So 01.04.12 18:48
Wie ein Playoff-Team
Es macht einfach Spaß den Frankfurt Skyliners zuzusehen. 77:64 lautete das eindeutige Ergebnis gegen den Tabellenzweiten aus Ulm. Ein weiteres Top-Team, dass die Hessen nun nach Bamberg, München und Quakenbrück geschlagen haben. Im Gerangel um die Playoff-Plätze hat sich nicht viel getan, da die Konkurrenz – bis auf Bremerhaven – ihre Spiele ebenfalls gewinnen konnte. Mittlerweile ist auch der FR-Artikel samt Fotostrecke online.
„Frankfurt war von Beginn an physischer als wir“, fand Gäste-Coach Thorsten Leibenath. Das Trainingscamp in Mallorca hat den Skyliners gut getan. „Der Szenewechsel war gut und wir waren frisch“, sagte Johannes Herber.
14:3 stand es schon nach wenigen Minuten zugunsten der Frankfurter. „Es war nicht zu erwarten, dass wir einen Start-Ziel-Sieg hinlegen“, erklärte Herber, der acht Zähler zum deutlich Sieg beisteuerte. Ein kluger Schachzug von Muli Katzurin war es Isaiah Swann von Quantez Robertson zustellen zu lassen. Der beste Ulmer Schütze kam in den ersten drei Viertel auf keinen grünen Zweig und erzielte gerade einmal drei Punkte.
Die Grundlage für den Sieg war wieder einmal die aggressive Defensive. Die Spieler haben die Rotationen automatisiert, auch wenn es ab und an mal einige miss-matches gab. Trotzdem bekamen die Schwaben kaum einfache Würfe.
Auf der Gegenseite flutschte es nur so in der Offensive. Besonders wenn Ulm in der Zone verteidigt hat. „Wir haben den Ball gut gepasst und den offenen Mann gefunden“, analysierte Michael Thompson, mit 16 Punkten bester Frankfurter Schütze. Der Aufbauspieler traf alle seine vier Versuche von „downtown“. Insgesamt fanden 13/26 Dreier ihr Ziel. Eine starke Quote. 58:42 lautete die komfortable Führung nach drei Vierteln.
„Wir haben dann kurz die Aggresivität verloren“, erklärte Johannes Herber, als Ulm noch einmal auf 60:53 rankam. Besonders Swann drehte in den letzten zehn Minuten noch einmal auf und erzielte 14 Punkte im Schlussviertel. „Wir haben dann zum Glück ein paar Dreier getroffen“, sagte Herber. „Das kann auch anders ausgehen.“ Thompson, Jimmy McKinney (13 Zähler) und Quantez Robertson ( 8 Punkte), gaben die richtige Antwort und nahmen den Ulmern so die letzte Hoffnung.
Für Muli Katzurin war entscheidend, dass Swann und John Bryant so gut wie keine Akzente setzen konnten. Überraschend fand ich, dass er vor dem Spiel so pessimistisch war. In der PK sagte er, dass er gar nicht gewusst hätte, wie sein Team auf das Parkett kommen würde. „Wir haben länger nicht gespielt und waren zudem im Trainingslager. Das kann den Rhythmus durcheinander bringen“, sagte Katzurin. Das Team war am Samstag um 17:30 Uhr in Frankfurt aus Mallorca gelandet. „Wie sich jetzt rausgestellt hat, war es ein gutes Camp für uns.“ Die Spieler hätten sich im Camp noch einmal auf den Liga-Endspurt eingeschworen und versprochen, so hart wie es nur geht zu spielen.
„Wir hatten eine Diskussion über die Playoffs“, sagte Michael Thompson. „Wir wollen nicht hoffen, dass andere Teams für uns die Spiele gewinnen. „Wir wollen unser Schicksal selbst in der Hand haben.“
Jacob Burtschi hat Ulm auf seiner Checkliste schon mal abgehakt. Am nächsten Samstag geht es nach Oldenburg. „Wir sind immer noch im Playoff-Rennen. Ich habe das Gefühl, dass wir in jedem Spiel eine Chance haben zu gewinnen“, gibt sich Burtschi optimistisch, der 15 Punkte und sieben Rebounds erzielte.
