Di 10.03.09 06:55
Verletztenmisere und fehlende Leader
Vom heimlichen Titelaspiranten zum vermeintlichen Zitterkandidaten für die Playoffs ist es manchmal nur ein kurzer Weg. Die Skyliners lassen sich von den Rückschlägen der letzten Wochen nicht verunsichern. Sagen sie zumindest. Bei der Suche nach den Gründen unterscheiden sich allerdings die Lösungsansätze.
Trainer Murat Didin macht die Formschwankungen an den Folgen der vielen Ausfälle in den vergangenen Wochen fest. Ehemals verletzten oder erkrankte Spieler wie Wysocki, Ivory, Evtimov, Jenkins oder King bräuchten nun einfach zwei bis drei Wochen um wieder in Form zu kommen. „Mit dem Formaufbau ist es, wie wenn man zehn Kilo abnehmen will. Das geht nicht von heute auf morgen, das braucht Zeit“, sagt Didin.
Flügelspieler Konrad Wysocki räumt dagegen ein, dass die Skyliners spielerisch auf der Stelle treten im Vergleich zum erfolgreichen Dezember. Der Nationalspieler macht dafür neben den vielen, kleineren Verletzungen auch den tiefen Kader verantwortlich – und damit ausgerechnet jenes Pfund der Skyliners, dass sie im Dezember vergangenen Jahres schon für manch einen Trainerkollegen zum Meisterschaftsanwärter machte. Die Masse an guten Spielern sei „definitiv“ zwar ein großer Vorteil, allerdings fehle es noch an Struktur innerhalb der Mannschaft.
„Um erfolgreich zu spielen, brauchst du einen oder zwei Spieler die das Sagen haben, die die Leaderrolle übernehmen. Bei uns ist das derzeit nicht so durchgängig. In jedem Spiel sticht ein anderer hervor. Wir fühlen uns alle gleichwertig“, sagt Wysocki. Einen Topscorer wie Derrick Allen es in der letzten Saison verkörpert hat, wünscht sich der Olympionike aber genauso wenig zurück, wie er Trainer Didin für das Fehlen der Mannschaftsstruktur nach mehr als zwei Dritteln aller regulären Saisonspiele verantwortlich machen möchte.
Das Gefüge innerhalb der Mannschaft entwickele sich immer unterschiedlich schnell. Und selbst wenn das stimme, sei das immer noch kein Garant für den Erfolg. „In Ulm habe wir in der letzten Saison trotz Leader und klaren Rollen zu diesem Zeitpunkt eine Serie von acht oder neun Niederlagen in Folge gehabt“, merkt Wysocki an.
