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Do 13.03.14 18:50

Verspätete Schiedsrichterkritik – Burtschi wieder im Individualtraining

Gordon Herbert hat sich am Montag aufraffen müssen, um wieder vorne rangehen zu können, seine Spieler und sich selbst nach der Niederlage in Ludwigsburg, wieder aufzurichten. „Es war verheerend“, gab der Kanadier zu. Er ist am Sonntag absichtlich nicht ans Telefon gegangen, als ihn mehrere Kollegen der Presse angerufen hatten. Sonst hätte er wohl was falsches gesagt.

Fünf Tage später fand Herbert deutliche Worte für das „unsportliche Verhalten“ von Coby Karl, der sich zunächst in den „huddle“ stellte und anschließend theatralisch zu Boden ging. „Tez hat das gemacht, was jeder andere Spieler auch gemacht hätte, und zwar ihn aus dem huddle zu schieben“, sagte Herbert. Dass es keine Konsequenzen für dieses Verhalten von Karl gab, heiße nicht, dass seine Spieler das in Zukunft machen werden. Angesprochen auf die Szene, als Max Merz sich mal hinter einen huddle gestellt hat, sagte Herbert, dass er das nicht gesehen habe. „Unter mir wird es so etwas nicht geben“, soHerbert.

Drei Dinge gehören für ihn zum Sport dazu: Fairness, Integretität und der Respekt für die sportliche Ethik.  „Es ist nicht unser Problem, sondern eines, das die Liga mit Ludwigsburg hat. Viele Kollegen aus der Liga und viele Freunde haben mich angerufen und mir ihre Meinung zu der Situation geschildert. Keiner konnte glauben was passiert ist.“

Am Sonntag haben sich die Skyliners in Person von Gunnar Wöbke an die Liga gewandt und sich beschwert. Eine breite öffentliche Diskussion gab es nicht, da die Verantwortlichen in strittigen Szenen eigentlich nie die Schiedsrichter kritisieren – dabei gibt es oft genug allen Grund dazu. Das beobachte ich aber in der gesamten Liga, dass kaum jemand sich diesbezüglich zu Wort meldet.

Die Niederlage hat die Skyliners vor der Partie gegen die Bayern aber mehr beeinflusst, als sie eigentlich wollten. Erst am Mittwoch konnten sie sie wirklich aus den Kleidern schütteln. Das Team habe aber gut trainiert.

Derweil ist der Einsatz von Dane Watts fraglich. Die gebrochene Nase bereitet dem Flügelspieler starke Schmerzen. „Er nimmt derzeit viele Medikamente“, so Herbert. Am Donnerstag war er zur Untersuchung beim Arzt.

Definitiv ausfallen wird Kevin Bright, der nach seinem Bänderriss noch einige Wochen pausieren muss. Erfreulich hingegen ist die Genesung von Jacob Burtschi. Er macht wie Jarred DuBois (weiterhin Probleme an Knie und Finger) „Babyschritte“ zurück ins Team und machen Individualtraining. Verheizen will Herbert Burtschi aber nicht.  Andy Rautins Operation am Fuß ist indes gut verlaufen. Bei ihm wurden Knorpelstücke aus dem Knöchel entfernt sowie einige andere Dinge. Er muss jetzt mindestens sechs, eher acht Wochen Reha machen. Die Verletzung war aufgrund der Schwellung am Knöchel nicht erkannt worden.

Unterdessen wurde bekannt, dass der Vertrag von Ramon Galloway bis Saisonende verlängert wurde – und zwar vor einigen Wochen. Das hatten die Skyliners vergessen zu kommunizieren.

Zum Spiel: Die Bayern, die heute Abend in der Euroleague gegen Real Madrid spielen ( und wie wahrscheinlich jedes Team in der Saison gegen sie verlieren wird), werden trotz der Belastung keinen Nachtteil haben. Für die Skyliners wird es darum gehen, sich so gut wie möglich zu verkaufen und mitzuhalten. Wir brauchen uns nichts vormachen: das wird ziemlich schwer.

 

22 Responses

  1. 1 # Björn März 13 2014 @ 19:13

    es wird schwer aber keine mission impossible

  2. 2 # Frankie März 13 2014 @ 19:45

    Ich finde es schön, dass sich Gordie so vor seine Spieler stellt und gleichzeitig eine Strafe der Liga riskiert. Er hat aber Recht und es ist auch ein Hieb gegen Patrick, den er, und das ist kein Geheimnis, nicht wirklich schätzt !

  3. 3 # Harald März 13 2014 @ 20:08

    Wie kann man denn vergessen zu kommunizieren, dass man den Vertrag mit einem Spieler verlängert hat???? Aua! Da darf sich Galloqay ja wahnsinnig geschätzt fühlen.

