Di 04.04.17 19:52
Mehr deutsche Minuten
Fünf Spiele sind es noch, dann ist diese Saison vorbei. Viele werden sicher sagen: endlich! Denn mit diesem Team, das auch am Sonntag gegen Bonn mit 73:74 verloren hat, ist wohl niemand so richtig warm geworden. Zu viele Wechsel in der Mannschaft, zu wenig Gesichter, zu wenig Konstanz und begeisternder Basketball sieht auch anders aus. Auch gegen Bonn haben es die Skyliners nicht geschafft, ein Spiel über 40 Minuten durchzuziehen. Sicher hat die überzogene Herausstellung von Quantez Robertson dazu beigetragen, aber es ist eben eine Frage der fehlenden Qualität gegen eine am Sonntag mittelmäßige Bonner Mannschaft, den Sack nicht frühzeitig zuzumachen.
Das einzig positive aus Frankfurter Sicht ist – auch wenn es hart klingt – dass Kwame Vaughn für den Rest der Saison mit einem Bänderriss ausfällt. Sein Fehlen war gegen Bonn kein Verlust. Max Merz hat im Rahmen seiner Möglichkeiten einen ordentlichen Job gemacht, er muss nur aufhören zum Korb zu ziehen, denn da wird er in 90% aller Versuche geblockt. Den Skyliners fehlte es trotzdem an Offensivpower. Bis auf Shavon Shields (19 Punkte) und AJ English (20) war das ziemlich dürftig. Shawn Huff kam zwar auf elf Zähler, verballerte aber sieben seiner acht Dreierversuche, darunter auch die Chance zum Sieg. Mike Morrison hat nach einem kurzen Hoch zwischen Februar und März wieder stark abgebaut, Tez Robertson war ebenfalls kein Faktor vorne. Etwas unglücklich agierte Niklas Kiel, der seine Würfe nicht traf, aber immerhin gute Szenen unter dem Korb hatte. Mahir Agva erlaubt sich in der Defensive immer noch einige grobe Schnitzer und Stefan Ilzhöfer konnte sich in vier Minuten kaum beweisen. Das gleiche gilt für Isaac Bonga, der Sonntagmittag noch für die NBBL-Mannschaft 30 Punkte erzielt hat, in der BBL wegen eines Schlags gegen den Rücken aber laut Cheftrainer Gordon Herber nicht spielen konnte.
Der Coach beklagte einmal mehr, dass sein Team die Kleinigkeiten nicht richtig macht. Und das Anfang April. Das wird auch in den restlichen fünf Spielen nicht mehr wirklich besser werden. Er kündigte jetzt an, vielleicht mehr auf die deutschen Spieler zu setzen. Das macht Sinn, schließlich will er sehen, wen er für die kommende Saison gebrauchen kann und wen nicht. Niklas Kiel (2018) und Isaac Bonga (2020) haben noch Vertrag, hingegen laufen die Arbeitspapiere bei Max Merz und Stefan Ilzhöfer aus. Letzterer hat eine ziemlich unglückliche Saison gespielt, nicht den Entwicklungsschritt gemacht, den die Skyliners sich erhofft haben. Vielleicht wäre es für ihn gut, einen Schritt zurück zu einem kleineren Team zu machen. Wobei Herbert ihn als intelligenten Spieler schätzt. Ich finden auch, dass er viele Skills hat, diese aber nicht so zeigen konnte, weil er nicht aggressiv genug agiert hat. Fünf Spiele hat er jetzt Zeit zu zeigen, was in ihm steckt. Wie es bei Merz weitergehen soll, weiß ich nicht. Die Skyliners werden versuchen, Isaac Bonga nächste Saison richtig ins Team zu integrieren – als Point-Guard. Da sie sicher einen US-Amerikaner für die Starter-Position holen werden, wäre für Merz nur Platz als dritter Back-Up.
PS: Die Playoffs sind rechnerisch noch machbar wenn die Skyliners alle Spiele gewinnen und Ludwigsburg und Oldenburg alle ihre Partien verlieren. In 25 Tagen ist Feierabend für dieses Saison.