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Mi 23.06.21 11:04

Skyliners im Projektstatus

Es sind gerade spannende Zeiten bei den Frankfurt Skyliners. Es gibt viele Veränderungen und der erste Schritt für den Bau einer neuen Halle am Kaiserlei ist nach den Verhandlungen mit Langano bereits zum zweiten Mal zum Greifen nahe. Während Langano seinerzeit kein Angebot gegenüber der Stadt abgegeben hat, geht es nun darum, dass die neue Römer-Koalition der Arena am Kaiserlei Entwicklungsgesellschaft um Skyliners-Geschäftsführer Gunnar Wöbke eine Anhandgabe ermöglicht. Bereits jetzt ist ein sechsstelliger Betrag in die Architektenpläne und weitere Prüfungen etc. geflossen, sagt Wöbke. Die Frage ist nun, ob die neue Römer-Koalition erst die Abwahl der aktuellen Dezernenten abwartet oder noch vor den Sommerferien Wöbke glücklich macht. Am Montag saßen wir zusammen mit ihm, dem neuen Trainer Diego Ocampo sowie dem neuen Manager Sport Marco Völler, um über die Zukunft des Klubs zu reden.

Die Skyliners befinden sich, wie in der Überschrift geschrieben, im Projektstatus. Es ist noch vieles in der Schwebe. Zum einen ist unklar wann die Anhandgabe erfolgt. Gleichzeitig ist das ja auch noch keine Garantie dafür, dass am Ende der zweijährigen Prüfung eine Halle stehen wird. Zu viel Enthusiasmus wäre da aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre fehl am Platz. Doch wenn diese Anhandgabe erfolgt, wird Wöbke sich mit ganzer Kraft diesem Projekt widmen und dann überhaupt keine Zeit mehr haben, sich um Belange rund um die Mannschaft zu kümmern. Das ist schon in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen. So gibt es nach neun Jahren nun endlich wieder jemand, der als Bindeglied zwischen Team und Geschäftsführung agiert: Marco Völler.

Der 32-Jährige hat den Vorteil, dass er aus erster Hand weiß, was dieser Job verlangt. Schließlich ist sein Vater Rudi mit kurzer Unterbrechung als Teamchef der DFB-Auswahl seit mehr als 20 Jahren Sportdirektor vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen. Im ersten Schritt wird es für Völler darum gehen, sich ein Netzwerk aufzubauen und die Usancen der Basketball-Geschäftsbranche kennenzulernen. Dass er diese Chance bekommt zeugt von Vertrauen und ist ein mutiger Schritt. Schließlich hat Wöbke sehr hohe Ziele: ab 2025 will er in der neuen Halle spielen und dann perspektivisch in der Euroleague.

„Als interessantes Projekt“, beschreibt der neue Trainer, Diego Ocampo, die Skyliners. Er kann sich voll damit identifizieren, eigene Spieler zu entwicklen und sie auf ein neues Niveau zu heben. Gleichzeitig muss er die Balance zwischen Entwickeln und Gewinnen finden. Das war Wöbke in der vergangenen Saison zu kurz gekommen. „Für mich ist es ein Schritt raus, aus meiner Komfortzone“, sagt der Spanier, der das erste Mal außerhalb seines Heimatlandes eine Mannschaft trainiert. Er wird zusammen mit Völler und Co-Trainer Klaus Perwas in den kommenden Wochen und Monaten das Team zusammenstellen. Was er spielerisch vorhat werden wir sehen, wenn der Kader steht. Mehr als: gute Defense spielen, den Ball bewegen und den Fans guten Basketball spielen, war erst einmal nicht zu hören.

Sicher im Kader sind: Quantez Robertson, Len Schoormann, Bruno Vrcic, Maximilian Begue, Jordan Samare, Alex Richardson, Matthew Meredith und Joshua Bonga. Welcher der Jungen dann letztlich in der Rotation steht, werden wir am Ende der Vorbereitung sehen. Bei Richard Freudenberg haben die Skyliners die Option auf ein weiteres Jahr verstreichen lassen, weil unklar ist, wie sich sein Fuß entwickelt. „In drei Monaten sind wir schlauer“, sagte Wöbke. Bei Rasheed Moore gibt es eine Option auf ein weiteres Jahr. Genauso bei Kamari Murphy, wobei sie bei ihm wohl eher nicht gezogen wird. Bei Kessens wurde diese Option gezogen, er ist aber trotzdem nach Bonn gewechselt, sodass es eine kleine Ablöse für die Skyliners gibt. Bei allen anderen Spielern sind die Verträge ausgelaufen. Mit Konstantin Konga gibt es zwar lose Gespräche, aber er ist aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit eher keine Option. Mehr gibt es erst ein mal nicht zum Personal.

In den nächsten Wochen werden dann sicher die ersten Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt. Ich erwarte, dass die Skyliners zunächst auf dem deutschen Markt aktiv werden, da dort schon ziemlich viel in Bewegung ist wenn man alleine sieht was Bonn jetzt schon alles gemacht hat. Ich lasse mich aber auch gerne überraschen.

In der Schwebe ist auch, wie hoch letztlich der Spieleretat sein wird, da noch völlig unklar ist, ob zum Bundesligastart wieder Zuschauer erlaubt sein werden oder wir plötzlich wieder in eine vierte Welle reingeraten. Das wird sich dann wohl ab August zeigen. Jetzt heißt es erst einmal abwarten und die neuen Sportliche Führung machen lassen.