Mo 13.07.20 12:18
Sebastian Gleim im Interview: „Das sind meine vier Punkte für die Zukunft“
Es war ein schwieriges erstes Jahr für Sebastian Gleim als Headcoach der Frankfurt Skyliners. Zahlreiche Verletzte, dazu noch die Unerfahrenheit auf BBL-Niveau zu coachen, dann Corona und jetzt eine ungewisse Zukunft. Trotzdem hat der 36-Jährige für die kommende Saison einen klaren Plan. Ich habe mich mit ihm über die vergangene Saison unterhalten, seine Spielphilosophie und seine Ziele. Es ist ein sehr ausführliches Interview geworden, um viele Punkte abzudecken für die in der normalen Berichterstattung bisher kein Platz war. Bin auf eure Reaktionen gespannt.
Sebastian, was waren für dich die wichtigsten Erkenntnisse und Lernprozesse in deinem ersten Jahr als BBL-Headcoach?
Der erste Schritt war, ein Netzwerk aufzubauen was weltweit gewisse Märkte abdeckt. Das hat enorm viel Zeit in Anspruch genommen, drei bis vier Monate Fulltime-Work, um von A nach B zu kommen. Häufig haben Agenturen nicht nur einen Agenten, sondern bis zu 20 Ansprechpartner für die verschiedenen Länder. Im jetzigen Sommer ist die Situation natürlich anders. Das Netzwerk ist riesig geworden, weil ich auch während der Saison viel Zeit investiert habe. Recruiting ist das A und O, um einerseits das Beste rauszuholen. Andererseits will man so wenig Zeitverlust wie möglich haben, um nicht der Letzte in der Kette bei interessanten Spielern zu sein. Der zweite Punkt waren die Abläufe mit dem Spielplan.
Der war ja höchst unterschiedlich vergangene Spielzeit.
Der war definitiv anders als ein Rhythmus mit einem Spiel die Woche. Wir hatten mal vier Wochen nichts, dann drei Spiele in kurzer Zeit – dazu noch mit Verletzten. Der Umgang damit war sehr lehrreich. Genauso wie das Finalturnier mit einem Spiel alle zwei Tage. Und der letzte Punkt war das improvisieren, justieren und kompensieren dieser schwierigen Verletzungen.
Das hat sich ja die gesamte Saison durchgezogen…
Das fängt mit Niklas Kiel an und zieht sich dann durch mit immer wieder neuen kleinen und größeren Verletzungen. Es war extrem anspruchsvoll, das immer wieder neu auszurichten, Positionen zu verändern und ohne Point Guard zu spielen. Darauf würde ich gerne nächste Saison verzichten. Am Ende haben wir nicht so viele Siege geholt, wie wir uns das vorgestellt haben. Trotzdem haben wir es in einigen Spielen geschafft, besser zu spielen, ob mit oder ohne Sieg, als man das so erwarten konnte aufgrund unser Personalsituation. Das mag ein Außenstehender nicht ganz so sehen. Ich sehe das auch im Nachhinein so. Ich bin auch mit dem Abschneiden des Finalturniers aufgrund der Umstände und Hindernisse sehr zufrieden.
Wie stark hat die Verletzung von Point Guard Anthony Hickey dein Konzept von schnellem Transition-Basketball über den Haufen geworfen?
Wir haben mit Joe Rahon im Dezember jemanden dazu bekommen, der eher dazu tendiert ein Team im Halbfeld zu organisieren. Es ist nicht so einfach, Point Guards zu finden, die gute Einstiege kreieren. Davon hatten wir auch noch nicht so viele. Wir hatten häufig Spieler, die in Transition auch ganz gut sind, aber Joe ist vom Basketball-IQ sicherlich einer der besten Guards, die hier gespielt haben. Aber natürlich hat er nicht das höchste Tempo in der Transition. Das war auf jeden Fall ein Teil, der uns gefehlt hat und der anders geplant war, weil wir das auch nicht von der Back-up-Position bekommen haben. Ab und an mit Lamont Jones als Combo-Guard.