    Und zu Herbert: Klar, was soll er denn jetzt auch anderes sagen/machen als sich vor seine Mannschaft zu stellen???
    Die Situation ist doch auch völlig unstrittig! Natürlich war das von Coby Karl einfach eine Unsportlichkeit. Aber was will man machen? Aus Sicht des Regelwerks gibt es meines Wissens nach keine Handhabung dagegen wenn ein Spieler sich in die Nähe oder direkt in den Huddle der gegnerischen Mannschaft stellt. Meines Wissens nach sind nur die Auszeiten dementsprechend geschützt. Ich finde nach wie vor nicht, dass Tez so reagiert hat wie jeder andere Spieler es auch machen würde. Er hat vielmehr so reagiert, wie ein unbesonnener, überforderter Spieler auf eine Provokation reagiert – und auf nichts anderes hat Karl in der Szene auch gehofft.

  4. 4 # Andie Arbeit März 14 2014 @ 7:30

    Eigentlich wollte ich darauf nicht mehr eingehen aber gut: Gab es denn ein Stoßen, Schubsen oder Schlagen von Tez? Ich bezweifele auch stark, dass die Referees von außerhalb des Huddles etwas klar sehen konnten. Einer wollte gleich das es weitergeht, aber der Jüngste und Unerfahrenste der Drei meinte die Showeinlage von Karl belohnen zu müssen. Als Unparteiischer muss ich auch etwas Fingerspitzengefühl haben und kann nicht einfach ein Spiel derart beeinflussen. Ist aber nur meine Meinung, ich habe sicherlich nicht soviel Erfahrung im Basketball-Profisport wie Harald

  5. 5 # MAG März 14 2014 @ 7:55

    So, ich wollte ja eigentlich nichts mehr zu dem Spiel am letzten Samstag schreiben, aber jetzt also doch nochmal was von mir.

    Ich bin selbst aktiver Basketball Ref.

    Wenn so eine Szene in einem der von mir geleiteten Spiele vorgefallen wäre, hätte ich mich auch erstmal mit dem Kollegen zusammengestellt und wir hätten uns beraten. Aber so eine Reaktion (von Tez) muss eigentlich auch immer eine Aktion vorangegangen sein. Dies hätten die Kollegen in Lubu eigentlich auch sehen und in die Bewertung des Falls mit einfliessen lassen müssen.
    Eine einseitige Bestrafung, wie sie gegen den reagierenden Spieler (Tez) dann erfolgt ist, darf mMn eigentlich nicht ausgesprochen werden.
    Sicherlich darf dies einem Führungsspieler niemals passieren und ich will es nicht gut heißen, aber die Grundregel Aktion/Reaktion darf man nie ausser Betracht lassen.

    Wie gesagt, so hätte ich mich mit dem Kollegen beraten.

  6. 6 # Timur Tinç März 14 2014 @ 8:12

    Schlimmer als das dazustellen in den huddle ist ja das eindeutige Flopping. Was im huddle gesagt wird, ist völlig unerheblich in dieser Situation. Was können sie da groß gesagt haben außer: konzentriert bleiben oder ähnlichem.

    Derweil Respekt an die Bayern für das Spiel gegen Real Madrid. Das hätte ich nicht gedacht. Damit dürfte die ohnehin schon breite Brust noch breiter sein. Ein Skyliners-Sieg wäre ein Basketball-Wunder.

  7. 7 # MAG März 14 2014 @ 8:18

    Das stimmt, Timur…das Verhalten von Karl nach der Reaktion von Tez muss man auch als unsportlich einschätzen und kann man auch mit einem T wegen Floppings betrafen. So hätten sich das U und das T in der Bestrafung aufeghoben, was meiner Meinung und Bewertung nach (und damit will ich nochmal deutlich machen, das ich die Entscheidung der Kollegen vor Ort niemals nicht in Frage stelle!) die logische Bewertung des Falls gewesen wäre.

    Glückwunsch zum Sieg über die Königlichen!
    Das Spiel am Sonntag wird doch somit doppelt „easy peasy“ für die Skys…;-)

