Di 31.05.22 13:54
Skyliners einziger Wildcard-Bewerber – Entscheidung am Donnerstag
Die Frankfurt Skyliners sind der einzige Bewerber für das Wildcardverfahren der Basketball-Bundesliga (BBL). Die einzige fristgerechte Bewerbung bis Freitag kam von den Hessen. Das teilte Jens Staudenmayer, der sportliche Leiter der BBL mir auf Anfrage mit. Am Donnerstag wird es eine außerordentliche Klubtagung geben, wo die Skyliners ihre Bewerbung vorstellen werden. Gegen Mittag wird eine Entscheidung erwartet. Die Kosten von 700.000 Euro für die Wildcard würden die Skyliners bei Erhalt splitten: 450.000 Euro für die kommende Saison. 250.000 Euro für die darauffolgende Spielzeit.
Mir ist schleierhaft wie man mit Zusatzkosten von 450k Euro einen Wettbewerbsfähigen Kader aufstellen will, wenn es diese Saison schon ohne diese Ausgabe nicht geklappt hat.
Naja, ich denke, dass ein Abstieg deutlich größere finanzielle als auch strukturelle Herausforderungen darstellen würde. Wahrscheinlich versucht man es auf gut Glück mal…
@Bussard: Auf diese Erklärung bin ich auch gespannt wenn es am Donnerstag die Wildcard geben sollte.
Es ist doch ganz einfach, man muss sich ja auch gegenüber den noch vorhandenen Sponsoren erklären. Und vor allem muss man gespannt sein, was von Grund auf verändert wird, damit es nicht mehr die gleichen Fehler gibt. Spart man Personal, investiert man in Scouting, startet man eine Ticket Offensive etc….schwer wird es allemal.
@hansi klar wäre ein Abstieg noch krasser ins Budget geschlagen. Ob man in dem verbleibenden Budget eine Konkurrenz fähige proA Mannschaft auf die Beine stellen kann, kann ich auch nicht Beantworten.
Ich erinnere mich an ein Zitat „wir haben bewiesen dass Erfolg planbar ist“ einige Jahre später würde ich diesen Plan gerne noch Mal sehen.
Uns fehlt es aktuell in folgenden Punkten:
1) Budget
2) Scouting
3) Unseren eignen Nachwuchs (selbst ausgebildet) bekommen wir nicht oder zu selten auf bbl Niveau
4) an einer vollen Halle mit zahlenden Gästen.
5) sozial Media Präsenz ( damit meine ich hochwertigen kontent den idealerweise auch Leute teilen oder zu mindest schauen die keine bb Fans sind)
Wenigstens zwei dieser Themen muss nächstes Jahr gelöst sein oder sich stark verbessern sonst sind wir ein Jahr später in der ProA mit. Klar könnte man natürlich mit dem lösen einiger Punkte einen gewissen Windfall Effekt erreichen.
Aktuell redet man von der Halle als Allheilmittel, das kann ich nicht ganz Teilen. Die kann ggf das Budget kurzzeitig Erhöhen löst aber die anderen Themen nicht und dieser kurzfristige „Erfolg“ wird nicht zur Dauerhaften Stabilität/ Wachstum führen den der Rest der Liga hat.
Man darf gespannt sein.
@Bussard: Du sprichst gute Punkte an. Das mit den zahlenden Gästen wird sich wieder einpendeln wenn es nicht eine weitere Corona-Welle gibt. Das lässt sich aber schwer vorhersehen.
Entscheidend wird das Thema Budget sein: Wie gewinnt man neue Geldgeber bzw. wie bekommt man seine Gönner dazu mehr zu geben, um eine schlagkräftige Mannschaft aufzustellen? Oder muss man im Klub mal alle Zahlen auf den Tisch packen und einige Ausgaben überdenken. Dass dies passieren wird glaube ich eher nicht, da Wöbke sagte, es gebe kaum Einsparpotenziale.
Also wird der entscheidende Punkt das Scouting sein. Da wäre jedoch jemand mit einem großen Netzwerk von Vorteil. Das kann Marco Völler eigentlich gar nicht sein. Selbst wenn er ein Jahr lang jetzt im Job ist, wird das meiner Meinung nicht ausreichen, um wirklich jeden talentierten und bezahlbaren Spieler in Europa zu kennen. Um sich so etwas aufzubauen, bedarf es einiger Jahre.
Umso entscheidender wird es sein, welcher Trainer geholt wird und das dieser über sein Netzwerk gute Spieler für wenig Geld bekommt. Die Skyliners brauchen richtige Steals a la Parker Jackson-Cartwright (nicht JPC :)).
Zum Thema eigener Nachwuchs: Da gibt es, wenn man ehrlich ist, nur zwei Spieler, die derzeit BBL-Niveau hätten: Len Schoormann und Bruno Vrcic. Wobei der Vertrag von Vrcic ausgelaufen ist. Bin gespannt, ob sie es schaffen ihn zu verlängern. Der einzige, den ich sonst noch im erweiterten Kreis sehe ist Alex Richardson. Mit Abstrichn vielleicht noch Jordan Samare. Aber nach dem verkorksten Jahr für Schoormann und dem verlorenen Jahr für Vrcic, müssten erst einmal die beiden herangeführt werden. Noch mehr eigene Spieler ausbilden ist einfach nicht drin. Wozu es führt wenn man nur unerfahrenen im Kader hat, hat man die abelaufene Saison gesehen.
