Di 28.05.13 17:11
„Ich weiß woran ich bin“ – Interview mit Danilo Barthel
Danilo Barthel hat am Dienstag seinen Vertrag um zwei Jahren mit der Option auf ein weiteres Jahr verlängert. Die Skyliners hätten den Vertrag auch einfach nur um ein weiteres Jahr verlängern können, indem sie die vorhandene Option ziehen, haben sich aber für das nächste Zeichen in Richtung Zukunft entschieden. Die Skyliners haben damit den dritten Spieler längerfristig an den Verein gebunden. Ich habe mich heute mit dem 21 Jahre alten Power Forward über seine Vertragsverlängerung, seine Saison und sein Eindruck von den neuen Skyliners sowie seinen Zielen unterhalten. Es war übrigens rein zufällig, dass ich das Gespräch mit ihm heute hatte. Ich hätte eher erwartet, dass die Skyliners nur die Option ziehen werden.
Wie kam es jetzt zur Vertragsverlängerung?
Es gab schon nach der Saison Gespräche, das der Verein interessiert ist mich weiter zu binden und wir haben uns schnell einigen können. Mir gefällt es hier sehr gut. Ich habe die perfekten Trainings- und Entwicklungsmöglichkeiten mit dem ganzen Umfeld.
Wie sieht im Moment dein Tagesablauf aus?
Ich stehe recht früh auf und gehe ab halb zehn zwei Stunden Vollgas im Kraftraum mit Dennis. Ich arbeite viel an der Stabilisation meines Rückens, damit ich die Probleme wegbekomme. Gegen Abend trainiere ich dann nochmal eine Stunde mit Klaus oder Gordie. Je nachdem wie viel Energie noch da ist, gehe ich eine Stunde in den Kraftraum.
Wie geht es deinem Rücken momentan?
Es ist noch nicht perfekt, aber besser geworden.
Was war genau das Problem?
Ich hatte ja den Bandscheibenvorfall mit zwei Vorbeugungen. Das hatte Auswirkungen auf den Nerv. Es ist noch nicht ganz weg, aber ich bin auf einem guten Weg.
Wenn wir nochmal zurückblicken, wie würdest du die Saison bewerten?
Eine sehr, sehr schwere Saison. Ich denke, es war von Anfang an klar, dass wir uns untenrum schlagen müssen. Dass es mit dem Sieg am Ende gereicht hat, war natürlich positiv. Mit den Neuzugängen Ryan, LaQuan und Dawan, der am Ende leider nochmal gefehlt hat, gab es eine deutliche Steigerung. Hätten wir von Beginn an dieses Teamgefüge gehabt, hätte es vielleicht in Richtung Playoffs gehen können. Wir haben gezeigt, dass wir den einen oder anderen Großen ärgern können.
Wie war die Saison aus deiner Sicht? Du konntest nicht alle Spiele mitmachen, einmal wegen der Grippe und einmal wegen deinem Rücken.
Das kommt denke ich bei jedem vor. Das mit dem Rücken war ein bisschen gravierender. Für mich war es dennoch ein Schritt in die richtige Richtung und konnte meine Spielzeit und alle meine Statistiken steigern. Ich hoffe, dass es in der nächsten Saison so weitergeht.
In welchem Bereich hast du dich am meisten verbessert und was musst du noch angehen?
Bei meinem Abschluss zum Korb bin ich aggressiver geworden und lasse mich nicht so leicht beim Weg zum Korb abbringen. Ich muss aber noch schneller in den Wurf reinkommen, facettenreicher in der Offensive und stabiler in der Defensive werden. Das gilt für die Beinarbeit und den Seitwärtsbewegungen. Da sind wird dabei (grinst).
Du hast vor deiner Verpflichtung bei den Skyliners damals das Probetraining bei Gordie gemacht. Welchen Eindruck hattest du und wie siehst du es, dass er als Headcoach wieder zurückgekehrt ist?
Ich bin froh, dass ein so hochqualitativer Coach wieder verpflichtet werden konnte. Ich kannte ihn vom Probetraining und deshalb ist es sicher kein schlechtes Gefühl, dass er damals schon gesagt hat: das ist ein guter Spieler, hat Chancen sich zu entwickeln und dem kann man einen Vertrag geben. Ich weiß woran ich bin.
Der Kader nimmt schon konkrete Züge an im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Wie bewertest du das?
Es ist ein sehr positives Zeichen, dass man Führungsspieler, die schon länger in der Bundesliga bekannt sind, an den Verein längerfristig und frühzeitig gebunden hat. Damit kann man besser planen und die letzten Puzzleteile für das Team zusammensuchen.
Im Umfeld verspürt man eine Aufbruchstimmung. Tez und Jacob Burtschi wurden längerfristig an den Klub gebunden und es gibt viele junge Spieler.
Die Arbeit aus den vergangenen Jahren, insbesondere auch was Harald Stein geleistet hat in der Jugend oder Eric Detlev, der im Sommer viel mit den jungen Spieler trainiert, trägt seine Früchte. Es gibt eine größere Bandbreite an Spielern, die Potenzial haben Nationalspieler, Juniorennationalspieler, Bundesligaprofi oder Pro B-Spieler zu werden.
Wie ist die Stimmung bei dir, Konsti und Johannes?
Wir freuen uns auf die neue Saison. Das Grundgerüst steht. Wir wissen was wir haben und wenn wir den ein oder anderen hochkarätigen Spieler noch dazu bekommen, können wir uns nur verbessern – auch wenn wir wissen, dass die nächste Saison wieder schwer werden wird.
Wie war das Trainingscamp, das ihr hattet?
Das war von Mittwoch bis Samstag (15. bis 18. Mai). Wir haben jeweils zweimal am Tag trainiert. Es war sehr gut. Gordie wollte einen ersten Eindruck von uns Spielern bekommen.
Welche Spieler außer euch drei teilgenommen haben darfst du wohl nicht verraten?
Nein (grinst).
Konsti und Johannes sind für den Kader der A2-Nationalmannschaft nominiert worden. Bist du ein bisschen enttäuscht, dass du nicht dabei bist?
Ich war nominiert für den A2-Lehrgang, aber habe das wegen meinem Rücken abgesagt. Ich habe nochmal mit den Bundestrainern Frank Menz und A2-Nationalmannschaftrainer Matthias Fischer gesprochen. Es ist noch ein Fragezeichen dahinter.
Wie sehen deine nächsten Tage und Wochen aus?
Ich werde über das Wochenende bis Mitte nächster Woche nach London fliegen und dann wieder Vollgas geben und dreimal täglich trainieren, um gut in die Saison zu starten.
Was sind deine Ziele zur neuen Saison?
Ich will mich als konstanter Faktor etablieren. Manchmal hatte ich einen guten Tag und habe zehn Punkte gemacht, manchmal nur zwei oder einen Rebound. Das will ich ändern.