skyliners.frblog.de

Mo 29.09.14 23:38

„Wir haben alle Bock“

Johannes Voigtmann hat einen aufregenden Sommer hinter sich. Neben der Teilnahme am Eurocamp war der Center der Frankfurt Skyliners Teil der Nationalmannschaft, die sich für die EM qualifiziert haben. Im Interview spricht über seine Fortschritte im low-post-Spiel und seine Ziele für die neue Saison.

Johannes, wie hast Du individuell trainiert bevor du zur Nationalmannschaft gegangen bist?
Nach eineinhalb Wochen Pause haben wir das Camp gehabt und dann hat jeder an sich selbst gearbeitet. Bei mir war das viel im low-post und wir haben meinen Wurf ein bisschen umgestellt.

Was genau?
Ich werfe jetzt mehr mit einer Hand. Früher habe ich die andere Hand immer bisschen mit dazu genommen. Mit der Umstellung soll es konstanter werden.

Und das low-post-Spiel war in der vergangenen Saison so ein bisschen dein „Sorgenkind“…
Ja, da habe ich intensiv dran gearbeitet – auch in der Nationalmannschaft. Das ist auf jeden Fall besser geworden und ich fühle mich wohler. Das wird was.

Was sind das für Bewegungen, die man drauf haben muss?
Es kommt auf die Stabilität an. Das wird zum einen Teil im Kraftbereich gemacht, zum anderen Teil muss man versuchen, einen tiefen Körperschwerpunkt zu haben. Dann braucht mal zwei, maximal drei moves. Eine Bewegung mit einer Anschlussbewegung. Je nachdem was der Gegner macht, kann man eine von beiden machen. Ein guter low-post-Spieler braucht eigentlich nur zwei Varianten.

Hast du das in den Testspielen so umsetzen können, wie Du es dir vorgestellt hast?
Es dauert noch ein wenig, um sich daran zu gewöhnen. Aber es ist auf jeden Fall besser, als letztes Jahr.

Das Eurocamp und die Nationalmannschaft haben dich noch einmal weitergebracht in deiner Entwicklung. Welche Blickwinkel lernt man dort kennen?
Man macht einfach nochmal ganz andere Sachen worauf der Trainer Wert legt oder er gibt dir einen anderen Blick auf eine Bewegung. Man merkt einerseits was man an dem bisher gemachten hat und andererseits was man noch dazu nehmen kann. Ich denke, einen guten Spieler macht es aus von jedem was rauszupicken.

Könntest du vielleicht ein Beispiel geben?
Ich habe mit dem Arne Woltmann aus Bamberg am low-post gearbeitet. Er hat nochmal eine andere Technik gehabt, wie man gegen aggressive Verteidiger agiert und sich besser behaupten kann, womit man vorher noch nicht so gut zurechtkam.

Du hast vergangene Saison viel aus der Mitteldistanz geworfen und nicht so viel unter dem Korb direkt agiert. Wie sieht der Plan für die neue Saison aus?
Unsere Spielstruktur wird grundsätzlich so sein wie letztes Jahr. Es gab auch letztes Jahr die Möglichkeit, das ich im post was gemacht habe. Es soll dieses Jahr effektiver sein. Was mich als Center gefährlich macht ist, dass ich auch aus der Mitteldistanz agieren kann.

Vergangene Saison hast Du angefangen Dreier zu werfen. Hat der Coach dir gesagt, dass Du das in dieser Saison gezielt machen sollst?
Ich dränge da nicht drauf. Ich muss nicht im Spiel meine drei Dreier haben. Wenn ich frei bin und mich gut fühle dann werfe ich. Ich verkrampfe aber nicht, weil ich mich nur darauf fokussiere.

Der Kern des Kaders ist zusammengeblieben, Ihr habt viel Teambuildung gemacht. Würdest Du sagen, Ihr seid jetzt weiter als in der vergangenen Saison?
Auf jeden Fall. Wir haben im Trainingslager viel zusammen und wirklich viel trainiert. Das schweißt zusammen.

Habt ihr euch auf die Playoffs eingeschworen?
Wenn wir uns verbessern wollen, dann sollten es die Playoffs werden. Das wird ein schweres Stück Arbeit, aber wir haben alle Bock.