Du hast es gerade angesprochen. Bei Daniel Schmidt als Back-up-Point-Guard und auch bei Adam Waleskowski als zweiter Center hat es letztlich nicht mehr für BBL-Niveau gereicht. Waren keine bessere Spieler in Kürze der Zeit verfügbar?
Wir haben uns – beide Seiten – natürlich mehr Stabilisation erhofft. Die kam aber nicht. Daniel kam aus einer hochtalentierten guten Bamberger Mannschaft, wo er einige ordentliche Spiele gemacht hat. Wenn du als First-Ballhandler kommst, und hast um dich herum viel Qualität, ist dein Druck kleiner. Wenn die Qualität um dich herum abnimmt, wird der Druck höher. Das hat nicht ganz gepasst für uns. Adam hat uns zu zwei, drei, vier Siegen geholfen. Er ist ein absoluter Soldat zum Gewinnen, aber es gab zu dem Zeitpunkt keine andere Lösung mit einem deutschen Spieler. Wir hatten gedacht, dass wir ein wenig mehr Leadership-Qualitäten kriegen. Die hat er nicht gezeigt.
Und sein Ersatz, Darius Carter, hat auch nicht gezeigt, was er mal in Göttingen konnte und war dann direkt verletzt.
Bei Carter war es eine ganz gute Chance für beide. Ich glaube, dass er noch zwei, drei Wochen gebraucht hätte, weil er aus einem anderen Spielsystem kam, das er drei, vier Jahre gespielt hat. Und dann kam die Verletzung.
Ihr habt mit Abstand die wenigsten Punkte in der Saison erzielt. Letztlich lag die Scoring-Last zu sehr auf Lamont Jones, der dann aber auch zu oft überdreht hat oder entscheidende Würfe daneben gesetzt hat. Wart ihr am Ende zu leicht ausrechenbar?
Da gibt es zwei Seiten. Auf Lamont hat sehr viel Druck gelastet, weil er der einzige war, der konstant gewisse Vorteile mit dem Ball kreieren konnte. Er hat extrem stark angefangen für uns. Er hat uns die ersten Spiele getragen, das Level konnte er aber nicht halten und auch nicht steigern. Er hatte gegen schwächere Teams immer noch sehr, sehr gute Spiele und hat uns geholfen zu gewinnen. Er ist ein Spieler, der aufgrund seiner Statistiken auf vielen Zetteln zum Beispiel in Russland oder der Türkei stehen wird.
Lass uns über Richard Freudenberg und Leon Kratzer reden. In welchen Punkten haben die beiden sich gesteigert und wo siehst du noch Steigerungspotenzial?
Richard hat bei uns den größten Schritt in diesem Jahr gemacht. Er hat ein ganz klares Profil bekommen, wie er spielt. Er und wir verlassen uns absolut auf seine Stärken. Er ist im heutigen Basketball ein 4/5/3er, der verteidigen kann, der auf der 5 Pick and roll switchen kann, was enorm viel Wert ist. Er ist ein Werfer, der das nochmal auf ein anderes Level kriegen muss. Noch schneller, noch konstanter, aus verschiedenen Situationen. Daran werden wir im Sommer arbeiten wenn er wieder vollkommen gesund ist.
Soll Richard vornehmlich von außen spielen oder willst du, dass er auch ein post-up-game entwickelt?
Das ist nicht so einfach. Richard muss in Situationen, wenn er Pick and Pop spielt und die Gegenspieler getauscht werden, damit er frei wird, ein post-up-game entwickeln, weil er dann gegen einen kleineren spielt. Wenn er gegen einen Spieler von der gleichen Position spielt, muss er mindestens einen post-up-Pass entwickeln. Ein post-up-Spieler ist er aber nicht. Er muss aber insgesamt noch stärker rebounden. Für ihn ist wichtig, dass er gesund bleibt. Er hat in den vergangenen zwei Jahren jeweils drei bis sechs Monate verpasst.
Und Leon?
