Do 05.03.09 11:59
16 + 27 = frühes Playoff-Aus?
Jaja, ich weiß: Nicht so negativ sein. Dennoch: Die Leistungen der Skyliners der letzten Wochen geben ein wenig zu denken. Das K-Wort darf natürlich nicht fallen, angesichts von Siegen und dem vierten Platz. Allerdings: Die guten Ansätze aus dem Dezember sind verschwunden, die Teamstruktur scheint durch die vielen Verletzungen und einzelne Formkrisen ein wenig durcheinander. Zudem mangelt es an basketballerischen Grundlagen. Das sieht auch Trainer Murat Didin so.
„Freiwürfe, Ballverluste und Ausboxen sind das Einmal-Eins im Basketball. Wir hatten am Anfang der Saison Probleme mit dem Ausboxen. Jetzt sind es die Freiwürfe“, sagte Didin gestern angesichts der desaströsen Freiwurfquote gegen Ludwigsburg.
Sportdirektor Kamil Novak wird noch deutlicher. „Freiwürfe gehören – zusammen mit Rebounds und Ballverlusten – zu den Kleinigkeiten, die große Spiele entscheiden können.“
Legt man diese Aussagen auf die Spiele der letzten acht Tage an, klingt es auf den ersten Blick ganz und gar nicht gut.
1) Ballverluste
Gegen Göttingen kassierten die Skyliners 27 Turnovers.
2) Freiwurfquote
Gegen Ludwigsburg warfen die Skyliners 16 von 30 Würfen neben die Reuse. Trefferquote: bescheidene 47 Prozent.
Während Punkt 1) natürlich der Göttinger Ganzfeldpresse geschuldet war – insgesamt leisten die Skyliners sich pro Spiel nur 14,4 Turnovers pro Spiel, was ligaweit die siebtwenigsten bedeuten – macht Punkt 2) mehr Sorge.
In der Liga liegen die Skyliners mit 65 Prozent auf dem drittletzten Platz. Konrad Wysocki (40 Prozent Trefferquote), Lorenzo Gordon (44 Prozent), Anthony King (45 Prozent) sind die schlechtesten Skyliners-Schützen. Mies ist auch die Quote vom Shooting Guard Dominik Bahiense de Mello (37 Prozent, allerdings hat er auch nur achtmal an der Linie gestanden).
Muss man deswegen jetzt schwarz malen – speziell für die Playoffs?
Ja und nein.
Einerseits haben die Skyliners noch Zeit, Freiwürfe zu üben. „Das ist eine reine Gefühlssache. Ich werde deswegen aber keinen Spieler anmachen. Wer nicht trifft, soll halt mehr üben“, sagt Trainer Didin. Sportdirektor Novak pflichtet bei. „Um Freiwürfe zu üben, brauchst du keinen Trainer. Das kann jeder Spieler selber machen, jeder Spieler kennt auch die verschiedenen Methoden um das zu üben.“ Zudem: „Wenn die Playoffs losgehen, fangen alle bei Null an. Dann ist alles was vorher war egal“, wie Lorenzo Gordon sagt.
Andererseits – und das weiß auch Trainer Murat Didin – hängen die Skyliners aufgrund ihrer Verletzungsproblematik und der Auswirkungen auf interne Struktur seit Dezember ein wenig durch. Die Mannschaft fehlt zur Zeit die teaminterne Ordnung. Es geht dabei weniger um einen fehlenden Go-To-Guy, es geht um das Fehlen eines Leaders – der nicht unbedingt auch ein Scorer sein muss. Es geht um Vertrauen und das Wissen, dass da einer ist, der in der Crunch-time die Verantwortung übernimmt.
Pascal Roller und / oder Derrick Allen waren das in der Vergangenheit. Beide sind es derzeit aber nicht wirklich. D.A. profitiert momentan von Lorenzo Gordons Verletzung, Pascal Roller sitzt in der Crunch Time auf der Bank – und das selbst wenn, so wie gestern gegen Ludwigsburg Erfahrung und Freiwurfsicherheit gefragt sind.
Didin hat gestern eingeräumt, dass zumindest im letztgenannten Bereich gestern Uneinigkeit im Trainerteam herrschte. „Engin (Gencoglu) und Klaus (Perwas) haben mich gewarnt; sie sagten ich solle Pascal und Jimmy (McKinney) als gute Freiwurfschützen bringen. Ich habe das aber nicht gemacht: Wir hatten gerade das Momentum, die Spieler auf dem Parkett waren heiß.“
Der Erfolg hat Didin bestätigt. Aber: Einem Leader Pascal Roller stärkt man so nicht den Rücken.
In weiten Teilen muss ich leider zustimmen. Die 27 TO bereiten mir keine Sorgen, da ich das Spiel GÖT – OLD gesehen habe und OLD sich noch viel dämlicher angestellt hat.
Aber die Schußschwäche gestern war schon beängstigend. Irgendwie fehlt uns im Moment das Selbstvertrauen bei den Schüssen. Es traut sich keiner mal einen schnellen Wurf zu nehmen oder zu erarbeiten. Siehe Frazier Bonn oder Jenkins Berlin.
Bei Evti auch Berg und Talfahrt: Berlin Flop , Dü Top gestern wieder alles vorbei.
Ich sehe als Leader immer mehr Titus. Er macht auch mal unkonventionelle Dinge und nimmt die Sache auch mal in die Hand. Da geht natürlich auch mal was schief, aber das Positve überwiegt.
Die Defense ist meist in Ordnung, aber in der Offense läuft es wirklich nicht rund. Kurzpassspiel in der Zone sehr selten oder es geht schief. Systeme laufen, ohne das am Ende einer frei zum Schuß steht. Für mich noch eine große Baustelle.
Ich hoffe mal es gibt in der Saison up and downs und mit Siegen gegen Teams im März, welche ausnahmsweise hinter den Skyliners in der Tabelle stehen, erarbeitet man sich wieder das alte Selbstvertrauen.
Naja, vielleicht schont Fuchs Didin Pascal ja nur, und wenns dann in den PO’s um die Wurscht geht is er fit ;)
Aber mal im ernst, was mir zusätzlich zu den 2 angesprochenen Punkten aufgefallen ist: Es werden kaum Spielzüge für die Distanzschützen gespielt. Die meisten Dreier werden erzwungen und/ oder zufällig erspielt.
Generell würde ich sagen, dass die Defense etwas schwächer geworden ist. Da stand man vor ein paar Wochen irgendwie noch enger am Mann und hat cleverer help-Defense gespielt.
Phasenweise gelingt das nun zwar auch noch – und die D ist nach wie vor stark – aber da sind in den letzten Partien einige Durchhänger drin gewesen, die man im Dezember etwa noch nicht so lange und deutlich hatte.
Die Offense „flutscht“ seit ein paar Spielen auch nicht mehr so ordentlich.
Gerade beim Top4 war das alles viel zu statisch und unflexibel. Zudem absolut vorausschaubar, wann der Ball nach innen geht und wann von außen gepunktet werden soll. Auch gegen LuBu wurde in drei, vier aufeinanderfolgenden Angriffen das high-low geradezu offensichtlich forciert, ohne dass man damit Erfolg gehabt hätte.
Mir haben da die Überraschungsmomente und die gut herausgespielten Angriffe gefehlt. Phasenweise war das natürlich auch wieder zu sehen, aber insgesamt hat das Team deutlich längere Durchhängerphasen als noch vor ein paar Wochen. Sowohl in der Verteidigung als auch im Angriff.