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Mi 12.11.08 12:31

Buzzerbeater beschert Gruppenphase

Mit seinen Punkten drei und vier hat Derrick Allen die Skyliners in die Gruppenphase der Euroleague gebracht. Sein Buzzerbeater zum 67:65 Sieg gegen Antalya beschert den Skyliners sechs weitere Spiele in der Eurochallenge. Muss man sich darüber freuen? Sind die Spiele gegen europäische Gegner in einem drittklassigen Wettbewerb samt Anreisestress zuviel der Belastung? Sollte man sich nicht ausschließlich auf die Bundesliga konzentrieren, weil man europäisch sowieso nichts reißen kann?

Für Trainer Didin ist die Sache klar. Er ist ein überzeugter Verfechter des Europapokals. Spielpraxis gegen andere Basketball-Systeme + Erfahrungszuwachs = Weiterentwicklung der Spieler samt Vorteile für die Bundesliga lautet sein Plädoyer für die Eurochallenge-Spiele.
Als weiteren Vorteil erscheint mir die Stärkung des Selbstbewusstseins. Knappe Siege wie gegen Antalya bauen auf. Zudem bieten englischen Wochen im tiefbesetzten Skyliners-Kader zurückversetzten Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance. Dominik Bahiense de Mello konnte gestern davon profitieren und europäischen Frustabbau betreiben.
Darüber hinaus macht der Klub durch Europapokalspiele Werbung für sich selbst. Neben der Imageaufbesserung dürfte dabei auch eine bessere Verhandlungsposition mit (künftigen) Spielern abfallen.

Gegen die Eurochallenge spricht:
Das Niveau der Gegner wird in der Gruppenphase zwar steigen. Große Namen bleiben dagegen Mangelware – denn in der Eurochallenge tummeln sich neben den Qualifikanten nur ausgeschiedene Mannschaften des Eurocups. Die Beletage spielt in der Euroleague. Ob es für den Klub ein Imagegewinn ist, im Europapokal vor 1000 Zuschauern und weniger zu spielen sei dahingestellt – genauso, ob es für die Spieler so nicht zu einem besseren Trainingsspiel wird.
Draufzahlen müssen die Skyliners in jedem Fall. Jeder Wettbewerb außer der Euroleague kostet, hatte Gunnar Wöbke unlängst eingeräumt.
Als wichtigstes Argument gegen die Spiele kann man zudem die Doppelbelastung samt Anreisestress sehen. Die negativen Folgen haben die Skyliners in den ersten beiden Qualifikationsspielen erlebt: Gordon und Simmons sitzen seitdem verletzt am Spielfeldrand. Klar, sie hätten sich auch im Training verletzten können. Haben sie aber nicht. Und auch Didin hat jüngst eingeräumt, dass die Umstände bei Gordons Verletzung (vorherige Busanreise, späteres Fehlen eines Arztes) nicht positiv waren.

Was meint ihr? Macht die Eurochallenge Sinn für die Skyliners? Bedeutet sie sinnvolle Spielpraxis oder nicht zu unterschätzendes Verletzungsrisiko? Ist sie Europa-Tournee oder Europa-Tortur?

15 Responses

  1. 1 # Reno November 12 2008 @ 13:00

    Ich denke, die Spiele in der Eurochallenge „ergeben“ Sinn. Gerade um das Teamplay zu fördern, mit jedem zusätzlichen Pflichtspiel greifen Automatismen innerhalb des taktischen Konzepts von Coach Babba besser.
    Und, wie schon erwähnt, bekommen Bankspieler die ein oder andere Extraminute, in denen sie sich beweisen und verbessern können.
    Das Argument der erhöhten Anstrengungen und Reise strapazen zieht nicht: In der NBA sind mehrere Auswärtsspiele innerhalb einer Woche keine Seltenheit, die Regeneration muss dann halt im Training statt finden.

    2 Fragen hätte ich noch:

    1. Wieso spielte Jenkins nach seiner starken Leistung gegen Trier keine einzige Minute? Ich hoffe es war nur einer Verschnaufpause geschuldet, und nicht etwa einer Verletzung oder (noch schlimmer) Differenzen mit Coach Didin.

    2. Wie groß sind eigentlich die Chancen Robin Benzing im Skyliners Jersey auflaufen zu sehn? Ich weiß, das es für seinen Club in der Pro A im Moment nicht gut steht, doch solch ein großes Talent verdient Einsatzzeiten in der BBL (oder eben der Eurochallenge !!!)