Leon hat auch einen großen Schritt gemacht. Er hatte enorm viel Leistungsdruck, weil die Spieler um ihn herum nicht so viel Entlastung gegeben haben, wie im Jahr zuvor. Er musste immer performen damit wir ein Spiel gewinnen. Wir haben ihm sehr viele Ballkontakte gegeben. Die Pick-and-roll-Defense ist deutlich besser geworden. Es gibt wenige 2,11-Meter-Spieler, die das hohe Pick and roll so verteidigen können wie er. Trotzdem ist es so, dass es zwei, drei Dellen in seiner Leistung gab, die zu groß waren. Da sieht man aber auch das Alter und die fehlende Erfahrung. Es war seine eineinhalbste BBL-Saison. Er muss noch Routinen entwickeln wenn er in Spielen nicht so gute Phasen hat. Die mentale Komponente während des Spiels ist aber über die Saison besser geworden. Der nächste Schritt ist, dass er noch mehr Konstanz von Spiel zu Spiel erreicht. Er wird inside immer an seinem Repertorie arbeiten müssen und Themen wie Freiwürfe treffen, bessere Abschlüsse und die Arbeit an seinem Körper werden ihn immer begleiten.
Wie groß sind die Chancen, dass Leon bleibt und wie sieht es bei Akeem Vargas und Marco Völler aus?
Mit Leon sind wir die gesamte Saison in Gesprächen. Wir möchten ihn gerne behalten. Akeem und Marco sind Stand jetzt natürlich auch eine Option fürs nächste Jahr.
Lass und über deine Spielphilosophie sprechen. Was sind die zentralen Elemente auf die du Wert legst?
Das zentrale Element wird immer Defense sein. Das ist die Komponente wodurch man das Spiel am größten beeinflussen kann. Offensiv brauchst du Talent. Du brauchst Spieler, die produzieren und da ist es ganz klar meine Idee, dass wir aggressiv und schnell spielen und viele Spieler haben, die Pick and roll spielen. Früher haben wir immer gesagt: du musst deinen Mann stoppen können, du musst deinen Mann ausboxen können und du musst den Ball bewegen können. Ich habe das konkretisiert.
Wie?
Für mich ist: du musst deinen Mann stoppen können und ausboxen können ein Punkt. Das zweite ist: du musst den Ball im Pick and roll spielen bewegen können. Im Basketball musst du Vorteile herstellen können, nicht nur für dich selbst, sondern im Fünf gegen Fünf. Der dritte Punkt ist: du musst dem Team etwas geben und vor allem Dinge, die nicht auf dem normalen Statistikbogen wiederzufinden sind. Für mich steht das Team an erster Stelle. Der vierte Punkt ist, dass man werfen kann. Das sind meine vier Punkte für die Zukunft. Zum einen für die Spielerausbildung. Zum anderen für das Spiel in der BBL. Leon als Center schließe ich dabei immer ein bisschen aus. Das ist ein spezieller Spieler, der woanders Vorteile schafft.
Werden wir nächste Saison also noch mehr small-ball von den Skyliners sehen?
Länge kostet Geld und wenn du das nicht haben kannst, brauchst du Physis und Skills. Und dann wirst du eben kleiner.
Was sind deine Ideen damit die Skyliners wieder ein Klub werden, der regelmäßig um die Playoff-Plätze mitspielen kann?
Wenn wir vergangene Saison die sechs Spiele, die wir mit einem Punkt verloren haben gewonnen hätten, würden wir jetzt alle sagen die Saison war überraschend gut. Du musst immer deine Aufgabe so gut es geht machen. Wir haben noch kein Budget. Wenn du es hast, musst du es so effektiv wie möglich einsetzen. Wir haben mit Len, Bruno und Maxi Spieler im Kader, die langfristig Profis werden und kleine Rollen übernehmen können. Wenn sie sich so entwickeln, wie wir uns das vorstellen.
Du hattest dich vergangene Saison noch viel um den Nachwuchs gekümmert. Hast du deine Aufgaben weitergegeben?
Das ist mein absolutes Steckenpferd. Das ist Teil meines Lebens. Ich bin sehr glücklich darüber, wie wir das aufgezogen haben, gestalten und leben. Mit Höhen und Tiefen. Das würde ich auch nie fallenlassen. In der kommenden Saison werde ich aber nur noch beratend zur Seite stehen und mich aus allen Tagesabläufen – vor allem organisatorisch – raushalten. Inhaltlich werde ich noch vorangehen, aber insgesamt alles runterfahren und die Verantwortung komplett übergeben. Das Recruiting auf deutscher Ebene, was überregional in Richtung Pro B und BBL geht, werde ich weiterhin leiten.
