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Di 04.05.10 07:13

Playoff-Viertelfinale: Underdogs vs Systemkritik

Jimmy McKinney machte sich einen Spaß. „Hey Jimmy, wie schätzt du die Chancen gegen Alba ein?“. Pause. Dann ein breites Lachen. „Ein Sweep, ganz klar“, sagte McKinney und grinste. Die Lockerheit haben nicht alle Akteure vor dem Beginn der Best-of-Five-Serie im Playoff-Viertelfinale gegen den Branchenprimus (1. Spiel am Sonntag, 17 Uhr in Berlin). Pascal Roller sieht die Skyliners als „Underdog“, Sportdirektor Kamil Novak warnt vor schwachen Phasen. Und Alba liefert sich derweilen eine possenhaften Schlagabtausch mit der BBL über Schiedsrichter und eine vermeintliche systematische Benachteiligungen.

Sehr ernsthaft sieht Pascal Roller die Lage. Er spricht von einer „ein Stück weit undankbaren Aufgabe“. Die Skyliners hätten eine Chance – als „Underdog“. In jedem Fall sei es eine „anspruchsvolle Serie“, sagt Roller. Der Kapitän betont, dass Kampf und Wille die Mannschaft auszeichnet. „Genau das müssen wir in den Playoffs zeigen“. Roller weiß aber auch genau, dass allein das wohl nicht reichen wird. Dementsprechend hofft er noch auf einige Ergänzungen sprich Überraschungen von der Bank der Skyliners. Klar sei zudem eins. „Wir dürfen uns über 40 Minuten keine schlechte Phase erlauben, wir dürfen sie nicht wegziehen lassen. Wenn uns das gelingen sollte, haben wir eine Chance“, sagt Roller.

In die gleiche Kerbe schlägt Sportdirektor Kamil Novak: „Wir müssen uns darauf konzentrieren, schlimme Phasen wie gegen Ludwigsburg oder gegen Braunschweig abzustellen. Höhen und Tiefen sind normal. Bei uns ist momentan aber die entscheidende Frage: Warum sinken wir in der Leistung derzeit so tief, wenn wir eine schwache Phase haben?“

Dominik Bahiense de Mello beschwört dagegen – wie viele andere auch – die eigene Stärke. Dazu verweist er auch auf den Auswärtssieg in Berlin. Motto: „Wir müssen uns nicht vor Alba verstecken.“

Trainer Gordon Herbert hält sich zurück. Berlin sei eine extrem gute Basketball-Organisation, „für uns wird das eine große Herausforderung.“ Unmöglich sieht er sie aber nicht. „Letzendlich ist es egal gegen wen wir spielen. In den Playoffs muss man immer auf einem hohen Level spielen.“

Gleiches darf man auch von den Schiedsrichter erwarten. Schon vor dem erstem Tipp-off scheint klar, dass die Unparteiischen besonders im Blickpunkt stehen werden. Nicht nur, weil Alba sich schon länger benachteiligt fühlt und dies durch Geschäftsführer Marco Baldi öffentlich gemacht hat. Sondern auch weil der Streit seit Albas angekündigtem Rückzug aus den BBL-Gremien vom letzten Donnerstag ausufert. Auch Berlins-Trainer Pavicevic hat sich eingemischt. Seine Worte nach dem Heimspiel gegen Ludwigsburg zeugen von einer ganzen Menge Frust – und befeuern die Diskussion weiter.

3 Responses

  1. 1 # leekson Mai 4 2010 @ 11:00

    Jeder Spieler will die Meisterschaft gewinnen. Egal auf welchem Tabellenplatz man steht. Das ist das ultimative Ziel, für das unsere Jungs täglich trainieren. Ich bin mir sicher, dass sie alles versuchen werden um dieses Ziel zu erreichen. Ob das gegen Berlin ausreicht, wage ich indes zu bezweifeln. Aber unmöglich ist es nicht. Paderborn hat letztes Jahr gezeigt, dass Talent alleine nicht Alles ist.

    Ich denke, von allen Playoffteams sind wir auf dem Papier die schwächste Mannschaft. Vielleicht auf einem Level mit Bremerhaven und Braunschweig. Aber wer hätte vor der Saison gedacht, dass wir mit der diesjährigen Mannschaft dieselbe Hauptrundenbilanz wie 08/09 – mit dem vermeintlich besten Skylinerskader aller Zeiten – erreichen? Dem Branchenprimus nun ein Bein zu stellen oder gar zu Fall zu bringen wäre die Sensation!

    Was das Berliner Rumgeheule angeht: ich finde es einfach nur peinlich. Ohne jetzt alle Spiele von Berlin gesehen zu haben; aber wie kann man ernsthaft der Meinung sein, dass ein Team von den Schiedsrichtern systematisch benachteiligt wird. Leidet Baldi unter Verfolgungswahn? Oder geht ihm einfach der Stift, auf Grund der Möglichkeit, dass Alba nach der Saison ohne Titel da steht?! Dass Baldi damit natürlich nur zum Wohle des Sports beitragen will, versteht sich von selbst. Dass nun auch noch ein Herr Heyder (wen überrascht’s) fordert, dass seine Starspieler besser geschützt werden sollten und damit indirekt in dieselbe Kerbe haut, setzt dem ganzen noch die Krone auf.

    Ich rege mich auch über die Schiedsrichter auf, natürlich sehe ich eher ein Foul an DA als gegen ihn, aber ich bin ein Fan. Mir kann man mangelnde Neutralität vorwerfen, ich pfeiffe den Schiri aus und muss schmunzeln wenn ein paar Minuten später der Gegner einen unberechtigten Pfiff bekommt. Aber als Klubfunktionär solche Wellen in der Öffentlichkeit zu schlagen, zeugt meiner Meinung nach von mangelnder Professionalität. Und sowas kommt von einer der vermeintlich professionellsten Organisationen in Europa. Die Refs sind eben auch nur Menschen und machen hüben wie drüben Fehler, genauso wie Spieler Fehler machen. Ich halte es da mit den heutigen Aussagen von Marc Franz zu diesem Thema (Stichwort Vereinsbrille). Schiesrichterschelte gibts in jedem Sport, aber Alba überspannt den Bogen.

  2. 2 # Wettertom Mai 7 2010 @ 13:24

    Hier ist es ja sehr still.

    Neben dem Nachteil auswärts zu spielen, muss man nun auch noch gegen vorbelastet Schiris spielen.

    Ich hoffe trotzdem auf eine erste Überraschung.

    @Jan: Bist Du vor Ort?

  3. 3 # Jan Szyszka Mai 7 2010 @ 14:12

    @Wettertom: Nein. Ich kann nicht. Ein Kollege vor Ort wird den Job übernehmen. Daher wird es hier am Montag auch kein Klassenbuch geben

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