    Gruß, Reno

  2. 2 # Jan Szyszka November 12 2008 @ 13:12

    @ Reno:
    zu 1) steht in der heutigen FR. Laut Novak war Jenkins nicht verletzt, hatte nur Pech, weil King so gut gespielt hat. Das lassen wir mal so stehen.

    zu 2) schlecht. Grund ist die Trainingssituation. Benzing trainiert mit den Skyliners nur morgens beim Individualtraining mit. Das abendliche Mannschaftstraining verpasst er in der Regel, weil er dann in Langen trainieren muss. Dort liegt sein Schwerpunkt in dieser Saison. Und es ist ein fester Standpunkt von Langen, dass nur wer mittrainiert auch mitspielen darf.
    Ich denke, dass das zumindest in dieser Saison Sinn macht.

  3. 3 # Oldman November 12 2008 @ 13:58

    Ich finde persönlich die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb gut.

    Vielleicht sollte sich nun der Marketingbereich um Christian Dachs gedanken machen wie man die Halle voll bekommt. Vielleicht auch mal andere Wege gehen als bisher um die Leute anzulocken.

  4. 4 # Youngman November 12 2008 @ 14:46

    @Oldman:

    Die da wären???

    Wie würdest du einen drittklassigen Europäischen Wettbewerb Marketingtechnisch verkaufen?

    Ich wage zu sagen, dass selbst wenn die Skyliners in der Euroleague spielen würden, die Halle nicht voll wird. Die unter 1000 Zuschauer vom Spiel gegen Antalya sind natürlich ein Negativ-Rekord; keine Frage. Aber einen Schnitt von über 4000 Besuchern wird man bei einem Europäischen Wettbewerb, der unter der Woche (abends), ausgetragen wird, nicht erreichen.

    Auf Vorschläge deinerseits bin ich gespannt. Dabei sollte zu beachten sein, dass Vorschläge wie: „Freier Eintritt für alle“, „Freie Getränke für alle“, etc. keine realistischen Aussagen sind.

  5. 5 # ScheSche November 12 2008 @ 14:54

    Also es kann ja (wenn die Lostöpfe sich an den 4 gleichgroßen Qualifikationsarten für die Chellenge orientieren) durchaus eine Gruppe Frankfurt, Virtus Bologna, Amsterdam und Sevilla sein. Mit etwas Glück ist die Gruppe gar nicht so unattraktiv und trotzdem schaffbar.

    zu2) eigentlich schade, daß man es in 10 Jahren nicht geschafft hat, sich mit Langen bezüglich der Trainingsorganisation abzusprechen. Sollte das wirklich eine unlösbare Aufgabe sein?

  6. 6 # Manuel November 12 2008 @ 14:59

    Wenn man die Frage stellt, ob eine Teilnahme am Europapokal überhaupt sinnvoll ist, dann ist das schon fast Jammern auf hohem Niveau.
    Klar, finanziell ist es wohl ein Minusgeschäft.
    Klar, die Verletzungen von Gordon und Simmons waren bitter.

    ABER ein Klub wie die Skyliners muss einfach den Anspruch haben international zu spielen.
    Die Spieler sind sowieso heiß darauf, sich in internationalen Partien beweisen zu können.
    Und trotz Doppelbelastung und Reisestress lernt man als Spieler und als Mannschaft nie so viel wie in einem Pflichtspiel. Da kann man noch so viel trainieren: Spiele bringen dich als Mannschaft im Lernprozess unglaublich voran.

    Ich verweise gerne mal auf Köln in der Saison 05/06: Die mussten auch während der Woche teilweise in die ärgste Pampa reisen, haben im Fiba EuroCup das Halbfinale nur knapp verpasst – und sind anschließend als eingespielte Truppe Meister geworden!

  7. 7 # ScheSche November 12 2008 @ 15:16

    Auf die Frage von Youngman … Es gibt eine Grundlegende Form der Zuschaueraquise, die bisher komplett vernachlässigt wurde: Klassische Plakatwerbung im direkten Umfeld der Halle. In Zeilsheim, Sindlingen, Unterliederbach und Höchst wohnen nicht gerade wenige Menschen. Es ließen sich ehrenamtliche Helfer finden, so daß in jeder Kneipe, bei jedem Dönermann, den Wettannahmestellen, … ein Plakat hängt. Vielleicht mal ein Mini-Tipoff mit einem Didin-Interview in Deutsch und Türkisch, daß offensiv ausgelegt wird. Vielleicht Gutscheine für die Blöcke N, L und M die auf den Plakaten beworben werden und die man sich im Geschäft eines Minisponsors abholen kann. … mit etwas Nachdenken gibt es sicherlich noch mehr Möglichkeiten. Das Ziel sollten nicht 4000 Zuschauer im Schnitt sein … sondern jeder Einzelne der kommt.

    Dann kommen die Migranten halt das erste Mal als Fans der Gastmannschaft. Ein paar werden danach ganz reguläre Skylinerszuschauer werden. Ich frage mich eh, was die Migrantenprojekte sollen, wenn man das potentielle Zuschauerpotential nicht erschließt.

