skyliners.frblog.de

So 05.03.17 14:38

Das wars mit den Playoffs

Ausgerechnet Mike Morrison hatte die Chance – sogar zweimal. Einmal 25 und einmal fünf Sekunden vor Schluss stand der Center der Frankfurt Skyliners unter dem Korb und hätte sein Team nach der tollen Aufholjagd am Samstagabend in Ludwigsburg endlich in Führung bringen können. Er hätte seine katastrophal schlechte Partie, in der seine überbordenen Emotionen nicht in den Griff bekommen hatte, mit einem Siegtreffer vergessen lassen können. Stattdessen verlegte er beide Male und die Skyliners verloren nicht nur diese eminent wichtige Partie in Ludwigsburg, sondern auch den Anschluss an die Playoff-Plätze.
Statt punktgleich und mit dem besseren direkten Vergleich auf Platz acht, stehen die Skyliners vier Punkte hinter Ludwigsburg. Und da der direkte Vergleich Unentschieden ausgegangen ist (Hinspiel 65:63, Rückspiel 68:70), zählt die bessere Korbdifferenz in der Tabelle. Da liegen die Skyliners mit -126 im Vergleich zu LuBu (-11) deutlich schlechter da und müssten also sechs Punkte aufholen. Das traue ich den wankelmütigen Skyliners in dieser Saison einfach nicht zu. Sie können guten Basketball spielen, aber es ist einfach nicht konstant genug. Selbst in der Phase, als sie den 14-Punkte-Vorsprung der Ludwigsburger abgeknabbert hatten und nur noch einen Zähler zurücklagen, unterliefen ihnen dämliche Fehler. Zunächst verlor Kwame Vaughn 1.10-Minute vor Schluss den Ball wegen Travelling und die zwei verpatzten Korbleger von Morrison setzten dem ganzen dann noch die Krone auf.

Für den morgigen FR-Artikel habe ich schon geschrieben, dass es in jeder Saison ein Schlüsselspiel gibt, das sinnbildlich für etwas Positives wie etwas Negatives stehen kann. Die Niederlage in Ludwigsburg ist genau so eine Partie, an der die Skyliners in ein paar Wochen vermutlich festmachen werden, warum sie es nicht in die Playoffs geschafft haben. Zumal Ludwigsburg ein Spiel weniger als die Skyliners hat und der Tabellensiebte Oldenburg bereits acht Zähler Vorsprung hat.

Ich habe in Ludwigsburg nicht verstanden, warum Gordon Herbert Mahir Agva nur 4:52-Minuten Einsatzzeit gegeben hat und immer wieder Niklas Kiel auf die Fünf stellt. Kiel ist als Power Forward deutlich besser aufgehoben. Und durch die frühen Fouls von Morrison hätte Agva mehr Chancen verdient, aber anscheinend spielt er in Herberts Augen nicht gut genug. Das gleiche gilt auch für Stefan Ilzhöfer, der bei seinem alten Klub nur auf der Bank saß- Max Merz kam ebenfalls nur auf sieben Minuten. Dadurch, dass die Pro B es in die Playoffs geschafft hat, könnte demnächst auch Isaac Bonga wieder mehr Minuten in der BBL sehen. Der 17-Jährige war mit 10 Punkten, 10 Assists und 15 Rebounds der überragende Akteur beim 83:59 gegen den Tabellenletzten Nördlingen in der Pro B. Aber vielleicht wird Gordon Herbert bei dem doch relativ machbarem Restprogramm noch viel mehr auf seine angestammten Kräfte setzen und der Jugend noch weniger Chancen geben. Die Skyliners geben ihren deutschen Spielern prozuental gesehen, die wenigste Einsatzzeit in der BBL. 21 Prozent sind es nur. Spitzenreiter ist der FC Bayern München mit 44 Prozent – auch wenn hier ein Spieler wie Nihad Dedovic mitgerechnet wird.

Das Restprogramm:

Braunschweig (H)
Göttingen (H)
Bremerhaven (A)
Bonn (H)
Vechta (A)
Bayreuth (A)
Jena (H)
Ulm (A)
Berlin (H)

Realistisch ist aus meiner Sicht maximal eine 6:3-Bilanz. Nötig für die Playoffs wäre aber mindestens ein 7:2 aus den letzten neun Spiuelen. Das ist in dieser Saison nicht mehr machbar.

6 Responses

  1. 1 # Aydo März 5 2017 @ 18:15

    Das war auch meiner Meinung nach der Neckbreaker in Sachen Playoffs. Ein Sieg wäre einfach nicht verdient gewesen, dafür war der Auftritt insgesamt zu schwach.

    Die Aufholjagd war ganz gut, aber wie AJ hinterher gesagt hat: in einem so wichtigen Spiel musst du von Beginn an da sein, sonst bekommt du die Quittung.

    Mein Lichtblick wieder Kiel, der gerade am Brett gegen die physischen Riesen gut gearbeitet hat. 0 Assists von Vaughn zeigen, dass er kein Spielmacher ist.

  2. 2 # Rookie März 6 2017 @ 10:26

    Sicherlich war es von beiden Teams kein gutes Spiel. Insofern wäre ein(knapper)Sieg der Skyliners auch nicht unverdient gewesen. Andererseits hatte Ludwigsburg weniger Zeit für die Vorbereitung. Daher hat aus meiner Sicht tatsächlich die stärkere Mannschaft gewonnen.

