Mi 04.05.11 21:17
VF2: Dominik Bahiense de Mello wird zum X-Faktor
Die Basketballer der Skyliners Frankfurt haben sich den ersten Matchball im Playoff-Viertelfinale erkämpft. Im zweiten Spiel gegen die BG Göttingen holten die Hessen am Mittwoch Abend mit dem 76:67 (45:37)-Sieg in der Kasseler Rothenbachhalle den zweiten Erfolg in der Best-of-Five-Serie. Damit können die Skyliners mit einem Sieg im dritten Spiel am Sonntag (15 Uhr) in der Ballsporthalle bereits den Halbfinaleinzug klar machen.
„Sonntag wird das wichtigste Spiel dieser Serie. Göttingen wird darauf brennen, wieder zurückzukommen“, sagte Center Marius Nolte, der sich zumindest nach außen hin nicht allzu laut über den wichtigen Auswärtssieg freuen konnte.
In der lautstarken aber auch nur etwas mehr als zur Hälfte gefüllten Kasseler Halle hatte es zunächst nach einem lockeren Sieg für die Frankfurter ausgesehen. Anfang des Schlussviertels führten sie bereits nach einem Dreier des starken Dominik Bahiense de Mello (13 Punkte) mit 63:45. Die Göttinger ließen sich von diesem Rückstand jedoch nicht unterkriegen. 57 Sekunden vor der Schlusssirene verkürzte John Little auf 68:63.
Die Skyliners behielten in der Folge an der Freiwurflinie aber die Nerven. Der starke DaShaun Wood (26) und Roger Powell (16) trafen ihre Freiwürfe und sicherten so den Erfolg.
Ruhe hatte die Mannschaft von Gordon Herbert schon zu Beginn bewiesen. Nach gerade mal fünf Minuten lagen sie mit 7:17 zurück. Den wie entfesselt aufspielenden Niedersachsen gelang quasi alles. Die Skyliners ließ sich von der Dominanz und einer überragenden Dreierquote jedoch nicht beeindrucken. Während die Göttinger in den folgenden Minuten Opfer des eigenen Tempos wurde und überdrehten, blieben sie abgeklärt.
Passend zu den Kräfteverhältnisse fiel die erste Führung der Skyliners: Mit Pascal Roller traf einer der eingewechselten Spieler per Dreier zum 24:23. Dass die Skyliners im Vergleich zu Göttingen den tieferen Kader besitzen, hatte sich bereits im ersten Viertelfinalspiel angedeutet. Am Mittwoch setzten die Skyliners dahinter ein Ausrufezeichen: Denn in der Phase, wo beide Trainer ihre Ergänzungsspieler aufs Parkett beorderten, dominierten die Skyliners mit einem 16:3-Lauf, mit dem sie den Fehlstart mehr als wettmachten.
Kurz vor der Halbzeitpause setzten sie den nächsten Nadelstich. Nach Jimmy McKinney, der am Sonntag mit acht Punkten in Folge zum entscheidenden Siegfaktor wurde, drehte nun de Mello auf. Der Shooting Guard, den Herbert wohl vorwiegend zur Verteidigung des Göttinger Aufbauspielers Kyle Bailey zum zweiten Mal in Folge in der Startformation aufgeboten hatte, zeigte seine offensiven Qualitäten. Mit acht Punkten in Folge sorgte er für die erste zweistellige Führung für die Skyliners. „Dominik hat eine Bombendefensive gespielt und vorne wichtige Würfe getroffen. Das war grandios“, lobte Nolte.
Jenes Polster verwalten die Hessen im von harter Verteidigung auf beiden Seiten geprägten weiteren Verlauf. Auch kleinere Scharmützel Ende des dritten Viertels nach einem Gerangel zwischen mehreren Spielern, darunter Frankfurts DaShaun Wood und der Göttinger Center Jason Boone, brachten sie zunächst nicht aus dem Konzept.
Im Schlussviertel machten die Veilchen ihrem Ruf als Kämpferteam alle Ehre. Obwohl eigentlich hoffnungslos zurück, drehte die BG auf und brachte die Skyliners nochmal in arge Bedrängnis.