skyliners.frblog.de

So 15.02.09 21:27

Zu viel Statik, zu wenig Übersicht

Vor wenigen Tagen hatte Murat Didin noch den Berufsoptimisten gegeben. Die unsichere Personalsituation im Lager der Skyliners Frankfurt mit vier angeschlagenen Spielern versuchte der Trainer des hessischen Basketball-Bundesligisten positiv darzustellen; sie sei eine Chance für die übrigen Spieler im wohl stärksten Kader der Skyliners seit vielen Jahren. Nach der 69:74 (31:37) Heimniederlage gegen Ulm ist klar: So einfach ist das nicht.

In diese Richtung argumentierte auch Didin nach der knappen, aber verdienten Niederlage im Duell der Verfolger. „Die Personalsituation darf keine Ausrede sein. Aber es ist natürlich auch nicht leicht für uns“, räumte Didin ein. Im Duell gegen Ulm (Tabellensechster) mussten die Skyliners schließlich auf drei Stammspieler verzichten. Neben Ilian Evtimov (Innenbandanriss) fehlten Greg Jenkins und Konrad Wysocki. Während der deutsche Nationalspieler seine Erkältung schon fast überwunden hat, müssen die Frankfurter auf Center Jenkins länger verzichten. Die vermeintliche Prellung des US-Amerikaners aus dem Spiel gegen Bremerhaven hat sich mittlerweile als Muskelfaserriss in der Wade herausgestellt. Jenkins wird den Skyliners bis zu zehn Tage fehlen. Sein Einsatz im nächsten Spiel in Göttingen (25. Februar) ist unsicher.

Wie schwer der Verlust der drei Stammkräfte gerade in der Offensive wirkt, zeichnete sich fast im gesamten Spielverlauf gegen die athletischen Ulmer ab. Mit Ausnahme vom stark aufspielenden Lorenzo Gordon (Double Double mit 23 Punkten und 12 Rebounds), lief wenig.

Für Belebung sorgt anfangs des zweiten Viertels der eingewechselte und ebenfalls angeschlagene Titus Ivory (Mittelohrentzündung). Der im späteren Verlauf immer kraftloser wirkende Shooting-Guard brach mit Einzelaktion kurzfristig das „viel zu statische Offensivspiel“ (Pascal Roller) auf. Dank Gordon und ihrer disziplinierten Spielweise konnten die Skyliners das Spiel offen gestalten. Mitte des zweiten Viertels war es damit vorbei: Statt eine eigene 29:25-Führung (14.) per ruhigem Spiel auszubauen, überdrehten sie – und lagen zur Pause folgerichtig mit 31:37 zurück. „Das war spielentscheidend“, räumte Didin auch mit Blick auf die Personalsituation ein. „Wenn du personelle Probleme hast, darfst du dir nicht noch solche Fehler leisten. Uns fehlt es da an Erfahrung“, kritisierte Didin.

In der zweiten Hälfte, in der Didin auch erstmals nach einem Monat Dominik Bahiense de Mello in der Bundesliga wieder Spielzeit gönnte, konnten die Skyliners sich zwar wieder rankämpfen (51:53, 30.). Ulm konterte jedoch im Stile einer Klassemannschaft: Verwandelte Dreier vom zuletzt erkälteten Daniel Fitzgerald aus fast zehn Metern Entfernung zum 52:58 (30.) und später Lee Humphrey zum 61:68 (36.) brachen den letzten Widerstand der Skyliners. „Dieser Dreier haben uns richtig weh getan“, räumte Gordon ein.

Schreibe einen Kommentar

Die mit * gekennzeichneten Felder, sind Pflichtfelder.

Um Spam zu vermeiden, füllen Sie bitte das Captchafeld aus. * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.