Wie teilt ihr euch das Scouting auf?
Ich bin die Schnittstelle zwischen Gunnar Wöbke und dem Trainerteam. Ich habe in jedem Land Scouts mit denen ich mich austausche, die mich als Scout in Deutschland nutzen für Spieler von der Pro B bis zum NBA-Prospect. Im Gegenzug bekomme ich dann Infos aus anderen Ligen. Dann gibt es Trainer mit denen ich mich austausche und dann verteile ich Aufgaben an Klaus und früher Danny.
Wie konkret sind Listen aktuell?
Die Zahl der Spieler, die bei uns infrage kämen, ist ungefähr bei 100. Die Hälfte davon ist komplett analysiert. Sprich: Verletzungen, Charakter, Stärken, Schwächen, Ziele. Konkret habe ich mit vier Spielern gesprochen. Das geht jetzt jeden Tag so. Aus der Liste geht dann auch wieder ein Spieler raus und wieder rein. Das ist sehr komplex. Du hast zum Beispiel einen Rookie vom College, den du dir angucken willst, aber der Agent die Vorstellung hat, dass er in die NBA geht. Dann geht er die G-League, schafft den Schritt nicht und ist plötzlich ein low-budget-Bundesligaspieler. Das ist ein Prozess, den man stetig begleiten muss.
Was sind für die entscheidenden Statistiken wenn du nach Spielern schaust?
Pick-and-Roll-Fähigkeit. Nicht nur auf klein, sondern auch auf den großen Positionen. Die Spieler müssen den Ball bewegen wollen, also einen gewissen Basketball-IQ mitbringen. Das ist das Idealbild. Für mich ist Kreativität nicht, der macht etwas das künstlerisch endet aber ineffektiv ist, sondern er kann kreieren und einen Vorteil herstellen. Der Spieler muss in der Lage sein, defensiv stabil zu sein. Du kannst dir heutzutage kein Spieler erlauben, der defensiv im Minus ist. Und dann ist mir wichtig, gute Charaktere in der Mannschaft zu haben.
Welche Einflüsse haben auf dich so am stärksten gewirkt? Was hat Gordie für einen Einfluss gehabt?
Ich habe, wie jeder andere, hier eine kleine Ausbildung erlebt und der größte fachliche Einfluss ist da natürlich Frankfurt. Ich habe meinen Bachelor und Diplom-Studiengang während meiner Frankfurter Zeit absolviert, wo ich mich viel mit dem Thema Coaching und Gestaltung von Training auseinandergesetzt habe. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass wir extrem gut analytisch sind und extrem gut wissen, wo Stärken und Schwächen unserer Mannschaft und des Gegners sind. Außerdem halte ich uns für den besten Ausbildungsstandort in Deutschland. Wir waren auch vergangene Saison das viertbeste Defensivteam der Liga. An dem Defensivkonzept hat Klaus Perwas einen großen Anteil – egal ob Gordie oder Muli Katzurin die Headcoaches waren. Ich bin mit Klaus die ganze Zeit dran, es etwas aufzuweichen und neue Wege zu denken.
Wie sieht das aus?
Wir haben defensiv ein paar Sachen umgestellt. Ich habe kein festgefahrenes Konzept. Ich versuche, Defense als zentralen Punkt zu sehen, weil es das Spiel mit unseren Möglichkeiten am besten beeinflussen kann. Dann schauen wir, wie wir die Spieler einsetzen. Wenn wir versucht hätten Shaquille Hines als ersten Passgeber, wie Luke Sikma in Berlin einzusetzen, dann wäre kaum ein guter Angriff zustande gekommen. Deswegen haben wir die Positionen 3 und 4 in die Ecken umgestellt. Vorher war die Position 4 hinter dem Einser im System und haben den 2er für die Pässe in die Ecke gestellt. Eigentlich möchte ich den Spielern auch noch mehr Freiheiten geben, vor allem den Guards, um sich zu entfalten. Das ist aber immer abhängig von der Gesamtstruktur und wie gut das möglich ist.
