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Mo 31.12.12 12:52

Das Sorgenkind der Skyliners

Dion Dowell hängt bei den Frankfurt Skyliners derzeit mächtig durch. Im FR-Artikel vom Samstag, habe ich mich mit seiner Situation beschäftigt. Den Artikel gibt es hier im Blog, weil er nicht online steht. Außerdem wünsche ich allen Blog-Lesern und Kommentar-Schreibern einen guten Rutsch ins Neue Jahr und vor allem Gesundheit.
Richtig Lust, Autogramme zu schreiben, hatte Dion Dowell am Samstagabend nicht. Mit dem Filzstift in der Hand und einem Trikotzipfel im Mund trottete der 27-Jährige lustlos auf die Absperrung zu, wo die Fans auf die obligatorische Runde der Profis warteten. Die 59:73-Niederlage gegen den FC Bayern München nagte am Power Forward des Basketball-Bundesligisten Frankfurt Skyliners. Dowell kam  nur auf 19 Spielminuten, weil er sich mit fünf Fouls selbst aus der Partie  genommen hatte. Zum wiederholten Male in dieser Saison. Äußern wollte er sich dazu nicht.

Dowell ist derzeit das Sorgenkind der Skyliners, die nun auf Tabellenplatz 17 stehen. Er  kommt kaum in Position, um seinen gefährlichen Dreipunktewurf – 44 Prozent Trefferquote – anzusetzen, kann sich bei den Rebounds nicht behaupten und foult zu viel. Gegen die Bayern ließ er sich von Chevon Troutman provozieren, der meist am Rande der Legalität spielte und Dowell einmal umriss, ohne dass die Schiedsrichter es ahndeten. „Wenn die Spiele physisch sind, ist er nicht da“, sieht auch  Skyliners-Trainer Muli Katzurin die Schwächen seines Spielers. „Dann verliert er sein Selbstvertrauen.“Kapitän Marius Nolte redet  viel mit Dowell, versucht ihn in Einzelgesprächen aufzurichten. „Er ist extrem sensibel“, berichtet der 31-jährige Center. Auch  Ted Scott unterhält sich viel mit seinem gleichaltrigen Mitspieler. „Dion ist zu hart zu sich selbst“, erklärt Scott. Bei ihm sei das eine Kopfsache.

Muli Katzurin braucht Dion Dowell jedoch. Er hat ihn als einen seiner wichtigsten Spieler im vergangenen Sommer verpflichtet, Dowell soll dem jungen Team mit seiner Erfahrung aus der israelischen Liga weiterhelfen. Allerdings hat Dowell  nur einen Vertrag, der  bis Ende Januar läuft. Seinen Platz in der Startformation  hat er aufgrund seiner schwachen Vorstellungen  an Danilo Barthel verloren. Am Samstag kam Dowell lediglich auf sechs Punkte, vergab alle seine vier Freiwürfe und holte sich keinen einzigen Rebound.

Die Reboundschwäche des gesamten Teams war einer der Gründe für die Niederlage gegen den FC Bayern  vor 5 002 Zuschauern in der ausverkauften Ballsporthalle. 17 zugelassene Offensivrebounds „haben uns getötet“, sagte Barthel. Der 2,08 Meter große Power Forward konnte sich als einziger großer Spieler der Hessen unter den Körben behaupten und holte sieben Rebounds. Die große Garde der Bayern um Jared Homan, Chevon Troutman, Jan Hendrik Jagla  pflückte unter den Brettern alles weg. Insbesondere der aus dem hessischen Seeheim-Jugenheim stammende Robin Benzing lieferte mit 21 Punkten und acht Rebounds eine überragende Vorstellung ab. Bei der Skyliners war Zachery Peacock mit 15 Punkten vor Quantez Robertson (14) und Ted Scott (12), erfolgreichster Werfer.

Muli Katzurin war ansonsten mit der Leistung seiner Mannschaft in der Verteidigung zufrieden. Das aggressive Doppeln und die 15 erzwungenen Ballverluste hielten die Bayern bei 73 Punkten. In den Partien zuvor hatten die Münchner mindestens 104 Punkte erzielt. 17 zugelassene Offensivrebounds, insgesamt acht Ballverluste im zweiten Viertel, eine erschreckende Freiwurfquote von 44 Prozent und die Offensivschwäche im zweiten Spielabschnitt der Skyliners verhinderten die Überraschung   gegen den Meisterschaftsmitfavoriten.

