Fr 05.02.10 15:15
Sorgen um Moyer
„Wir warten auf Grayson“, sagt Trainer Murat Didin. Immer noch habe der Flügelspieler an den Auswirkungen der Magen-Darm-Grippe zu knabbern. „Fünf, sechs Kilo“ an Gewicht soll Moyer dadurch verloren haben. Entscheidender als der Inhalt ist der Zeitpunkt von Didins Ausführungen über Moyers Zustand vor dem Heimspiel gegen Ulm (Samstag, 17.40 Uhr, Ballsporthalle).
Wenige Augenblicke zuvor ging es mal wieder um Center. Angesichts der Ulmer Stärke unter den Brettern und der Erfahrungen aus dem Tübingen-Spiel müsse man doch Sorge haben, ist Didin gefragt worden. Der Trainer antwortete – schelmisch – mit Gegenfragen. „Wie hat Tübingen denn gespielt? Wer war Center?“. Eben weil Tübingen mit spielstarken Power Forwards agiert habe, hat Didin auf einen reinen (und eher langsamen) Brettcenter wie Greg Jenkins verzichtet. Mit bescheidenem Erfolg, wie wir mittlerweile wissen…
Für das Spiel gegen Ulm kann das – in Zusammenhang mit der Aussage zum Thema Moyer – durchaus heißen, dass Didin die kleinen Spieler eher in der Pflicht sieht und Moyer mit eine Schlüsselposition einnimmt.
KANN so heißen – denn richtig in die Karten schauen, lässt Didin sich nicht. Er formuliert beiläufig. „Wir haben gute Center. Aber Center sind nicht das einzige, worauf es ankommt. Wir müssen sie als Team besiegen.“
KANN auch heißen: Didin will agieren, statt sich nach dem Gegner zu richten und deswegen mit R³ (Reese, Roller, Robertson) spielen.
KANN aber auch heißen: Jenkins, Nolte und Allen stehen gegen Ulms Garde in der Pflicht.
Interessant könnte ein anderes Duell werden: Doliboa gegen den Ex-Langener Robin Benzing. Gleichwohl Didin alles andere als eine Sonderbewachung ankündigt. „Ich habe noch nie Pläne darüber gemacht, wie man einen Spieler durch einen anderen Spieler stoppt. Wenn jemand überragt, dann muss man ihn als Team stoppen.“ Aha.
Die Bilanz aus Sicht der Skyliners
Gesamtbilanz: 7-4
BBL Hauptrunde: 7-4
Höchster Sieg: +42 Punkte am 16.09.99
Heimspiele: 4-1
BBL-Play-offs: 0-0
Höchste Niederlage: -4 Punkte am 20.01.07
Auswärts: 3-3
BBL Pokal: 0-0
Absolut richtig, was Didin da sagt. Die BBL ist zwar nicht die „Do-never-even-look-at-an-attacking-player“ NBA, trotzdem sind überdurchschnittlich gute Offensivspieler selten selbst von überdurchschnittlich guten Verteidigern komplett zu stoppen. Aber was Teamdefense und besonders deren zahlreichen Varianten angeht mach ich mir bei den Didin-Skyliners keine Gedanken.
Man muss aber mal endlich Anfangen besser auf dem Ball in der Offense achten. Die ganzen Turnover brechen den DBS meist das Genick.
Nach dem Tübingen-Spiel mache ich mir schon Gedanken über die Defense, die hat dort nämlich überhaupt nicht funktioniert. In der Zone konnten die Tübinger schalten und walten, wie sie wollten; am Perimeter bekam Dane Watts – eine Woche zuvor Zweiter des Dreier-Contest beim Allstar Day – einen freien Wurf nach dem Anderen; Help Defense: Fehlanzeige; und, und, und.
Ob’s am bereits zitierten „leeren Akku“ lag oder daran, dass man das Hinspiel doch zu sehr im Hinterkopf hatte?
Gerade die Defense-Leistung in der zweiten Halbzeit in Tübinge hat mich jedenfalls sehr erschreckt. Von einem Aufbäumen wie in vielen Spielen zuvor war auch nichts zu spüren.
Dennoch glaube ich, dass Murat die Truppe wieder in die Spur bringt, einen deutlichen Sieg fordert und auch bekommt:
+18!
Die Ausgangslage ist klar: Ein Sieg muss her, will man weiterhin die Verfolger (TÜB, MBC, BAM, QUA, BS) auf Distanz halten. Angesischts der schwierigen Auswärtspartien in dem kommenden Wochen, muss man daheim die Punkte einfahren. Gegen die – mit Paderborn – auswärtsschwächste Mannschaft der Liga muss ein Statement her, gerade um die mäßigen bis schwachen Leistungen der vergangenen Spiel vergessen zu machen.
Ulm scheint nach 2 Siegen in Folge ein gutes Momentum zu haben. Daher sollte man zusehen, dass man von Anfang an zeigt, wer Herr im Haus ist. Wir sollten, wie im Hinspiel und beim Auwärtssieg in BS, konstant die Zone attackieren. Wir mutierten immer mehr zu einer reinen Jumpshot-Truppe. Zu was das führt, konnte man in den letzten Paar Spielen sehen. DA muss wieder hingehen wo’s wehtut. Und bitte Murat, gib Greg mehr Spielzeit. Wenn er die Chance bekommt seinen Beitrag zu leisten, dann spielen wir insgesamt efolgreicher. Und dieses Argument, dass man sich immer an den Gegner anpassen müsse, ist mir viel zu einfach. Warum sollte sich der Gegner nicht mal an unsere Spielweise anpassen…wäre mal ganz was Neues! Wer Greg in BS gesehen hat, weiß zu was er in der Lage ist, wenn er das Vetrauen bekommt. Und wir brauchen einfach eine Präsenz in der Zone.
Auf geht’s! Hauen wir die Ulmer wech!
Grayson is back!