  8. 8 # Harald März 14 2014 @ 9:21

    Ich mag den Begriff „Fingerspitzengefühl“ nicht, wenn es um die Bewertung einer Aktion (besonders in der Schlussphase) geht. Ein Foul, ein Regelverstoß ist als solcher zu bewerten – egal, ob in der ersten oder letzten Minute eines Spiels.
    Klar, es ist immer gut, nicht vorschnell zu entscheiden und auch das Gespräch mit den Beteiligten und den Kollegen zu suchen. Und das wurde in vorliegendem Fall ja auch gemacht. Unterm Strich ist entscheidend, dass man als Referee-Team aber eine gewisse Linie fährt und diese dann eben bis zum Spielende konsequent durchziehen. Dann können und müssen sich die Spieler darauf einstellen und ihre Intensität der Linie der Refs anpassen. Und da haben die 3 Herren mit der Pfeife in LuBu sich an diesem Tag eben für eine recht genaue, kleinliche Regelauslegung entschieden. Genau so wurde das dann auch in der letzten Minute umgesetzt. Ich finde am unsportlichen Foul von Tez gibts aber auch wirklich gar nichts zu rütteln! Wie stark der Stoß dann war ist auch unerheblich. Tez sucht ganz klar den rüden Körperkontakt zum Gegenspieler bei „totem Ball“. Da kann es imho laut Regelwerk keine 2 Meinungen geben.
    Und @MAG: Ich glaube eben gerade nicht, dass hier nach dem Motto Aktion/Reaktion zu verfahren ist. Eben weil die Aktion von Karl (wie asozial und unsportlich sie auch sein mag) gegen keine Regel verstößt, während die Reaktion von Tez hierauf einen glasklarer Regelverstoß darstellt! Das ist natürlich bitter, aber imho muss das so gehandhabt werden. Ich denke, es wurde durchaus von den Refs gesehen, was Karl da angestellt hat. Aber wie soll es in die Bewertung einfließen, wenn die Aktion – so bedenklich das auch sein mag – regelkonform ist.
    Dass Coby Karl da so extrem den sterbenden Schwan gibt kann man durchaus auch als Flopping ahnden. Ich halte diese Aktion aber nicht für zwingend so zu pfeifen wie das U für Tez. Wie schon geschrieben: es ist „toter Ball“ wenn ein Spieler hier zu Boden geht, dann muss ich als Ref viel mehr von Aktion/Reaktion ausgehen und da der zu Boden gegangene Spieler auch nicht auf einen Körperkontakt eingestellt ist, kann es durchaus glaubhaft sein, dass er entsprechend effektgeladen hinfällt.
    Wenn man das Video sieht, wäre die Bewertung U für Tez, T für Karl sicher vertretbar und auch richtiger gewesen. Aber entscheidender, augenscheinlicher war da sicher der Pfiff gegen Tez. Ich kann es den Refs hier nicht verdenken, dass so entschieden wurde. Man kann das imho auch nachvollziehen, da die Aggression einfach klar von Tez bei „totem Ball“ ausging. Wie stark der Getroffene dann fällt ist nur bis zu einem gewissen Maße erheblich. Karl hat es schon übertrieben und hätte sich nicht beschwerden brauchen, wenn er auch noch ein T bekommen hätte. Aber zwingend sehe ich einen Pfiff hier nicht. Aber das ist auch nur (m)eine Meinung, ganz gleich wer wie viel Ahnung/Erfahrung im Profibasketball hat. Mir fehlt hier z.B. die Vorkenntnis aus Ref-Sicht, weil ich nie gepfiffen habe. Müsste mal meinen Onkel fragen, wie er die Situation gehandhabt hätte. Denn der hat 25 Jahre in Israel u.a. in der 1. Liga gepfiffen.

  9. 9 # MAG März 14 2014 @ 9:36

    Danke, Harald. Das würde mich wirklich sehr interessieren, wie dein Onkel als geschätzter und erfahrener Ref diese Situation bewertet hätte!

    Allerdings muss man auch immer wieder sagen, das wir jetzt nach dem wiederholten Ansehen der Videoszenen eine andere Bewertung vornehmen könn(t)en, als die Kollegen vorort – live – ohne Videobeweis.

  10. 10 # Timur Tinç März 14 2014 @ 9:41

    Hätten die Schiedsrichter nicht auch den Technischen Kommissar fragen können/müssen, wenn sie sich nicht sicher waren?

  11. 11 # MAG März 14 2014 @ 9:47

    Ich bin mir nicht sicher, aber der TK darf nicht in die Entscheidung der SR mit eingebunden werden.
    Die Aufgaben des TK sind rein auf den Tisch bezogen. Kann dies aber gerne nochmal recherchieren.

  12. 12 # Harald März 14 2014 @ 10:13

    TK dürfte doch eigentlich nur bei Fragen wie der Zeitmessung und der Spieluhr konsultiert werden. Ansonsten dürfte da keinerlei Befugnis vorhanden sein.

    Mein Onkel ist schon seit gut 10 Jahren nicht mehr als Ref tätig und hat wie geschrieben auch nicht hier, sondern in Israel lange Jahre gepfiffen. Da ist eine Bewertung dann sicher auch etwas schwieriger einzuordnen, weil in anderen Ländern und zu anderen auch zu Zeiten Sachverhalte unterschiedlich bewertet wurden. Kann ihn aber gerne mal nach seiner Meinung zu dieser Szene fragen.