    Auch wenn es unwahrscheinlich ist, sollte man die Hoffnung auf die Play-offs noch nicht aufgeben. Die ProB hat sie auch erst im letzten Spiel und außerdem nur mit Schützenhilfe erreicht. Zzt. gehe ich aber von einem langen Sommer aus.

    Gespannt bin ich, inwiefern der „3-Jahres-Plan“ greift und ob bzw. mit welchem Team sich die Skyliners im nächsten Jahr zu wieder ernstzunehmenden Konkurrenten entwicklen…

  3. 3 # Ben März 6 2017 @ 10:32

    Denke auch, dass es das war mit den Playoffs.
    Der Mannschaft fehlt die Konstanz und der Killerinstinkt.
    Morrison mit einer unterirdischen Leistung. Er hatte sich zu keinem Zeitpunkt des Spiels unter Kontrolle und war eigentlich der wertvollste Ludwigsburger. Agva bekommt zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht mehr allzu viele Chancen. Die Rotation steht jetzt einfach. Leider drängt er sich in seinen Kurzeinsätzen auch nicht sonderlich auf. Ich finde, Kiel hat einen erstaunlich guten Job gegen Thiemann und vor allem Cooley gemacht. Respekt, da als 19jähriger mit körperlichen Nachteilen so stark gegenhalten zu können.
    Was ich am Ende nicht verstanden habe: Warum geht der Ball zweimal zu Morrison, der an diesem Tag ja wirklich überhaupt kein Gespür für das Spiel und den Ball hatte? Jedem anderen wäre mit der Murmel in den Fingern sicher etwas besseres eingefallen. War das von Herbert so beabsichtigt? Warum bekommt AJ nicht den Ball, der wieder ein sensationelles Schlussviertel gespielt hat und an allen Frankfurter Punkten (durch Scoring und Assists) beteiligt war!

    Man hat nun das leichtere Restprogramm als die Konkurrenz. Aber ob man bei 9 bzw. 10 verbleibenden Spielen 3 Siege mehr als LuBu holen kann? Sehr schwer zu glauben nach den Auftritten der letzten Wochen!

  4. 4 # wettertom März 6 2017 @ 14:59

    Die Hoffnung stirbt zuletzt

  5. 5 # Doppeldribbel März 6 2017 @ 16:37

    @Wettertom: Sehr gut, das ist Standfestigkeit! Du hattest gesagt, du rechnest mit einer Niederlage @Lubu, aber dennoch seien die POs noch erreichbar. Die Meinung dürftest du zwar exclusiv haben, aber das heißt ja nicht, dass sie falsch ist…:-))

    Ich halte das allerdings für nicht machbar. Zumal ja nicht nur drei Siege auf Lubu aufzuholen sind, sondern Lubu auch noch ein Spiel mehr hat als wir. Den Spielplan der Skyliners hat Timur ja schon gepostet. Die allergrößten Optimisten (und das bin ich bekanntermaßen nicht:) sehen da bestenfalls ein 7/2 – und dafür müsste schon alles perfekt laufen. Schaut man sich den Lubu-Spielplan an und wünscht Ihnen nur das schlechteste an den Hals, könnte man sich folgendes ausmalen:

    @Jena – N
    Brsw – S
    @Bonn – N
    Würz – S
    @Old – N
    Bhv – S
    @Gött – N
    Tüb – S
    Ulm – N
    @Alba – N

    Nach diesen träumerischen Annahmen auf beiden Seiten würde Lubu bei 15/17 landen und die Skyliners bei 16/16. Glaubt da wirklich jemand dran…? Komm, @Wettertom, gib dir einen Ruck… Sag „ja“…:-))

    Zum Spiel am Samstag:
    Sehr schade, denn Lubu hat uns im 4. Viertel das Türchen nochmal ganz schön weit aufgemacht und wir sind leider nicht durchgegangen. Hätte nicht gedacht, dass MM nach seinen Auftritten in dieser Sasion ein solch gruseliges Match an den Tag legen könnte. @Ben: Im Nachhinein hast du natürlich recht, dass MM die letzten Bälle besser nicht in den Händen gehabt hätte. Allerdings waren es genau die Situationen, die er sonst meist gut löst und die Plays waren sehr gut ausgeführt. Pech war halt, dass er sein Match in der Tat von der ersten bis zu letzten Spielsekunde komplett verkorkst hat.

    Ich denke, wir werden am Ende 9. oder 10. und da gehören wir in dieser Saison auch hin.

  6. 6 # Rookie März 6 2017 @ 18:43

    Ich komme nochmal zurück auf den „3-Jahres-Plan“. Beim letzten Mal lief es doch so…

    2013/2014: 11. Platz
    2014/2015: 6. Platz + Euro Challenge Final4
    2015/2016: 3. Platz + FIBA Europe Cup

    Position 11 ist dieses Jahr auch drin und wenn die beiden nächsten Jahre so laufen, wie oben aufgezeigt, macht der Frankfurter Basketball auch wieder richtig Spaß… :-)

Schreibe einen Kommentar

Die mit * gekennzeichneten Felder, sind Pflichtfelder.

Um Spam zu vermeiden, füllen Sie bitte das Captchafeld aus. * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.