Schön, dass das Team sich selbst das Team Playoffs gesetzt hat und auch intern sowie öffentlich darüber spricht. sie haben die Chance – und selbst wenn es nicht klappt, wurde uns Fans so ein toller Saisonausklang geschenkt, der für das Leiden zu Beginn der Saison mehr als entschädigt. In Oldenburg gewinnen wir übrigens, was sonst …
Klasse Leistung! Ich bin wirklich beeindruckt, wie souverän man die Ulmer geschlagen hat. Okay, bei denen hat Wirbelwind Griffin wirklich arg gefehlt und es hätte auch nochmal eng werden können. Aber wer hätte ernsthaft so eine Entwicklung vor zwei Monaten erahnen können!
Ich hab mich mit meinem Sitznachbar gestern nach dem Spiel noch unterhalten. Unser Thema: Wo führt so eine grandiose Aufholjagd nach Katastrophen-Start hin?
Wir waren uns einig:
Entweder die Mannschaft trägt den Lauf mit in die PlayOffs und dann ist sogar bis zur Meisterschaft alles möglich.
Oder aber nach Erreichen des Ziels ist in den PlayOffs ganz schnell die Luft raus!
Whatever, alleine wie die Mannschaft kämpft und sich als Team gefunden hat, hat besonders gestern richtig Spaß gemacht! Da ist es eigentlich fast schon egal, wie die Saison enden wird.
Wirklich tolles Spiel.
@Timur: Gibt es einen Grund warum Marius nicht gespielt hat? Seine Wade war ja stark bandagiert
I still believe! ;-)
@kre: Marius hatte sich im Spiel gegen Göttingen einen Muskelfaseriss in der Wade zugezogen und wollte eigentlich gegen Ulm wieder auf dem Parkett stehen. Gab für Katzurin aber keinen Grund ein Risiko einzugehen.
@Timur Danke, für den gewohnt schnellen und Super Service
Und gray !?
Der muss noch auf sein Comeback warten, die Ärzte haben kein grünes Licht gegeben, obwohl er „gute Fortschritte gemacht hat“, laut Katzurin.
So emotionslos wie Gray die Geburtstagsgrüße zur Kenntnis genommen hat kann man sich eine Menge denken. Für mich sieht das nach absitzen und auf ein neues angebot warten aus.
War das wirklich so emotionslos???
Warum ist er danach denn direkt in die Katakomben verschwunden und seine Frau hinterher, manch einer meint er hätte Tränen bei Gray gesehen.
Ich glaube, er könnte spielen, doch momentan passt er nicht in das Konzept der Mannschaft und die Trainer haben sich gegen ihn entschieden, aber nur reine Spekulation.
Angeblich hat er erst in der umkleide davon erfahren, dass er nicht spielen wird und das hat ihn verständlicherweise wohl etwas verärgert.
Eben – den Eindruck hatte ich auch. Er wollte spielen. Sein Kumpel wurde auf der Videowand eingespielt und der ging davon aus, dass er wieder Spielt. Doch er war keiner der 12. Er war enttäuscht und man hat es ihm angesehen, finde ich. Emotionslos war das nicht, sondern einfach niedergeschlagen. Ich habe keine Ahnung, ob er noch einmal spielen wird – ich glaube, er bekommt nur eine Chance, wenn sich einer der US-Spieler verletzt oder wenn die Playoff-Traum zuende ist. Wie er damit umgeht, um sich mit dem Gedanken anzufreunden, wo er sich (hoffentlich) in der Lage sieht, dem Team zu helfen, kann man durchaus mit Emotionslosigkeit verwechseln. Es ist aber eher Enttäuschung. Schwer – aber: never change a winning team … vor allen nicht, wenn man sich keine einzige Niederlage mehr leisten kann. Er war einfach zu lange verletzt.
villeicht kommt justin als geheimwaffe in den playoffs zurück(wenn wir in die playoffs kommen sollten ;) )
Wie ich schon vor einigen Wochen geschrieben habe: Das Risiko, einen so dominanten, ballorientierten Spieler wie Gray, jetzt in die Rotation zu werfen und so an bestehenden, sehr gut funktionierenden Rollen anderer zu rütteln ist nicht ohne!
Sehr schwierige Entscheidung für den Coaching Staff, ob man Gray noch in die Planungen einbezieht oder eher darauf setzt, dass die Mannschaft, die so eine super Rückrunde spielt, jetzt die Saison auch so zu Ende spielen soll.
Ich sehe das wie ScheSche: Wenn sich noch jemand verletzt, wird Gray wieder zur Option. Ansonsten ist das einfach zu risikoreich, jetzt noch einen Spieler einzubauen, der 5 Monate nicht gespielt hat.
Bitter, aber so läufts halt manchmal im Leben!
War neben dran .. gray hatte tränen in den Augen und ging in dir Kabine ..