So 24.01.21 19:54
Kleinere Verletzungen, sofort außer Rhythmus
Das Spiel bei den Hamburg Towers hat wieder eines klar gezeigt: Bei den Skyliners muss alles stimmen, damit sie eine Chance auf den Sieg haben. Neben dem fehlenden Michael Kessens, der sich brutal bemerkbar macht, waren auch unter der Woche wieder einige Spieler immer mal wieder angeschlagen und raus aus dem Training, sagte Cheftrainer Sebastian Gleim. Und dazu fehlen ja auch immer noch Richard Freudenberg und Bruno Vrcic, die eigentlich fest in der Rotation und damit auch im Training eingeplant waren. Jeder einzelne Ausfall in den Einheiten tut doppelt weh, da Spieler out of position trainieren müssen und die Qualität in den Einheiten natürlich auch fehlt.
Wenn dann noch zu wenig aggressive Verteidigung und gute Hamburger Wurfquoten dazu kommen, kommt eben so ein Spiel dabei raus. Darüber hinaus macht sich dann ebenfalls bemerkbar, dass die Skyliners einen No-Scoring-Only-Assists-Point-Guard mit Joe Rahon haben. Der überdies nicht so performt, wie man das braucht.
Ohne Kessens und einen echten Blocksteller sind die Skyliners in ihren Offensivoptionen noch einmal mehr limitiert. Ihnen fehlt ja schon das post-up-Spiel, das Pick-and-Pop und weitere Varianten, die du mit einem oder gar zwei Großen spielen kannst. Wenn dann dein Point-Guard nicht zum Korb penetrieren kann und auch keinen echten Wurf hat, hast du ein Problem. Dann brauchst du immer mindestens 25 Punkte von Matt Mobley und Jon Axel Gudmundsson, die sie sich meistens selbst kreiren müssen. Wenn man Mobley in den richtigen Spots findet, kann das zwar klappen, weil ein Shooter kann auch mal viele schwere Würfe treffen. Aber eben nicht immer. JAG spielt zu oft mit dem Kopf-durch-die-Wand und sieht seine Mitspieler nicht. Und seine 9-Meter-Dreier fallen ebenfalls nicht immer.
Quantez Robertson ist irgendwie auch zu selten in Offensivaktionen involviert, Konstantin Konga hat eigentlich nur den Dreier. Kamari Murphy muss über das Pick-and-Roll eingebunden werden, für das Post-up-Spiel ist er zu schwach auf der Brust. Der einzige, der neben den Shootern wirklich konstant auf einem ordentlichen Niveau offensiv agiert, ist Rasheed Moore. Er spielt post-up, trifft auch seine Dreier ganz ordentlich. Er ist definitiv einer der Gewinner,der ersten Saisonhälfte.
Wichtig wird für die Skyliners in den kommenden Tagen sein, dass sie wieder ihre Spieler fitbekommen. Nach Bonn am Sonntag geht es direkt am Dienstag nach Ulm und dann nach Vechta. Nach jetzigem Stand ist die Liga in zwei Hälften geteilt. Die ersten Sieben sollten es auch in die Playoffs schaffen, dahinter ist alles, in alle Richtungen offen.
Eine sehr gute Analyse.
Natürlich war das Spiel in Hamburg ernüchternd, es lief aber auch viel gegen die Skyliners. Wenn die Towers so treffen, dann ist nur schwer was zu holen.
Von Rahon wurde erhofft, dass er immer besser ins Team findet mit jedem Training mehr. Aus meiner Sicht wird es aber immer schlechter. Er ist ein Fremdkörper und gibt auf dem Feld – auch wenn es hart klingt – nichts. Das ist enttäuschend.
Bei Moore schließe ich mich Timur an und hatte es ja auch schon geschrieben: er kann so viel geben an beiden Enden des Feldes und auf so vielen Positionen. Die Entwicklung ist einfach richtig toll. Ihn sehe ich im Moment am liebsten spielen.
Es sind schon einige Siege auf dem Konto, das gibt dem Staff die Möglichkeit, in Ruhe weiterzuarbeiten. Je früher noch ein paar mehr Siege dazu kommen, desto besser. Aber auch wenn es ein bisschen länger dauern sollte, wird das sicher klappen.
Moore trifft den Dreier ganz ordentlich? Aktuell versenkt er über 40% und kratzt als Rookie an 40/50/90 Quoten!
Für mich ist Moore die Entdeckung der Saison. Er bringt immer 100% Einsatz fürs Team und ist ein Schweizer Taschenmesser, das der Mannschaft überall helfen kann. Unglaublich, dass der vor 3 Jahren noch in der Regionalliga gespielt hat.
