Mo 30.03.09 06:19
„Jeder von uns will gewinnen – inklusive des Trainers“
Im zweiten Teil des Interviews geht Keith „Mr. Kampfschwein“ Simmons auf die „spezielle“ Art von Trainer Murat Didin ein.
Vorneweg: Das Interview habe ich vor dem Bamberg-Spiel mit Keith geführt….
Sie sind seit Wochen eine der stärksten Skyliners-Spieler. Was haben Sie den anderen voraus?
Keith Simmons: Ich versuche alles zu geben. Wir stecken gerade in einer wichtigen Phase der Saison, es sind nur noch ein paar Spiele bis zu den Playoffs, da versuche ich bei mir die Aufmerksamkeit und den Wille hoch zu halten. Aber ich würde das nicht als besonders darstellen wollen…Ich mag es halt zu gewinnen.
Wenn man mit den Sportlich Verantwortlichen der Skyliners spricht, gibt es auch immer Erklärungsversuche mit Verletzungen und die Zeit die ein Spieler danach braucht. Wie lange hat es bei ihnen gebraucht, dass sie nach ihrem Innenbandanriss im Herbst wieder bei 100 Prozent waren?
Es hängt immer vom Spieler ab. Ich kann von daher nur für mich sprechen.
Gerne…
Also mir fiel es schon schwer, einfach nicht mit den Jungs zu trainieren und ihnen beim Spiel zu sehen zu müssen. Du siehst wie die Spaß haben, und merkst auf der anderen Seite, wie deine Form, die du vor der Verletzung hattest, langsam runter geht. Das schmerzt. Und es dauert einfach wieder ranzukommen, wenn man gefehlt hat. Und das weißt du auch noch ganz genau….Bis du dich wieder wohl fühlst auf dem Platz – das dauert.
Macht der tiefe Kader der Skyliners das nicht noch schlimmer? Bedeutet das nicht auch, dass ein verletzter Spieler akzeptieren muss, dass die Minutenzahlen nach einer Verletzung sich in Grenzen halten?
Naja, so einfach kann man das nicht sehen. Natürlich macht es das für einen verletzten Spieler nicht unbedingt einfacher, dann zurückzukommen. Auf der anderen Seite tut so eine Qualität dem Kader und der Entwicklung der Spieler gut, eben weil man weiß, dass die Konkurrenz da ist und sich anstrengen muss.
Am Anfang der Saison sah ich sie ständig mit einem Grinsen auf den Lippen. In letzter Zeit ist das Gesicht ernster geworden. Trügt der Eindruck, dass es mit dem Spaß und der Lockerheit vorbei ist?
In Trier war ich nicht der einzige. Wir haben alle frustriert dreingeschaut, vor allem über die Art und Weise wie wir gespielt haben. Wir haben hohe Erwartungen und ein hohes Anspruchsdenken. Wenn man verliert – und dann auch noch nicht gut spielt – dann kann man nicht glücklich sein. Wir müssen versuchen, wieder Spaß zu haben auf dem Parkett. Das geht am besten, wenn wir gut spielen und Selbstbewusstein zeigen.
Im Fokus mancher Kritik, auch aus dem Lager der Fans, steht der Trainer. Ist Murat Didin zu streng?
Ach. Jeder Trainer hat seine eigene Herangehensweise. Unser Trainer hat eine spezielle Art, einen speziellen Stil. Als Spieler hat man sich darauf einzustellen. Er ist ein sehr emotionaler Trainer. Wenn mal einer nicht 100 Prozent bei der Sache ist, Fehler macht oder einfach schlecht spielt, dann macht einen der Trainer darauf, manchmal auch sehr deutlich, aufmerksam. Als Spieler musst du damit klar kommen. Eins ist doch klar. Jeder von uns will gewinnen – inklusive des Trainers. Und nur darum geht es.
Am vergangenen Dienstag gab es ein Straftraining. Empfinden Sie das als richtigen Ansatz – oder ist es eher eine Ungerechtigkeit?
Unser letztes Spiel in Trier war ein Rückschritt – von daher war klar, dass die nächsten Trainingsstunden besonders werden. Und das am Dienstag war ein bisschen härter…Das ist aber vollkommen okay. Wir haben jetzt Druck, wir müssen schnellstens dafür sorgen, dass wir wieder Spiele gewinnen. Das man dann ein bisschen härter arbeitet, sich ein bisschen stärker konzentriert, ist da doch der richtige Ansatz