Welche Rollen sind für Len Schoormann, Bruno Vrcic und Maximilian Begue vorgesehen und welche Entwicklungsschritte traust du ihnen nächste Saison zu?
Len ist ein Combo-Guard, der den besten Transfer über kleine Point-Guard-Aufgaben schaffen kann. Defensiv Druck auf den Ball machen, offensiv den Ball nach vorne zu bringen. Open-Court ist seine größte Stärke, den Ball zu pushen. Seine Geschwindigkeit ist unglaublich hoch, sowohl geradeaus als auch vertikal gibt es kaum deutsche Spieler, die die haben. Er muss mit dem Tempo noch mehr lernen, Kontrolle zu erreichen. Manchmal ist sein Körper zu schnell für den Ball. Sein Wurf in einfachen Situationen muss viel konstanter werden. Er muss in der Pick-and-roll-Defense besser werden und Blöcke bearbeiten. Mental muss er lernen, eine viel höhere Konzentrationsfähigkeit zu entwickeln, um Profi zu werden. Die Pro B ist gefühlt zehn Mal langsamer und der Druck ist kleiner als die BBL. Er ist als Back-up für die 1 vorgesehen
Und Bruno und Maxi?
Bruno ist von der Natur her ein Scorer. Er ist es gewohnt Eins-gegen-Eins zu spielen, er ist es gewohnt zu werfen. Das ist eine Qualität, die nicht viele deutsche Spieler haben. Er muss lernen, mit seiner Größe der Mannschaft noch einen Wert zu geben in der Team-Verteidigung. Das wird für ihn sein Transfer in die Mannschaft sein. Maxi ist jemand, der immer sehr von seinen körperlichen Vorteilen gelebt hat. Er ist von der Perspektive her absolute Leistungsspitze in Deutschland. Er muss jetzt lernen, einfache Dinge im Spiel zu beeinflussen, Abläufe herzustellen, um konstant auf dem Feld zu sein und der Mannschaft etwas zu geben. Seine größte Stärke ist Verteidigung. Er müsste im modernen Basketball mit ganz viel Energie die Positionen 3/2/4/1 verteidigen können. Ein schnellerer Wurf und die Verteidigung werden sein Transfer in die Mannschaft sein. Ich will aber nicht ausschließen, dass alle Drei in der Pro B spielen. Am Ende steht das heute nicht fest. Alle haben die Chance, in der BBL zu spielen. Wenn der eine den anderen überholt, dann ist das so.
Warum werden die Skyliners mehr Spiele gewinnen als vergangene Saison?
Ich denke immer positiv. Ich glaube, dass die Liga völlig ungewiss ist. Keiner weiß, was wirklich passiert, wie die Kader aussehen werden. Ich glaube schon, dass wir aus den letzten Jahren gewisse Lehren gezogen haben und auf jeden Fall einfach auch besser spielen wollen. Ich tue mich schwer, nicht weil ich es wegreden will, zu sagen: wir bilden Len, Bruno und Maxi aus und gewinnen mehr Spiele. Sie können trotzdem durch Leidenschaft, Wille und kleinen Aufgaben auf dem Feld zu jedem Sieg beitragen. Das sind Dinge, die wir immer von ihnen erwarten. Den größeren Anteil, um Spiele zu gewinnen, erwarten wir von den erfahreneren Spielern. Im nächsten Jahr wird es eine große Aufgabe sein, erstmal stabil zu spielen. Wir sind jetzt im Jahr 2020 und nicht 2009. Die Bundesliga hat sich verändert. Die Playoffs wären ein riesiger Erfolg. Dennoch müssen wir andere Wege finden, dieses Ziel zu erreichen. Wir bleiben uns treu, junge Spieler auf das BBL-Niveau zu bringen.
