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Di 29.09.09 09:03

Quote in der Diskussion II

8 + 4 oder Ein-Deutscher-auf-dem-Parkett? Skyliners-Geschäftsführer Gunnar Wöbke bringt einen anderen Vorschlag zur aktuellen Quotendiskussion zur Sprache. Er plädiert für eine Amerikaner-Quote.

Wöbke hält weniger von der von Roller favorisierten Ein-Deutscher-auf-dem-Parkett-Lösung. Er glaubt, dass die Meisterschaft so langweilig würde – weil die solventesten Mannschaften dann die besten deutschen Spieler kaufen. „In der Regel“ würden dann nur noch drei Mannschaften um die Meisterschaft spielen, glaubt Wöbke. Zudem sieht er das deutsche Spielerpotenzial beschränkt: Für die Umsetzung der Ein-Deutscher-auf-dem-Parkett-Regelung bräuchte es pro Klub mindestens drei deutsche Spieler. Die damit notwendigen 54 Spieler „sehe ich zur Zeit nicht“, sagt Wöbke.
Stattdessen bringt der Skyliners-Geschäftsführer mit einer Quote für US-Amerikaner eine weitere Variante ins Spiel. Im europäischen Basketball, wo es keine einheitlichen Regelungen gibt, ist auch diese Form weit verbreitet. In der BBL wurde die Amerikaner-Quote vor fünf Jahren abgeschafft. Wöbke plädiert auf eine Rückkehr zum alten System – in Kopplung einer Modifikation der 8+4-Regelung. Wöbke verweist auf die Vergangenheit: Als die Skyliners 2004 deutscher Meister wurden, liefen sie genau in einer ähnlichen Konstruktion auf. „Und ein junger Deutscher wie Alex King hat so seine 20 Minuten bei uns bekommen“, sagt Wöbke.

Skyliners-Nachwuchskoordinator Harald Stein, gleichzeitig Trainer des neuen Skyliners Pro-B-Teams schließt sich dagegen eher der Meinung von Pascal Roller an. „In der Pro B und der Pro A haben wir damit gute Erfahrungen gemacht“, sagt Stein.

Wieder eine andere Variante ins Spiel bringt Murat Didin. Der Skyliners-Cheftrainer plädiert dafür, dass sich alle Bundesligisten dazu verpflichten, in der ersten Hälfte einen deutschen U-21-Spieler auf dem Parkett zu haben. Von dieser Variante halten sowohl Wöbke als auch der Vorsitzende des Skyliners-Vereins Bernd Kater wenig. „Was passiert dann mit den Deutschen die über 21 Jahre sind?“, gibt Kater zu Bedenken.
Roller wirkt angesichts der verschiedenen Ansätze gefrustet. Eben weil das uneinheitliche Bild der Skyliners in Sachen Deutschenquote die Meinung in Basketball-Deutschland wieder gibt, sieht Roller die Entwicklung nicht voran kommen. Und das nicht zum ersten Mal. „Wenn alle wirklich Veränderungen wollen, warum warten wir dann schon seit vier Jahren darauf?“, ärgert sich der 32-Jährige.

Am Samstag in Oldenburg könnte das Warten ein Ende haben. Hoffentlich…