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Mi 25.09.19 20:26

Hiobsbotschaft vor dem Saisonstart

Wie ihr ja bereits mitbekommen habt, fällt Anthony Hickey auf unbestimmt Zeit aus. Er ist beim Rebound im Testspiel gegen Hamburg unglücklich auf dem Fuß gelandet und hat einen Muskeleinriss vom Zehmuskel erlitten, der bis hinten in die Ferse geht. Die Ferse ist ziemlich geschwollen und er muss einen Plastikgips tragen. Am Dienstag wird er nochmal gecheckt, dann wird auch das Hämatom abgeschwollen sein und man wird eine genauere Diagnose stellen können. Das sagte mir Cheftrainer Sebastian Gleim heute. Für ihn war das wie eine Art „Blitzeinschlag“. Bis auf ein paar kleinere Verletzungen und Krankheiten war die Vorbereitung sonst ziemlich ruhig verlaufen – mit einigen Auf und Abs in den Leistungen. Sollte Hickey länger ausfallen, müssen die Skyliners natürlich reagieren. Sollten es „nur“ ein paar Wochen sein, wird wohl erst einmal nichts passieren. Für das ohnehin schon sehr schwierige Programm gleich zu Beginn der Saison ist der Ausfall natürlich doppelt bitter.

Gleim hatte ja unlängst eingeräumt, dass ein Ausfall eines Leistungsträgers schwer zu kompensieren sein wird. Gerade von denen, die offensiv liefern sollen und werden. Das sind Hickey, Lamont Jones und Leon Kratzer. Quantez Robertson ist zwar auch wichtig, aber er ist nie jemand gewesen, der ein Team offensiv getragen hat. Jetzt wird sich der Cheftrainer-Novize überlegen müssen, wie er das kompensiert. Daniel Schmidt wird mehr Minuten als in der Vorbereitung sehen, ansonsten wird er sicherlich vor allem von Robertson und für ein paar Minuten auch vielleicht von Jones unterstützt. Das bedeutet für die ersten Partien, dass es noch mehr auf die Geschlossenheit des Teams ankommen wird, als es ohnehin nötig sein wird, um erfolgreich zu sein.

Ich glaube, dass die meisten Spieler das auch realistisch einschätzen können – auch wenn Robertson mal wieder davon gesprochen hat, Meister werden zu wollen. Aber Tez sollte man zu solchen Dingen lieber nicht fragen. Es wird sehr stark darauf ankommen, dass die Führungsspieler um Adam Waleskowski, Akeem Vargas ihren Einfluss geltend machen und den Teamgedanken ganz nach oben stellen.

Alle Aussagen der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz findet ihr übrigens auf der Skyliners-Homepage. Was nicht drin steht ist die Antwort von Gunnar Wöbke, auf meine Frage nach dem Etat. Der Spieleretat ist gleich geblieben, der Gesamtetat hingegen etwas zurückgegangen wegen fehlender Einnahmen. Unter anderem auch, weil die Skyliners nicht europäisch spielen. Es habe wohl über Umwege die Chance gegeben, sogar eine Wildcard für den Eurocup zu bekommen. Aber darauf haben sie verzichtet, weil noch andere Teams vor ihnen gestanden haben. Und für dieses Team wäre es sicher enorm schwierig geworden, im Eurocup irgendwas zu reißen. Vergangenes Jahr hatten die Skyliners mit Brady Heslip und Erik Murphy noch zwei Spieler drin, die – weil die Gegner nicht so genau wussten, was die Skyliners machen und nicht so intensiv wie in der Liga verteidigt wurde – die Teams immer wieder übertölpeln konnten. Da sich die Skyliners „politisch positioniert haben“ und perspektivisch in die Euroleague wollen, kam eine Teilnahme am Fiba Europe Cup nicht infrage – wenn es dieses Angebot gegeben hätte.

Kommen wir aber wieder zu den aktuellen Aussichten: Das Auftaktprogramm nach dem Pokalspiel, was immerhin den Heimvorteil hat, ist knüppelhart: Bonn (A), Bayern (H), Berlin (A), Hamburg (H) und dann Ulm (H). Wenn es schlecht läuft, gehen die Skyliners mit einem 0:3 in die Partie gegen Hamburg und stünden da schon mächtig unter Druck.