    Das mit dem wiederholten Ansehen des Videos ist ein interessanter Punkt. Ich denke auch, dass das Flopping erst wenn man mehrmals sich die Szene angesehen hat, als solches richtig entlarvt wird.
    Man darf hier auch nicht vergessen, dass „toter Ball“ ist in besagter Szene. Auch wenn es kein Ref wohl je zugeben würde: da nehmen sich sicher auch die Refs mal einen kurzen Augenblick Zeit, um zu verschnaufen. Man rechnet ja bei unterbrochenem Spiel kaum mit so einer Aktion. Um so krasser wirkt es dann natürlich auch, wenn dann plötzlich ein Spieler umgestoßen wird und so heftig zu Boden geht.

  13. 13 # Rinaldo März 14 2014 @ 10:23

    Dem TK ist es nicht erlaubt auf regeltechnische Entscheidungen der Refs einfluss zu nehmen! Ich bezweifele auch das er die Szene anderst bewertet hat/hätte.

    Zu der Aktion von Carl:
    Das dazustellen in den Huddle ist nicht durch die Reglen gedeckt.
    Das theatralische Fallen aber sehr wohl. Nur gehe ich davon aus das die Schiris keine Showeinlage von Carl erkannt und somit auch nicht auf T entschieden haben.

    Nach Ansicht der Stream-Bilder hätte ich auf U für Tez und T für Carl entschieden. Aber ob ich als Ref auf dem Feld auch so entschieden hätte, da bin ich mir nicht sicher.

  14. 14 # Timur Tinç März 14 2014 @ 10:26

    Danke für die Infos mit dem TK.

    Ich bin sehr gespannt, wie sich die Skyliners berappeln und gegen die Bayern auftreten werden.

  15. 15 # AW März 15 2014 @ 20:29

    Burtschi wird laut Twitter morgen spielen.

  16. 16 # Björn März 15 2014 @ 20:39

    warten wir mal ab so lange er sich nicht morgen aufwärmt glaub ich net dran

  17. 17 # Timur Tinç März 15 2014 @ 20:41

    @AW: Danke für den Hinweis!

  18. 18 # seb März 16 2014 @ 19:04

    Na dann gewinnt man eben gegen die Bayern… ;-)

  19. 19 # Stephan März 16 2014 @ 20:23

    „Alles, was besser ist, als ein Massaker, ist gut“ – mit dieser Stimmung bin ich heute in die Fraport Arena gegangen. Es wurde gut …

  20. 20 # kre März 16 2014 @ 20:43

    Jubel Jubel

    Wahnsinn. Bayern nach 3/4 bei 40 Punkten. Defens echt gut und ganz Wichtig, alle Einwürfe, auch unter Druck, an den eignen Mann gebracht

  21. 21 # Herr Fuchs März 16 2014 @ 21:33

    Ich weiß gar nicht, ob ich jubeln oder heulen soll: Ich war heute in der Commerbankarena…
    Sensationeller Erfolg der Skys! Klasse!
    Nachdem ich gestern in der BCM hab Jake über die Gänge schlurfen sehen, hätte ich nicht gedacht, dass er heute tatsächlich 20min auf dem Court steht.

  22. 22 # Stephan März 16 2014 @ 22:20

    Abseits aller Euphorie: Das Team der FRAPORT SKYLINERS anno 2013/2014 macht Spaß wie seit Jahren nicht mehr. Heute haben uns die Bayern die Chance gegeben, mit unseren – eher bescheidenen – Möglichkeiten einen im Vorfeld kaum für möglich gehaltenen Sieg einzufahren. Die Freude darüber ist meinerseits grenzenlos, lässt mich aber auch ein wenig auf die letzten – verlorenen – Spiele zurückblicken.
    Symptomatisch die an dieser Stelle vielzitierte Schlussphase in Ludwigsburg: Schiris hin – Coby Carl her – Wir hatten fünf bis sechs Möglichkeiten, das Spiel nach Hause zu schaukeln und haben sie alle vergeigt. Das war sehr bitter und muss der Unerfahrenheit unseres Teams zugesprochen werden.
    Dass unser Team heute – auch in der crunchtime – dagegen gehalten hat, ist in meinen Augen ein sensationelles Verdienst des Sportpsychologen Gordon Herbert.
    Nach meiner festen Überzeugung werden wir an dieser Mannschaft noch viel Freude haben.

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  1. Jacob Burtschi und Jarred DuBois arbeiten an ihren Comebacks | Court Review März 15 2014 @ 14:50

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