Gegen Gießen und den Mitteldeutschen BC müssen die Skyliners gewinnen, um sich aus der Abstiegszone zu befreien. Insbesondere Dion Dowell muss sich erheblich steigern.

9 Responses

  1. 1 # Frankie Dezember 31 2012 @ 15:46

    Tja, ich glaube einfach, im Team gibt es viel zu viele, die „sensibel“ sind. Und auch der Captain hat außer „Reden“ im Moment nix zu bieten. Nehme ich erfahrene Spieler wie Dowell, Scott und Nolte, dann muss man doch erkennen, dass da zu wenig kommt. Außer Tez und Peacock, der sicher für´s Scoren geholt wurde, bringt keiner Normalform. Und von Barthel, Klein und Voigtmann kann man einfach nicht mehr verlangen. Die Spiele gegen den MBC und GIESSEN werden für die „Leistungsträger auf Probe“ zu Schlüsselspielen. Das Problem ist, selbst wenn man Dowell entlässt, und einen neuen holt ( Finanzielle Frage ), wird es nicht einfacher, denn man muss wieder jemanden integrieren. Ich hoffe dass wir schnell die Kurve kriegen, sonst heißt es bald auch „Thank You Tez“ und „Hallo ProA“ ……

    Ansonsten muss auch mal gesagt werden, dass die Zuschauer in der Halle überhaupt keine Rolle mehr spielen. Da ist viel zu wenig Unterstützung, der Hallensprecher kann ja nicht immer den Clown spielen, nur das da mal was kommt von den Rängen!

  2. 2 # kre Dezember 31 2012 @ 17:43

    @Frankie: Mit den Zuschauern gebe ich dir zu 50% recht. Ja, da müsste mehr von der Tribuene kommen, aber fuer wen? Am Ende sind es ein, zwei Spieler die für die Stimmung und die Identifikation sorgen. Pascal, JNcK, Wood waren solche Spieler, die sind auch mal auf die Fans zugegangen. Jetzt bleibt eigentlich nur Marius und der spielt einfach im Moment nicht gut genug, sodaß man sich an ihm „hochziehen“ könnte. Autogramme nach dem Spiel sind schön und wichtig sorgen aber nicht für die Bindung Team / Fans. Saisonopenings oder Abschlüsse hin oder her, das hilft schon bei der Fandbindung. Es muß ja nicht im Beachclub sein, ein lockerer Abend im Vip-Bereich der Halle bei dem man die Spieler wirklich mal ansprechen kann würde vielleicht schon helfen.

    Jetzt aber Guten Rutsch, ich geh feiern

  3. 3 # Stephan Dezember 31 2012 @ 19:48

    Allen Besuchern dieser Seite ein gutes Jahr 2013, vor allem auch Timur, verbunden mit einem herzlichen Dank für dieses immer lesenswerte und wohltuend unaufgeregte Blog!

  4. 4 # Frankie Dezember 31 2012 @ 21:59

    @kre: Da hast Du sicher nicht unrecht, da passiert im Moment viel zu wenig. Die Spieler wirken teilweise wie Fremdkörper, heimisch ist ja praktisch nur Marius & Tez. Meiner Meinung nach wurde in den letzten Jahren in dieser Hinsicht einfach zu wenig unternommen, zu wenig gemacht.

  5. 5 # Harald Januar 2 2013 @ 14:53

    Frohes Neues Jahr Euch allen!
    Eines anderen Sorgenkindes haben sich die Skyliners heute offenbar entledigt: Johnathan Jones verlässt die Skys und wechselt in die bosnische Liga! Dort dürfte er deutlich besser aufgehoben sein!
    Notiz für Gunnar Wöbke und den neuen Sportdirektor: Nächsten Sommer bitte keinen Spieler holen, der die slowakische Liga gerockt hat! ;)
    Gut dass dieses Missverständnis jetzt beendet wurde. Wobei Dawan Robinson bislang nicht allzu vielversprechend aufgetreten ist. Gegen die Bayern kam er gegen Hamanns Defense ja richtig ins Schwimmen und hatte seine Mühe, den Ball überhaupt über die Mittellinie zu bringen. Wie ich schon vor seiner Verpflichtung hier meinte: Robinson hat kein sonderlich gutes Ballhandling und ist mehr 2er als 1er. Ich hoffe, er kann dem Team mehr geben, wenn er fitter ist. Zumindest kann man mit ihm im Spiel etwas das Tempo drosseln. Wobei ich mir nicht sicher bin, obs an seiner Übersicht liegt oder eher an seiner mangelhaften Fitness….