Sehr gelungenes Interview Timur! Man bekommt nun mal aus erster Hand einen Eindruck über seine Arbeit und Philosophie. Natürlich ist er an ein Budget gebunden, dass wird eine Herkules Aufgabe für ihn in der neuen Saison. Ich habe hier immer wieder viel „Hate“ gegen ihn uns seine Arbeit in Jugend und ProB gelesen, keine Ahnung woher das rührt. Offenbar kann er doch ganz gut mit dem Nachwuchs und „muss“ ihm ja auch eine Chance geben. Meine Befürchtung, es wird wieder für die Konkurrenz aufgebaut….
Neuer Spieler aus ISLAND???
„So ein neuer Spieler ist ganz konkret aktuell Jon Axel Gudmundson. Ein Rookie vom sehr gute Davidson-College, wo zum Beispiel auch Steph Curry gespielt hat. Er wäre aber kein typischer US-Rookie, denn er ist Isländer und hat auch bei den Jugendeuropameisterschaften schon starke Leistungen gezeigt. Daher kenne ich ihn auch ganz gut. Auch für den A-Kader hat er zusammen mit dem ehemaligen Berliner Hermansson gespielt und eine Achse gebildet. Mit ihm sind wir aktuell in ganz konkreten Gesprächen.“
Das hat Sebastian Gleim im Podcast der Skyliners gesagt.
Besten Dank für das ausführliche Interview, @Timur! Gibt ja dann doch mal dezidierte Einblicke und Bewertungen der vergangenen Spielzeit auch von einzelnen Spielern und (sehr vorsichtige) Ausblicke auf die kommende Saison. Zumal ich SG lieber lese als höre. Er hat irgendwie immer einen sedativen Einfluss auf mich:-))
Die negativen Dinge, die hier von Einzelnen zu seiner Arbeit – und vor allem seinem Wesen – kommen, kann ich nicht einschätzen. Sind ja von Usern, die ihn offenbar persönlich kennen bzw. ihre subjektiven Erlebnisse mit ihm hatten.
Ich kann – mit diesem Kader und den Verletzten/Angeschlagenen – keine großen Fehler von ihm erkennen. Das was ich als Außenstehender wahrnehmen konnte (Ingame-Coaching, Auszeiten, …) war alles in allem okay. Am negativsten fand ich seinen Ausraster im Vechta-Spiel. Fand ich unnötig, unverhältnismäßig und unangebracht. Aber nun gut, auch nichts für eine Gefängnisstrafe:-))
Mal sehen, wie die Skyliners (und alle anderen) mit dieser völlig anderen Pre-Season umgehen. Dass der Kader noch nicht mal in Fragmenten steht, beunruhigt mich nicht besonders. Wenn man sich die vergangenen Saisons ansieht, waren meist die die besseren, als der Kader kurz vor knapp vollständig war.
Und ob die (guten) Spieler aus Island, Dschibidschibengo oder sonst woher kommen, ist mir schnuppe. Ich hoffe auf ein in Front- und Backcourt ausgewogenes Team mit erkennbarem Talent und ordentlicher Mentalität. Wenn man das hat, guck ich auch bei spielerischen Mängeln gerne zu und man sollte man mit einem Abstieg nichts zu tun haben.
Wird ne brutal schwierige Kaderplanung, aber das dürfte allen Teams ab dem TOP5 so gehen…
Letztens noch im Podcast – jetzt ist er da: Willkommen Jon Axel ;-)
Ok, was für ihn spricht ist, er kennt den europäischen Basketball und ist kein College Abgänger im USA Sinn. Da haben die Skyliners genug ins Klo gegriffen und der Kollege hier ist als Starting PG vorgesehen! Das gesparte Geld auf der 1 ist dann wohl für Kratzer vorgesehen, aber ich denke er wird gehen……
Hach, ich liiiiieebe Highlight-Videos… da sind sie alle Allstar:-)))
Sieht zumindest so aus, dass er ganz ordentlich zum Korb ziehen kann bzw, dies Teil seines Spiels ist. Und die Dreier hat er alle getroffen:-)) Ballvortrag, Passfähigkeiten, Courtvision und was man noch so alles als Starting-PG gebrauchen könnte, kann man natürlich anhand der Highlights nicht beurteilen. Let’s try it…