Di 22.03.11 14:43
Zusatzschichten für einen letzten Titel
Der freie Tag nach dem Spiel ist bei den Skyliners Frankfurt Standard. Am Montag machten einige Profis des Basketball-Bundesligisten eine Ausnahme. Sonderschichten leistete auch Pascal Roller. Der Kapitän absolvierte ein straffes Programm samt Krafttraining und Intervallläufen. Gordon Herbert gefällt diese Arbeitseinstellung. „Pascal ist einfach sehr professionell“, lobt der Trainer und verweist auf die „sehr guten“ Trainingsleistungen Rollers. Im Spiel hat Roller diesen Eindruck zuletzt selten bestätigen können.
In den Heimspielen gegen Göttingen und Berlin blieb der Familienvater unter seinen Möglichkeiten. In der Plus-Minus-Statistik erzielte Roller mit –8 und –19 den schlechtesten Wert seiner Mitspieler. Herbert will das nicht überbewerten. Er sagt aber auch: „Pascal steckt gerade ein bisschen im Tief.“ Der Trainer führt das auf eine knapp zweiwöchige Pause, die Roller aufgrund eines Bänderrisses einlegen musste, zurück.
Und er deutet an, dass die Konstellation eine Rolle spielt: In der klaren Aufteilung von Herbert gehört Roller (4,6 Punkte im Schnitt in 16 Minuten pro Spiel) nur zur zweiten Garde. Während in der ersten Fünf Topscorer DaShaun Wood, Quantez Robertson und Jimmy McKinney auf Tempobasketball setzen, fällt das Niveau dahinter ab. Der aus der Pro-A verpflichtete Jevohn Shepherd muss sich an taktische Systeme gewöhnen, Dominik Bahiense de Mello sucht nach gerade überstandenem Muskelfaseriss seine Form.
„Es ist keine einfache Situation für alle drei“, sagt Herbert. Dennoch ist er optimistisch, dass sich das bald ändert. Auch im Falle Roller. „Pascal muss den Rhythmus wiederfinden. Das wichtigste ist, dass er sein Selbstvertrauen wiederbekommt.“ Gleichwohl weiß der Trainer um das Alter Rollers. Herbert sieht Parallelen zu seinem ersten Engagement in Frankfurt. In den Jahren 2001 und 2002 hatte er den jungen Roller zum startenden Aufbauspieler befördert, der etablierte Kai Nürnberger rückte ins zweite Glied. Während der damals 36-jährige Nürnberger zwei Jahre später seine Karriere beendete, startete Roller durch. Herbert: „Dasselbe könnte nun mit DaShaun passieren.“
Und Roller? Der 34-Jährige hat angedeutet, dass nach dieser Saison Schluss sein könnte. Er hat Probleme im Knie und mit einer entzündeten Sehne im Oberschenkel. „Zum jetzigen Zeitpunkt gehe ich zu 90 Prozent davon aus, dass nach dieser Saison Schluss ist“, sagt Roller. Auf den Vergleich mit Nürnberger angesprochen, räumt er ein, dass er den Ex-Kollegen jetzt besser verstehen könne. „Es ist nicht leicht, wenn man weiß was man kann, dann aber doch zurückstecken muss, weil da jemand ist, der es auf eine andere Art besser kann.“
Herbert weiß, dass der 122-malige Nationalspieler mit einem Höhepunkt aufhören möchte. Sowohl die Stärke des Teams als auch der Fakt, dass die Skyliners beim Top Four in Bamberg (2./3. April) um den ersten Titel spielen, könnte Roller zupass kommen.
Herbert: „Pascal ist ein Spieler für die wichtigen Momente.“
ich finde die berichterstattung zu pascal in den letzten wochen echt unfair und ich verstehe nicht, weshalb das so examiniert wird. Auch von dir Jan.
Fakt: Pascal wird älter (Punkt). Damit wird er nicht schneller… gibt dem Team aber vermutlich anderer Dinge als 3er, Assists o.ä.
Pascal ist DER verdienteste deutsche Spieler in der Basketball Bundesliga.
Klar, jetzt können alle Schreiberlinge sagen, dass immer nur über Fakten berichtet wird und objektiv beschrieben wird. Ich finde man muss das nicht immer hinterfragen – aus Respekt vor der Ikone Pascal Roller!!!!
es wurde mittlerweile genug geschrieben und berichtet. mamuss nicht immer den finger in die wunde legen… ich schreibe ja auch nicht jeden Tag nen Leserbrief wenn die Zeitung wieder mal Müll schreibt!
was soll der mist? ich finde jan’s berichterstattung völlig ok. wenn es der „vedienteste“ deutsche spieler in 10min schafft, sein team 19 punkte zurückzuwerfen, dann muss das diskutiert werden. punkt!
Ach, das mit der Kritik an Roller ist doch ok und hält sich imho sogar noch in Grenzen.
Es gibt diese Saison abgesehen vom ganz starken Trier-Spiel einfach wenig Glanzpunkte in Pascals Spiel. Das nimmt ihm doch niemand übel und mit Wood ist doch auch ein Spieler in den Reihen der Rollers Schwäche mehr als ausgleichen kann.
Roller wird für mich immer das Gesicht der Skyliners bleiben. Er ist der verdienstvollste Spieler in der Klubgeschichte. Da rüttelt niemand dran!
Aber es muss auch ausgesprochen werden, was jeder sehen kann: Eine Ära im Frankfurter, ach was, im deutschen Basketball geht zu Ende.
Leider! Aber auch an einem Pascal Roller nagt der Zahn der Zeit!
Ja mei, der Pascal ist halt Profi und wenn er nicht so gut spielt, dann wird darüber geschrieben und er trainiert härter. Wenn darüber der Mantel des Schweigens gelegt würde, wäre es schlimmer – das würde nämlich bedeuten, daß man ihn schon abgehakt hat. Bis zum letzten (Final?)spiel (in Bamberg?) ist er aber mal mindestens unser Kapitän!