    Zum Thema Spieler-Fans: Ich war gegen Bayern mit einer Arbeitskollegin beim Spiel, die nicht so tagesaktuell bei den Skys dabei ist und das letzte Spiel vor einem jahr gesehen hat. Sie war ganz erschrocken als sie die Skyliners-Spieler einlaufen hat sehen. Ihr Kommentar nachdem die einzelnen Spieler eingelaufen sind: „Kenn ich nicht… kenn ich nicht… kenn ich nicht… kenn ich auch nicht… Ist das echt die 1. Mannschaft?“ Nur Tez und Marius kannte sie noch! So gewinnt man halt keine neuen Fans. Es wird sicher wieder ein Jahr dauern bis sie mal wieder mitkommt… :/

  6. 6 # Andy K. Januar 3 2013 @ 11:22

    @Harald: Such Sponsoren bitte, dann bleiben die Spieler auch länger. Da Du ja schon „lange“ im Geschäft bist sollte das kein Problem für dich sein! Wir hatten zu DIDIN Zeiten ein starkes Team, leider aber den falschen Coach. Mit Herbert hätten wir was gewonnen, da bin ich mir fast sicher….

  7. 7 # Harald Januar 3 2013 @ 11:47

    @Andy K.: Ich bin weder im Basketball- geschweige denn im Marketing-Geschäft tätig, außerdem ists sicher nicht mein Job neue Sponsoren zu suchen! ;)
    Wobei ich sogar schon mal bei der Firma, bei der ich arbeite nachgefragt habe, wie es mit Sponsoring im Basketball aussieht. Bin da aber auf kein Gegeninteresse gestoßen. Wir betreiben leider kein Sportsponsoring, sondern engagieren uns ausschließlich bei sozialen Projekten.

    Ich halte es aber für Quatsch zu sagen, dass man Kontinuität nur über Geld und hohen Etat garantieren kann! Die besten Spieler werden sicher gehen, wenn ein besseres Angebot kommt. Aber Rollenspieler kann man mit Sicherheit auch mal länger an den Verein binden! Finde es gut, dass man anscheinend langfristig mit Barthel, Klein, Voigtmann plant. Die haben noch 2-3 Jahre bis sie richtig gut in der BBL sind, bis dahin und muss man sich solche Leute sichern. Auch Spieler mit gewisser Limitierung (ich denke da an Gibson oder bis zu dieser Saison auch Robertson) kannst man sicher etwas länger halten.
    Dass jemand ein Jahr nicht zu den Spielen geht und dann nur noch 2 Spieler wiedererkennt ist halt schon sehr ernüchternd. Uns als Basketball-Cracks fällt das vielleicht gar nicht so auf, aber wer nur mal gelegentlich reinschaut ist sicher verwirrt und kommt nicht so schnell wieder… :/

  8. 8 # Andy K. Januar 4 2013 @ 11:24

    Harald: Das mit Barthel, Klein und Voigtmann ist sicher gut. Aber was ist, wenn sie nach den 3 Jahren so gut sind, dass sie danach zu Berlin, Bamberg oder München wechseln, weil wir sie nicht mehr bezahlen können? Was schreibst du dann? Für alle 3 Spieler ist es ein RIESENSCHRITT, den sie gerade versuchen zu machen. Barthel ist dabei schon weiter als ich dachte, und auch Klein kann mal einer wie Günther werden. Die großen tun sich da schon schwerer, aber Voigtmann hat auch erst spät mit dem Basketball angefangen. Robertson sehe ich nächstes Jahr nicht mehr bei uns…..leider!

  9. 9 # Harald Januar 4 2013 @ 13:22

    Wenn man es mal schafft, einige Spieler 3-4 Jahre an sich zu binden, dann ist das doch schonmal eine gute Sache! Dass man richtige Qualitätsspieler nicht halten kann, wenn Angebote aus Berlin, Bamberg, München kommen, ist klar. Aber Rollenspieler, die weniger Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz wecken, kann man auch mal länger an sich bindet (aktuell tut man das nur mit Nolte).
    Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Erfolg über Kontinuität kommt. Wenn du ein gefestigtes Gerüst von 5 Rollenspielern hast, die über einige Jahre beim Klub bleiben, dann wird sich das hervorragend auf die Chemie der Mannschaft aus und schafft Identifikation bei den Zuschauern.

    Robertson sehe ich auch nicht mehr in Frankfurt nächstes Jahr! Der ist als Rollenspieler mittlerweile aus der Rolle rausgewachsen. Aber er war immerhin 4 Jahre hier, da hat genau das funktioniert, was ich meine.

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