ 13:19

    Timur was ist mit gray gibt es was neues ?

  8. 8 # kre Februar 6 2012 @ 18:48

    Wie ich am Samstag gehört habe, ist heute wohl ein Arzttermin, aber man habe wenig Hoffnung, dass Gray in den nächsten beiden Wochen ins Training wieder einsteigt.
    Egal wie, bis Gray wieder auf der Höhe ist und ins Team passt vergehen bestimmt nochmal vier bis sechs Wochen. Für mich heisst das, Ausfall bis Ende der Saison.

  9. 9 # 46er Februar 7 2012 @ 12:20

    Der direkte Vergleich liegt beim Derbysieger. Wer weiß, ob der am Ende den Ausschlag gibt ;-)

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