  8. 8 # HolgerH November 12 2008 @ 15:54

    Also ich bin klar für so ein Engagement im Europäischen. Sportler sind Sportler, weil sie gerne spielen. Deshalb sollte von vorneherein schon mal jede Gelegenheit genutzt werden, sie spielen zu lassen.
    Ausserdem sind solche Ausflüge (geographisch, spielerisch) sehr gut fürs Team-Building. Vom Wert der spielerischen Erfahrung, die man z.B. gegen Nikolaev oder Antalya zieht ganz zu schweigen.

  9. 9 # holzmichel November 12 2008 @ 19:26

    Ich bin ein Gegner der Teilnahme an der Euro Challenge. Ich warte iegntlich nur darauf, dass sich irgendein Spieler wieder verletzt, oder dass das Team aufgrund der Doppelbelastung in der Liga das eine oder andere Spiel noch verliert.
    Was wollen wir in einem drittklassigen Pokal.
    Es gibt viel wichtigere Ziele.
    Die wären einerseits die Playoffs und andererseits der BBL Pokal!

  10. 10 # Marcel November 12 2008 @ 20:50

    Ich habe noch eine Idee, wie man die Halle etwas voller bekommt. Man könnte eine Aktion starten jeder Dauerkartenbesitzer darf noch eine Person mitbringen. Dann sind wenigstens schon mal 1600 Personen in der Halle.
    Ich befürchte leider, dass durch die Teilnahme der Eurochallenge der Pokal vernachlässigt wird und somit man wieder nicht ins TOP 4 kommt. Vielleicht hat man diesmal mehr Erfolg, wenn man in beiden Runden Heimspiele hat.

  11. 11 # Manuel November 12 2008 @ 22:13

    Um ins Top4 einziehen zu können, müssen die Skyliners gerade mal 2 Spiele gewinnen – und das erste ist zu Hause gegen Nördlingen.
    Das sieht doch recht erfolgsversprechend aus.

    Ansonsten kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum man sich gegen einen internationalen Wettbewerb aussprechen sollte.
    – Die dort gewonnene Spielpraxis ist Gold wert!
    – Die Jungs wollen ALLE international spielen!
    – Die Sponsoren (insbesondere die db) sind natürlich erpicht darauf, dass der Klub sich auch international präsentiert.
    – Und „nur“ 3. europäische Liga hängt wohl auch damit zusammen, dass man in den letzten Jahren etwa 25 Niederlagen in Serie in Euroleague und UlebCup hinnehmen musste… Besser dort eine gute Rolle spielen als nur zuzuschauen oder in ELund EuroCup regelmäßige Prügel zu kassieren!

    Kann schon sein, dass das eine oder andere Spiel aufgrund der Doppelbelastung verloren gehen kann.
    Aber am Ende der Saison zählt jede Erfahrung, die man in der laufenden Saison machen konnte, um in den Play-Offs gewappnet zu sein.
    Und die internationalen Spiele bringen dem Team sehr viel mehr an Erfahrung als der schnöde Ligaalltag.

    Und: wann ist eigentlich mal ein Team Meister geworden, das nicht auch international vertreten war?
    Ich erinnere mich an kein einziges… ;)

  12. 12 # Holger November 13 2008 @ 10:19

    Pro Eurochallenge, ganz klar. Wir suchen auch noch einen „Trikotsponsor“ , alleine deshalb schon !

  13. 13 # Denis November 13 2008 @ 14:52

    Auch ich bin dafür!
    Wie schon erwähnt wurde, für einen Club mit den Ansprüchen der Skyliners ist international einfach Pflicht, und ich denke auch nur so lassen sich gute Spieler halten (die sich vll. auch für das Ausland empfehlen wollen).

    Die Angst sich zu verletzen… Naja, es sind Basketballer, und der Sport bringt die Gefahr nunmal mit sich… sollte jedoch kein Grund sein Spiele auszulassen.

    Ausserdem sieht man ja wirklich das man so nochmal zusätzliche Spielzeit bekommt… Siehe eine Starting 5 mit wysocki, de mello, king…

    Hoffe uns werden am Samstag hübsche Gegner ausgelost und ich freue mich auf spannende Duelle in der BSH!

  14. 14 # Björn November 15 2008 @ 13:49

    tja mit die gruppenphase wird wohl endstation sein für die sky weil mit einen ukranischen und einem russischen gegner in der gruppe h(?) sind.

    jan wird aber sicherlich einen blog dazu aufmachen

    :-D

  15. 15 # Jan Szyszka November 15 2008 @ 14:49

    @ Björn: schon passiert…. und ja, ich teile deine Meinung, dass es sehr schwer werden dürfte.

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