Do 06.11.08 15:49
Gesucht: Ein Kündigungsgrund
Laut Bild-Zeitung hat Daphne Bouzikou ihre Vorwürfe mittlerweile präzisiert. Engin Gencoglu, seit August bei den Skyliners per Kurzvertrag eingestellt (zunächst bis 31. Oktober, dann verlängert bis 31. Dezember) soll demnach der Co-Trainer sein, über dessen höheres Gehalt sie sich beschwert hat. Gegenüber der FR will Bouzikou das mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht bestätigen.
Wenn es stimmen würde, wäre es eine pikante Randnotiz: Gencoglu ist ein erklärter Wunschkandidat von Cheftrainer Didin – und mit 28 Jahren eher ein Trainernovize. „Ich kenne Engin schon seit 15 Jahren. Er hat mir ein Jahr bei Karsiyaka Izmir assistiert und zwei Saisons bei Besiktas Istanbul. Engin ist ein engagierter Arbeiter, der seine Stärken vor allem beim Scouting und bei der Video-Analyse hat“, begründete Didin im August die in der Skyliners-Geschichte erstmalige Verpflichtung eines dritten Co-Trainers.
Dessen Sinn wurde in Spielerkreisen, die allerdings wenig von dem Aufwand des Scoutings und der Videoanalyse mitbekommen, – hinter vorgehaltener Hand – oft angezweifelt. Als Gründe werden dabei weniger Zweifel an den Fähigkeiten Gencoglus genannt. Vielmehr wird betont, dass Cheftrainer Didin im praktischen Training kaum Arbeit für seine Assistenten übrig lasse.
An der derzeit verfahrenen Gesamtsituation und am eigentlichen Klagegrund würde eine Präzisierung auf die Person Gencoglu dagegen wenig ändern.
Die Skyliners haben ihrerseits die ursächliche Beschwerde Bouzikous über ein vermeintlich höheres Gehalt als Kündigungsgrund zurückgewiesen. Alternative Gründe nennt der Klub nicht. Die Zurückhaltung wird wie folgt begründet. „Im Hinblick auf das anhängige arbeitsgerichtliche Verfahren wird von einer Darstellung der Gründe auch im Interesse von Frau Bouzikou derzeit abgesehen“, heißt es in einer schriftlichen Mitteilung.
Gegenüber der FR wurde die Aussage mittlerweile präzisiert. Zum einen soll Daphne Bouzikou den Kündigungsgrund „genau kennen“, zum anderen soll ihr nicht näher benanntes Vergehen nicht langfristig erfolgt sein, sondern erst nach Einreichung der Beschwerde am 16. Oktober. Bouzikou widerspricht dem. „Ich habe in diesen zwölf Tagen niemals ein Fehlverhalten an den Tag gelegt, was eine Kündigung rechtfertigt.“ Skyliners-Geschäftsführer Gunnar Wöbke habe ihr zudem bis heute keinen klaren Grund genannt – auch nicht in der schriftlichen Kündigung.
Auf der Suche nach möglichen Gründen, kann man derzeit nur spekulieren. Von den in Frage kommenden Möglichkeiten scheint ein Riss im Trainerteam auszuschließen. Zumindest betonen das auf Seiten der Skyliners sowohl mehrere Spieler, als auch das Trainerteam. „Ich habe kein Problem mit ihr, sondern die Klubleitung“, sagte Murat Didin noch am Dienstag Abend. Auf die Frage, wie er reagieren würde, falls als Ursache im Fall Bouzikou Zwistigkeiten zwischen Trainern benannt werden würden, sagte Didin. „Dann würde ich wütend werden. Wirklich wütend.“
Erste Irritationen zwischen Gencoglu und Bouzikou waren allerdings kurz nach der Verpflichtung Gencoglus als dritten Co-Trainer neben dem wenige Woche zuvor als Assistent unter Vertrag genommenen Ex-Nationalspieler Klaus Perwas bekannt geworden. In einem Interview mit der FAZ hat Bouzikou sich irritiert und verwundert gezeigt. Offiziell hat sie diese Aussagen später zurückgenommen. Dennoch soll es in der Anfangsphase zwischen den Co-Trainern kleine Reibereien gegeben haben.
Alles dreht sich immer ums Geld :-( So what wenn Gencoglus mehr bekommt ist es so, außerdem hat er einen Zeitvertrag und somit auch ein höheres Risiko im Gegensatz zur Festantellung die Daphne wohl hatte.
Man sollte sie auch nicht zu hoch heben, aus Fankreisen wurde zum Teil bemängelt, dass sie nicht sehr zugänglich ist.
Was hat die „Zugänglichkeit“ Daphne Bouzikous mit der ganzen Geschichte zu tun?!?
Und was einem eine Festanstellung nutzt, sieht man ja jetzt auch eindrucksvoll.
Ich bin gespannt, was denn letztlich der Grund für die fristlose Kündigung ist. Da muss schon ein sehr schwerer Vorwurf erhoben werden, um ohne Abmahnung gleich zu kündigen!
Man kann es drehen und wenden wie man will: In dieser Geschichte wirds wohl nur Verlierer geben.
Ausgangspunkt war die völlige Überbesetzung mit 3 Assistant Coaches – gerade wenn man bedenkt, dass Didin überwiegend alleine arbeitet.