Leute wie Mobley sind nach der Saison sicher weg. Aber auf jemanden wie Moore kann man hoffentlich noch etwas länger bauen,
Schweizer Taschenmesser wäre eine gute Überschrift wenn er irgendeine Verbindung dahin hätte :)
Klar, wird Mobley nach der Saison weg sein. Allerdings wird Moore seinen Marktwert auch massiv erhöht haben. Und da er bislang in seiner Karriere nie wirklich viel verdient hat, wird er sicher auch schauen, wo er als Profi das Beste für sich rausholen kann. Er wird im Mai schließlich 26.
Wer hätte vor Wochen gedacht das man mal schreibt, dass „Keesens brutal fehlt“ ? Freudenberg und Vrcic werden diese Saison keine großen Rollen mehr spielen , das Thema Rahon ( PG ) muss Gleim verantworten. Aber: Er war vereinslos. Vielleicht nicht OHNE Grund? Von Konga hat doch niemand was erwartet, oder? Viele Verletzungen in der Vergangenheit, außer ein bisschen Defense und Dreier war bei ihm noch nie, oder?
Spannend wird doch erst die NÄCHSTE Saison, wenn wieder Zuschauer kommen „dürfen“. Wer ist noch da, wer wieder weg. Kommen noch zahlende Zuschauer und wenn ja warum?
Über diese Saison noch zu analysieren ist wie bei einem trockenen Brot den härtesten Punkt zu suchen….
Naja, ein wenig mehr, als das Gegurke der letzten Spiele darf man schon erwarten. Mir ist das ganze Frankfurter Spiel zu einfallslos. Kein Team, keine Struktur, keine Systeme. Und da ist der Coach schon der Hauptverantwortliche. Eine Starting Five mit den 5 vermeindlich stärksten Spielern, von denen wenigstens 4 am Ende auf über 30 Minuten kommen, ganz egal wieviele Turnover und Fehlwürfe sie produzieren. Die beiden etatmäßigen PG kommen später irgendwann, Der Eine soll sich in die Ecke stellen und Dreier werfen, wenn er denn mal den Ball bekommt. Der Andere darf nicht mal mehr zum Korb ziehen sondern soll den Ball bloß schnell zu JAG oder Mobley spielen und sich dann ebenfalls raushalten. Klar sehen die dann doof aus, aber warum hat Gleim sie überhaupt geholt?
Ich persönlich glaube nicht, dass die PG Positionen mit den absoluten Wunschspielern von Gleim besetzt wurden, sondern der Markt mit den extrem eingeschränkten Finanzmitteln einfach nicht mehr her gab – so wird es sicherlich auch bei Rahon der Fall gewesen sein. Jetzt darüber zu schimpfen und ausschließlich den Trainer für Verpflichtungen verantwortlich zu machen, ist mir etwas zu einfach.
Da sehe ich Teamplay und Mentalität eher in der Verantwortung der beiden Coaches Gleim und Perwas.
Was sollen denn eigentlich Vereine, wie Bamberg und Bonn sagen, deren Budgets mutmaßlich um ein Vielfaches höher sind, wenn wir uns hier schon über das eigene Team auslassen?
Wir haben halt Höhen und Tiefen in unserem Spiel. Dafür, dass das ausgegebene Ziel der Klassenerhalt ist, kann man denke ich aktuell nicht unzufrieden sein. Aber als Fan schaut man da natürlich nicht durch die nüchterne, sondern eher durch die emotionale Brille :-)
Ich habe im Netz was zu einem virtuellen Studio bei Heimspielen gelesen, offenbar haben sie es jetzt verstanden. Wo kann man das denn bei Heimspielen sehen, weiß da jemand was?
Wyld
So Sieg gegen Bonn. Gefühlt ist es etwas passiert was Frankfurt nie schafft, 3/4 zu verlieren und trotzdemzu gewinnen.
20 as, für mich das entscheidende. Es war so etwas wie Team play auch wenn man mit dem heroball am Ende natürlich Glück hatte.
Dennoch wichtige Punkte eingefahren und aktuell Platz 8 der Tabelle ;-) . Ich habe ziemlich bedenken wegen Ulm morgen, aber vielleicht gibt’s ja ne Überraschung.
@bussard: Naja… „Heroball“ am Ende… ich weiß nicht. Das war bei Bonn eher ausgeprägter (Babb!).
