Fr 19.09.08 15:56
Interview mit einem alten Bekannten – Alex King
Der Saisonauftakt gegen Bonn birgt mehrere Geschichten. Da wäre das dramatische Aus im Halbfinale der Vorsaison und der vergebene Korbleger von Pascal Roller in letzter Sekunde. Oder auch die neuformierte Mannschaft der Skyliners (siehe FR-Druckausgabe vom 20.9.). Oder das Wiedersehen mit alten Bekannten wie Alex King und Blockmonster Ken Johnson. Für King wird es ein besonderes Spiel werden.
Sechs Jahre hat der 23-Jährige in Frankfurt verbracht. Unter Trainer Charles Barton gelang King 2004/05 der Durchbruch. Dann ging es mit der Spielzeit und der Gefühlslage von King bergab. Gründe, weswegen der A2-Nationalspieler in diesem Sommer den Verein Richtung Bonn verließ.
Wie lief es für Sie seit dem Wechsel nach Bonn?
Alex King: Sehr gut. Für mich war es der erste Wechsel von Profi-Mannschaft zu Profimannschaft, dementsprechend war vieles neu. Aber das hat sich recht schnell eingespielt. Ich wurde in den zweieinhalb Monaten die ich jetzt in Bonn lebe, sehr gut aufgenommen – vom Coach, Mannschaft und vom Management.
Wie Sie vorher einmal sagten, sei beim Wechsel ausschlaggebend gewesen, dass Trainer Michael Koch auf Sie setzen will. Macht sich das auch in Spielminuten bemerkbar?
Ja. In den bisherigen Spielen kam ich im Schnitt auf 15 bis 18 Minuten (Anmerkung der Redaktion: In Frankfurt waren es in der vergangenen Saison nur sechs Minuten). In der Rotation von Mike Koch gehöre ich zwar nicht unter die ersten Fünf und bin eher der sechste oder siebte Mann. Aber das macht nichts, weil Koch auf eine große Rotation setzt und jedem seine Chancen gibt.
Wie groß ist der Unterschied zwischen Bonns Trainer Michael Koch und Murat Didin – der Ihnen ja nicht viele Chancen gab, sich zu beweisen?
Michael Koch hat mir einfach unheimlich viel Selbstvertrauen gegeben – mehr als Murat Didin. Mike hat viel mit mir geredet und mir immer wieder mir gesagt, dass er mit mir plant. Als Spieler blüht dir da einfach das Herz auf, wenn du spürst, dass der Trainer so auf dich setzt. Und natürlich will ich ihm dieses Vertrauen jetzt auch zurückzahlen.
Sie haben in diesem Sommer darauf verzichtet, mit der A2-Nationalmannschaft Spiele zu bestreiten und sind stattdessen mit Bonn ins Trainingslager gefahren. Warum?
Das war eine gemeinsame Entscheidung von mir und den Trainern, Michael Koch und A2-Nationaltrainer Frank Menz. Ich soll in Bonn auf einer Position spielen, wo ich viele Minuten kriegen werde. Da wollte ich mich einfach schnell integrieren.
Mit wem von den Skyliners haben Sie noch Kontakt?
Ich telefoniere regelmäßig mit Dominik Bahiense de Mello. Mit Derrick Allen ab und an mal. Mit Pascal Roller ist es weniger geworden, aber der ist ja gerade auch erst Papa geworden.
Worum geht es dabei?
Es geht in alle Richtungen; private Sachen in Richtung, wie es mit der Freundin läuft, aber auch natürlich wie es sportlich läuft und wie sich das Team entwickelt.
Und – wie schätzen Sie die Frankfurter ein?
Die Skyliners haben eine gute Mannschaft beisammen. Murat setzt auf europäischen Basketball und hat sich sein Team dementsprechend zusammengesetzt. Ich denke, er weiß schon mit welchen Spielern er voll plant.
Welche Gefühle begleiten Sie vor ihrer Rückkehr nach Frankfurt?
Ich mache mich da keinen Kopf. Ich darf das auch gar nicht, sondern versuche professionell ranzugehen, auf die Anweisungen meines Trainers zu hören und das Spiel zu gewinnen.
Das klingt jetzt aber sehr professionell…
Na ja, so kleine Gedanken mache ich mir schon. Gerade an die Fans und wie sich mich empfangen werden – ich habe ja schließlich sechs Jahre in Frankfurt gespielt. Aber: Wenn das Spiel anfängt, muss ich das ausblenden und nur daran denken, zu gewinnen.
Spiele zwischen Frankfurt und Bonn waren häufig sehr eng. Was ist, wenn Sie den entscheidenden Korbleger treffen?
Dann werde ich mich freuen. Ganz einfach…
Gibt einen zusätzlichen Anreiz?
Noch nicht. Aber Dominik und ich werden sicher noch mal telefonieren und da vielleicht eine kleine Wette vereinbaren: Ich denke da so an eine Einladung zum Essen. Am besten in Bonn.