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Di 14.07.09 11:16

Kooperation oder Kannibalisierung?

Mit einem neuen Team in der Pro-B intensivieren die Skyliners ihre Nachwuchsoffensive. Geplant war das schon vor Monaten. Der Ablauf indes überrascht – denn eigentlich sollte die zum Farmteam umformierte Eintracht-Regionalligamannschaft „mittelfristig“, das heißt 2010, den Aufstieg schaffen. Der einstige Kronprinz schaut nun in die Röhre. Die Skyliners haben eine Lizenz gekauft, sie aber für den eigenen Verein „Deutsche Bank Skyliners e.V.“ verwendet.

Böse Worte verliert die Eintracht darüber nicht. Allerdings räumt selbst Harald Stein, Nachwuchskoordinator bei den Skyliners und neuer Cheftrainer des künftigen Pro-B-Teams ein, dass es erste Irritationen auf Seiten der Eintracht gab. Dass diese ausgeräumt sein, betont auch Olaf Kanngießer, Trainer des NBBL-Eintracht-Teams. Beide argumentieren damit, dass die Entwicklungsmöglichkeiten für Nachwuchsspieler sich so verbessern. Stein betont zudem, dass der Schritt zum eigenen Pro-B-Team keine Trennung auf Raten von der Eintracht sei.

Die auch weiterhin bestehende Zusammenarbeit – und daraus folgende Synergieeffekte – wollen Eintracht und Skyliners-Pro-B-Team bei der Austragung ihrer Heimspiele unter Beweis stellen. Diese sollen direkt hintereinander im BCM stattfinden. Stein kann sich vorstellen, dass manche Spieler Doppelschichten fahren – sprich beim Pro-B-Team auf der Bank sitzen oder wenige Minuten spielen, und dann anschließend im Regionalligateam länger spielen. Klingt zumindest theoretisch gut…

Die Zukunft der Eintracht ist nicht die einzige Unwägbarkeit der neuen Aufstellung der Basketball-Szene im Rhein-Main-Gebiet. Wie im FR-Print-Text vor einigen Tagen bereits von Jürgen Barth, Manager des TV Langen, angedeutet wurde, bleibt abzuwarten, ob die Rädchen wirklich ineinander greifen werden, ob genug Talente da sind oder ob ein Kannibalisierungseffekt eintreten wird. Ruben Spoden könnte ein erster Streitfall, beim Werben um die Talente, werden: Wo er demnächst spielt, hängt allerdings auch von anderen Faktoren ab. Spoden will studieren – und hofft auf einen Platz in Frankfurt.

Abzuwarten bleibt auch, welche weiteren Folgen das Pro-B-Team der Skyliners auf die (wohl sowieso eher nur auf dem Papier bestehende) Kooperation mit dem TV Langen (Pro A) oder Kronberg haben wird. Zumindest Skyliners und Langen haben eine Absprache, demnach Farmteam und Langen nicht in derselben Liga aufspielen sollen. Die Skyliners haben daher laut Sprecher Marc Rybicki auch abgewartet, bis Langen die Ligen-Zugehörigkeit zur Pro-A- garantiert hatte. Harald Stein bestätigt das: Vor dem Lizenzverzicht von Landshut haben die Skyliners sich bereits „vor Wochen“ schon einmal mit dem Einstieg in die Pro-B beschäftigt, nachdem der ASC Mainz seinen Verzicht auf die Pro-B erklärt hatte.

Als weiteren Kritikpunkt stellt sich mir auch die Fragen, wie nachhaltig die Skyliners diesen Weg beschreiten werden und welche Konsequenzen das mittelfristig für die erste Mannschaft haben wird. Stichwort: Trainer Murat Didin, der nicht wirklich als Nachwuchsförderer gilt. Beim Weggang von Robin Benzing nach Ulma und dem Nicht-Kommen von Johannes Lischka soll die Trainer-Personalie in Frankfurt eine Rolle spielen.

Wie seht ihr die Entwicklung?

2 Responses

  1. 1 # leekson Juli 14 2009 @ 12:02

    „Abzuwarten bleibt auch, welche weiteren Folgen das Pro-B-Team der Skyliners auf die (wohl sowieso eher nur auf dem Papier bestehende) Kooperation mit dem TV Langen (Pro A) oder Kronberg haben wird.“

    Das sagt wirklich alles und ich schließe mich deiner Meinung ansolut an. In den vergangenen Jahren ist auf dieser Ebene doch überhaupt nichts passiert. Keiner hat vom anderen profitiert, Langen wollte zudem nie den Stempel eines „Farmteams“ aufgedrückt bekommen. Genauso wie Langen ist Kronberg eine eigenständige Organisation, so sehen sie sich selber, so sollte man sie behandeln. Von daher, auch wenn es hart klingt: keine Rücksicht!

    Was mit der Eintracht passiert ist eiegtnlich zweitrangig. Der Vereinssparte Basketball bei der Eintracht war doch eigentlich schon tot, bevor die Skyliners, in Person von Harald Stein die Verantwortung übernommen haben. Ich denke, die Eintracht sollte sich auf die NBBL konzentrieren. Mit dem Spielerschwund der zu erwarten ist, werden sie wohl kaum die 1. Regio halten können und dann wird die 1. Mannschaft der Eintracht wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Who cares?!

    Dem Basketball in Rhein-Main tut diese Gesamtentwicklung nur gut. Das ist doch einfach nur geil, dass man im Monet überall hochklassigen Baskteball verfolgen kann.

    Die Skyliners spielen in der BBL, Langen in der Pro A (Frage, wie lange noch?!), Skyliners e.V in der Pro B, Kronberg, Eintracht und das neue „Powerhouse“ Hanua in der 1. Regio.

    Basketballherz was willst du mehr?

  2. 2 # th Juli 14 2009 @ 12:26

    Gibt es eigentlich einen Kommentar aus Hanau? Wenn mir negative Nebeneffekte bei einem Team wirklich leid tun würden, dann wären es die White Wings. Sie sind in meinen Augen das einzige Team, das nicht stagniert sondern nach oben strebt. Aber vielleicht ist ja auch gerade das der Grund, warum Hanau eben nicht leidet. Man agiert selbst. Mittelfristig sehe ich für Langen durchaus die Gefahr, daß Hanau ihnen den Rang ablaufen könnte.

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