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Di 29.10.13 18:26

Die erwartete Trennung

Der Vertrag von Dawan Robinson ist aufgelöst worden. Nach einem Gespräch sind alle Beteiligten zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist sich zu trennen, wie der Klub mitteilte. Nach den deutlichen Aussagen von Gordon Herbert am Samstag in der Pressekonferenz, war der Schritt absehbar. „Wir haben die Entscheidung getroffen, die für die Weiterentwicklung der Mannschaft am besten ist“, sagte Herbert. Ungeachtet dessen wurde Kevin Foster verpflichtet. Ein 23 Jahre alter Rookie, der als Combo-Guard eingesetzt werden soll.  Die Skyliners wollen jetzt einen neuen Aubauspieler suchen.

Der derzeit verletzte Mannschaftskapitän Marius Nolte drückte sein Bedauern über diesen Schritt aus, da er Robinson sehr mag und als Spielertyp schätzt. „Es macht aber keinen Sinn etwas zu erzwingen, was nicht reparierbar ist“, erklärte der Centerspieler, der an einem Kreuzbanriss laboriert. Der Schritt bringe Veränderung und auch Unruhe rein. „Ich hoffe, dass wir uns schnell finden und schlagkräftig reorganisieren können“, sagte der 32-Jährige.

Dawan Robinson war der absolute Wunschpieler von Gunnar Wöbke auf der Point-Guard Position gewesen. Robinson war nach seiner Lungenembolie sogar länger in Deutschland geblieben, um in einem persönlichen Gespräch seinen neuen Cheftrainer Gordon Herbert kennenzulernen. Herbert selbst zeigte sich nach der Verpflichtung von Robinson im Juli erfreut: „Dawan bringt als Spieler viele Qualitäten auf und abseits des Feldes mit. Als Aufbauspieler kann er das Spiel und das Team führen, er kann punkten und seine Mitspieler besser machen. Er kann ein Spiel also gewissermaßen alleine beeinflussen. Außerdem bringt er Eigenschaften mit, die man nicht messen kann: Er ist zäh, hat Führungsqualitäten und ist ein Gewinnertyp. Ich bin sehr froh, dass wir ihn im Team haben. Er ist motiviert und will für und in Frankfurt spielen.“

Diese Motivation hat anscheinend stark nachgelassen, nachdem Robinson nicht mehr so bestimmend aufspielen konnte, wie er es für richtig hielt. Im Training war er mit Herbert vor zwei Wochen wegen seines Defensivverhaltens aneinandergeraten. Robinson wurde dafür drei Tage lang suspendiert und fehlte im Spiel gegen Bremerhaven. Nach seiner Begnadigung zeigte er sich geläutert, lieferte eine klasse Partie gegen Würzburg ab. Doch der Burgfrieden mit Herbert hielt nicht lange. Gegen Ludwigsburg wirkte er von Minute zu Minute frustrierter. Er vergab reihenweise Würfe und ihn wurmten die vielen Auswechslungen. Das ihm Konstantin Klein und sogar Max Merz auf der Aufbauposition vorzgezogen wurden, setzte dem ganzen wohl die Krone auf. Robinson musste in der Partie oft auf die „2“ ausweichen. Das gefiel ihm gar nicht, er konnte das Spiel nicht so gestalten wie er wollte. Und als er es am Samstag tat, kamen meistens Harakiri-Aktionen dabei heraus, da er mit Frust und ohne Freude spielte. Selbst so hätte er das Spiel mit sechs Punkten in Serie am Ende fast gewonnen.

Letztlich ist es der Trainer, der bestimmt, wie das Team zu spielen hat und die Spieler müssen sich dem System fügen. Allerdings hätte Herbert es ein wenig mehr auf Robinson zuschneiden können, sodass er seine Stärken voll ausspielen kann. Er wusste, dass Robinson eine Art Spielertrainer ist, der sehr genau weiß was er auf dem Parkett will. Dass er seinen Spielstil im Alter von 31 Jahren verändert, war nicht gerade wahrscheinlich. Robinson muss man ankreiden, dass er als Profi Teil eines Teams ist und nicht alles nach seiner Pfeiffe tanzen kann. Der Streit zwischen Robinson und Herbert hatte die Stimmung im Team schon runtergezogen und hätte das Team wohl in zwei Lager geteilt, falls man es weiter miteinander versucht hätte. Die Trennung ist wie Nolte sagt, der sinnvolle Schritt, auch wenn es schade ist, einen solch erfahrenden Aufbauspieler zu verlieren.

Die Skyliners stehen jetzt erst einmal ohne echten Point-Guard da. Konstantin Klein, der seine Sache gegen Ludwigsburg sehr ordentlich gemacht hat (bis auf das fehlende Foul kurz vor der Verlängerung), wird gemeinsam mit Andy Rautins und dem neuen Kevin Foster die Aufbauposition erst einmal übernehmen. Vielleicht kriegt auch Max Merz weiterhin seine Minuten.