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Mi 24.12.08 09:00

„Die Zeiten von verschenkten Karten sind vorbei“

Tolle Leistung, kaum Fans. So könnte das Fazit über die EuroChallenge-Heimspiele der Skyliners aussehen. Im ersten Teil des ausführlichen Skyliners-FR-Blog-Interviews nimmt Marketingleiter Christian Dachs zu den Negativrekorden Stellung.

Fangen wir mal ganz provokant an: Die Skyliners treffen auf europäische Topgegner und sind dabei manchmal ebenbürtig wie gegen Moskau. Nur keiner schaut hin – die Zuschauerzahlen liegen bei unter 1000. Haben die Skyliners ein Zuschauerproblem?
Christian Dachs: Nein, definitiv nicht, wir haben im Schnitt über 100.000 Zuschauer pro Saison…

Wovon aber nur ein Bruchteil zu den Spielen der EuroChallenge kommt. Warum?
Genau wissen wir das auch nicht – aber es gibt vermutlich zahlreiche Dinge die dazu beitragen: Es ist ein neuer europäischer Wettbewerb und die Heimspiele sind und waren nicht planbar. Im Spätsommer wussten wir noch nicht, gegen wen wir spielen. Um das Spiel nach der geglückten Runde gegen Nikolajew gegen Antalya zu bewerben hatten wir nur zehn Tage Zeit.

Und das ist zu wenig?
Ja. Für viele Kommunikationsstrukturen, die der Klub nutzt – , ob das Dauerkartenflyer oder Plakate sind, von denen über Tausend bei unseren Partnern, den Vorverkaufsstellen, in Schulen oder Sporthallen der Vereine hängen, – hat das nicht gereicht. Die Spiele sind dort nicht präsent. Das wesentliche ist aber, diese Spiele sind nicht Bestandteil der Saison-Dauerkarte die die Fans immer Sommer erworben haben. Über die Hälfte unserer knapp 2.5000 Package-Inhaber sind Familien mit Kindern und für die sind Spiele unter Woche einfach nicht zu passenden Zeit.

Kommen wir noch mal zu dem Zeitaspekt zurück: Zehn Tage reichen nicht aus, um Plakate zu drucken?
Wir haben einen so großen Verteiler, da dauert es, bis die Plakate auch dort ankommen wo sie hinsollen. Konkret heißt das, bis die Plakate beispielsweise beim Hausmeister einer Schule sind, vergehen mindestens zehn Tage. Es geht ja nicht nur ums Drucken oder um die Plakate generell.

Sie reden jetzt nur über die vergangenen Spiele….
Ja. Aber das gilt auch für die Zukunft. Das einzige, was wir jetzt über die nächste Runde wissen, ist das sie am 27. Januar beginnt. Wir wissen aber derzeit nicht, ob wir die überhaupt erreichen – und wer dann unser Gegner ist und ob wir mit einem Heimspiel oder Auswärtsspiel anfangen.

Moment. Jetzt überspringen wir die aktuelle Gruppenphase. Deren Gegner und Spieltermine standen doch rechtzeitig fest, da hätten Sie doch mehr werben können?
Eben nicht. Das ist das was immer schnell übersehen wird. Nach der geglückten Qualifikation und der Auslosung am Samstag, 15.November hatten wir wieder kaum Zeit bis zum nächsten Heimspiel [Anmerkung: Das war 2. Dezember gegen Moskau].

Also hängt alles an der Planbarkeit?
Nicht nur, aber schon sehr. Ich nenne mal ein Beispiel: Gegen Ludwigsburg am 4. März 2009 werden wir, das kann ich jetzt schon sagen, mindestens 4000 Zuschauer in der Halle haben. Das Spiel ist an einem Mittwoch – aber wir können es langfristig bewerben und dementsprechend werden die Leute kommen. So ein Spiel, was so lange feststeht, ist bei unseren Partner und Sponsoren begehrt – und dementsprechend kommen sie.

Heißt das, die Tickets werden verschenkt – nach dem Motto „Hauptsache die Halle wird voll“?
Nein! Die Zeiten, in denen wir Karten verschenkt haben, sind vorbei. Bis 2002/2003 ist das vielleicht mal ganz gezielt an Schulen und Basketballvereine gemacht worden. So was gibt es jetzt aber nicht mehr. Was ich jetzt meine sind Firmenkontigente, dass heißt ein Partner kauft diese Tickets für Mitarbeiter, Kunden oder einer unserer zahlreichen Projekte vom School-Cup bis hin zum Company Cup.

Im zweiten Teil des Interviews, das am zweiten Weihnachtstag veröffentlicht wird, geht Dachs auf die negativen Auswirkungen des Klubrekords von fünf Heimspielen in Folge ein.

Christian Dachs ist seit Klubgründung 1999 Marketingleiter der Skyliners. Der 43-jährige, studierte BWLer arbeitete zuvor für die ARD-Serie „Verbotene Liebe“ – ebenfalls im Marketing.

6 Responses

  1. 1 # holzmichel Dezember 25 2008 @ 17:24

    Das ist schon interessant. Ich dachte immer, dass die Karten für 0€ verschenkt werden, wenn die Sponsoren diese aber kaufen und verschenken, dann finde ich das eine gute Sache!

  2. 2 # Björn Dezember 25 2008 @ 18:02

    solange die sponsoren die kaufen und dann verlosen z.B finde ich das auch gut

    fg

  3. 3 # Thomas Wendel Wettertom Dezember 25 2008 @ 18:09

    Dann ist dieses Thema endgültig geklärt und muss nicht alle paar Monate im Schoenen Dunk Forum erneut durchgekaut werden !!!

  4. 4 # Holger Dezember 25 2008 @ 20:25

    In den USA läuft das ähnlich, auch dort sind etliche Plätze frei, obwohl offiziell ausverkauft ist. Aber verschenkte Tickets bringen auch keine Stimmung. Stimmung und Emotionen kommt nicht von der 3.Klasse einer Dorfschule – sie kommt von Fans, die unter der Woche auch mal kommen und dazu 20 EURO für ein Ticket zahlen. Das ist LIEBE ZUM SPIEL !

  5. 5 # Björn Dezember 25 2008 @ 20:49

    wohl wahr aber an darf auch den faktor zeit nicht ausser acht lassen

  6. 6 # Frankie Januar 10 2015 @ 9:52

    Zwar schon 6 Jahre alt, aber immer noch aktuell :)

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