@timur Ja ich gebe dir Recht Völler wird das nicht richten können. Ein Besuch bei der Summer League oder Mal auf dem ein oder anderen Turnier zu schauen ersetzt kein über Jahre hinweg gewachsenes Netzwerk. Das Problem was ich mit dem Trainer sehe ist einmal dass wir mit Trainern generell kein gutes Händchen haben. Und zum anderen ein erfahrener Trainer mit starkem Netzwerk einiges an unserem Rest Budget knabbern wird.
Auch will ich meinen Punkt 5) noch Mal hervor heben soziale Medien, ich habe eben Mal die insta Beiträge durchgeklickt. Die Bilder sind alle in der Kategorie: stellt euch Mal da hin wir machen jetzt ein Foto- Klick. Und hochgeladen. Das erste Foto was ich gefunden habe was Qualität genug hat ist vom 22 April, aber das war wohl Zufall weil ein Oldenburger Fotograf das Bild gemacht hat. Klar Bilder ausm Spiel sind halt Bilder ausm Spiel, aber auch da geht mehr. Und eines ist Fakt ein Sponsor interessiert sich durchaus dafür wie seine Werbefläche (Trikot oder ähnliches) in sozialen Medien aussehen würde. Ich denke hier gäbe es für Verhältnis mäßig schmales Geld viel zu holen. Und wenn du viele Leute in sozialen Medien erreichst finden dich die klassischen Medien von alleine. Reichweite ist super wichtig.
@Bussard: In der Außenwirkung ist Punkt 5 sicher enorm wichtig. Da müssen die Skyliners auch gewaltig aus dem Quark kommen. Ich hatte die anderen beiden Punkte nur hervorgehoben, weil das für den Verbleib in der Liga entscheidend sein wird.
Wöbke hatte ja gesagt, dass die Skyliners sich neu aufstellen wollen. Ich bin gespannt, in welchen Bereichen da wirklich etwas passieren wird. An diesen Ankündigungen werden sie sich messen lassen müssen – in allen Bereichen.
Zu Punkt 5: Das sage ich schon sehr sehr lange, vielleicht war ich da auch etwas provokant. Es wurde aber im Office aufgenommen, denn in einem Spielbericht sogar erwähnt. Es gibt „trockene“ Schreiber, und es gibt Menschen die Emotionen richtig transportieren können. Einen „Ticker“ in Schreibform braucht 2022 kein Mensch mehr, dafür gibt es die Magenta Highlights! Ein Magazin zu starten, ein ESport Team und einen Podcast, und dann einfach wieder verschwinden zu lassen, das zeugt nicht von einer ordentlichen „Planung“, bzw. Analyse was es kostet, und wie es ankommt bei den Fans! Da sind Teams mit weit weniger Budget in der BBL wesentlich weiter. Von daher: Ein Pressesprecher sollte Presse machen, aber für Social Media und Firlefanz mit Fans braucht man einen Fachmann/-Frau, und das kostet halt auch etwas Geld. Da hat man viele Chancen verpasst, eine Identität sehe ich hier sowieso nicht leider. Ausser „BIG LOVE“, die jetzt erstmal wieder beatmet werden muss, sieht man ja nichts ausser langweiligen „Happy Birthday“ Posts….. Also: GAS geben, und zwar ordentlich!
Ich würde auch sagen: Holt euch hier vielleicht mal einen Berater und malt ihm auf, was ihr wollt und wohin ihr wollt. Das Marketing der Skyliners ist auf einer Skala zwischen 1 und 10 aktuell bei einer 3 ( maximal! )
Aufgrund des Themas Social Media und Außendarstellung habe ich eben mal den Instagram-Account der Ulmer durchgescrollt, da ich hier – neben einigen anderen – in den letzten Jahren ehrlicherweise ein recht gutes Händchen bei der Außendarstellung wahrgenommen habe (eine gewisse „Coolness“ zu erzeugen).
Dabei bin ich zufällig über einen Post gestolpert, dass im Rahmen eines dualen Studiums jemand für Content Creation gesucht wird.
Was ich damit sagen will: Es muss nicht nach unheimlich teuren Fachmännern in diesem Bereich gesucht werden, sondern es geht darum, einfach mal in die Fanbase hineinzuhören und mit frischen neuen Ideen um die Ecke zu kommen und sie sinnvoll umzusetzen.
Beispiel: Die Idee mit dem Bembel-Muster auf Trikot, in Posts etc. fand ich persönlich von der Grundidee gar nicht soo verkehrt, da es eine gewisse Identifikation mit der Stadt symbolisiert hat. Ob aber ein Teenager sich denkt „Wow, wie cool – das muss ich haben!“ bin ich mir nicht so sicher. Das wäre vielleicht eher was für ein Alternativtrikot oder sogar eine Art Sonderedition gewesen. Auch solche Dinge, wie die Wahl eines Ausrüsters: Macron mag funktional gute Produkte herstellen (und in irgendeiner Weise vielleicht auch „günstiger“ für den Verein sein?). Ich glaube aber nicht, dass das ein Ausrüster ist, bei dem die Leute (und nicht nur eingefleischte Fans) des Designs und des Produkts wegen Merchandise (Trikots, Trainingsshirts, Sporttaschen, Caps etc) kaufen würden. Ob sich das in der Endabrechnung wirklich lohnt?
Um über so etwas nachzudenken und frische Ideen zu haben, braucht es nicht unbedingt hochbezahlte Marketingfachleute.