Es ist in solchen Crunchtime-Phasen schlicht unsere EINZIGE verlässliche Möglichkeit, Mobley den Ball zu geben. Was sonst soll die Alternative sein? Und auch wenn ihm das nicht immer gelingen wird: Er kann das! Gestern übrigens nicht nur mit Shooter-Qualitäten, sondern auch mit Assists und – gerade am Ende – mit mega-wichtigen Rebounds an beiden Enden.
Ich weiß nicht mal, ob das überspitzt formuliert ist: Sollte Mobley ausfallen, werden die Skyliners kein BBL-Spiel gewinnen. Wir haben außer Mobley noch Moore und Kessens, die ein gewisses „Grundniveau“ selten unterschreiten. Ansonsten sehr wankelmütige Spieler, wobei du vorher nie weißt, was du bekommst. Gestern Murphy und Rahon okay, Tez dagegen mit einer offensiv erschütternden Leistung und auch JAG weitgehend abgetaucht.
Brutal wichtiger Sieg gestern. Sonst hätte man sich mit 5/9 wieder im Dunstkreis der Abstiegszone befunden. So hat man ein bisschen Luft nach unten und die wird man ggf. noch gut brauchen können.
@Doppeldribbel
Ich würde bei Moore schon etwas weiter gehen als, dass er das Grundniveau nicht unterschreitet.
Der Junge gefällt mir von Spiel zu Spiel besser.
Beachtet man seine Vita, ist es Wahnsinn, was er aufs Parkett bringt.
Dem werden wir wohl nächstes Jahr nicht mehr in Blau sehen aber bis dahin dürfen wir noch genießen.
Auch Kessens kommt langsam aus dem Quark und man hat gesehen, wie wichtig er unterm Korb ist.
Ohne ihn, sehen wir bei den rebounds echt schlecht aus.
Zu Mobley ist alles gesagt. Einfach Wahnsinn, was er abliefert und ich denke auch, dass wir ohne ihn so gut wie keinen Sieg holen würden.
Die Rolle von Konsti ist mir noch nicht so ganz klar. Da kommt wenig bis gar nichts.
hoffentlich ist er nicht sonderlich teuer.
@Horst: Du hast völlig recht. Moore spielt richtig gut und wesentlich besser, als ich/man erwartet hätte. Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass auch er nicht in der Lage ist, ein Spiel in der Crunchtime zu übernehmen. Muss er auch gar nicht, ist nicht seine Rolle, er liefert über 40 Minuten genug Input dafür, dass es überhaupt eine Crunchtime gibt:-)
Und von Kessens hatte ich mir – ganz ehrlich – sehr wenig erwartet. Die Spiele, die ich von ihm in Vechta gesehen habe, waren nicht gut. Aber er spielt wirklich eine gute Rolle und reizt seine individuellen Fähigkeiten im Center-Spiel (Rebounds, Scoring, Blockstellen) weitgehend aus. Da ist -glaub ich – nicht viel Luft nach oben,Hut ab! Gestern wurde er, wenn er auf der Bank war, von Murphy im Frontcourt auch ordentlich entlastet, was ja auch nicht immer der Fall ist…!
Na ja, vielleicht zeigt sich bei Kessens, wie man in Frankfurt mit Centern arbeitet. Kratzer war zwar gestern verletzt, aber seine Rolle kam mir bisher kleiner vor als sie bei uns gewesen wäre.
Hero Ball: nicht jede Aktion ist ein wildes Kopf-durch-die-Wand. Wenn man Spieler hat, die das können, kann das auch durchaus mal geschickt durch die Mitspieler unterstützt werden. Ich denke da ein isolation games oder Blöcke, um den Sekundenbruchteil für einen (halbwegs) freien Wurf zu erzeugen (statt dem mit der Hand im Gesicht). Oder diese curls, die Bamberg früher gelaufen ist, um so etwas vorzubereiten.
Ja, ein Spiel ohne Mobley stelle ich mir äußerst schwer vor. Selbst wenn er mal einen ruhigeren Tag haben sollte, oder ruhiger anfängt wie gestern, wird er dennoch immer einen guten Verteidiger auf sich ziehen und damit den zweiten Optionen etwas mehr Raum geben.
Konsti: ja, seine Rolle scheint klein zu sein. Ob vereinbart oder weil andere besser performen…. wobei wir ja letzte Woche noch über die kleiner als gedachte Rolle von Rahon geschrieben haben. Vor dem gestrigen Spiel kann er es jedenfalls nicht gewesen sein, der Konstis Rolle verkleinert hat
Habe nur die erste Hälfte geschaut. Moore hat mich sehr beeindruckt, sehr flexibler und abgezockter Spieler – gerade im Hinblick darauf, dass er aus der ProA kommt.