Mi 23.05.12 10:29
Frazier macht den Flattermann
Das hat zwar absolut nichts mit den Skyliners zu tun. Aber gerade ist die folgende Meldung über Agentur reingeflattert, wo man einfach nur den Kopf schütteln kann.
Die Baskets Würzburg müssen ab sofort ohne Chester Frazier auskommen. Der 26 Jahre alte amerikanische Aufbauspieler hat einen Job als Assistenztrainer an der Kansas State University angenommen und kehrt auf eigenen Wunsch bereits am Mittwoch in die USA zurück. Baskets-Geschäftsführer Jochen Bähr zeigte sich enttäuscht: „Zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung war nicht abzusehen, dass wir in den Play-offs so weit kommen würden. Wir hatten mit Chester vereinbart, dass er zumindest bis zum Ende der Halbfinal-Serie gegen Ulm bleibt. Warum er sich entschlossen hat, jetzt schon in die USA zurückzukehren, hat er uns nicht mitgeteilt.“ Die Halbfinal-Serie der Würzburger gegen ratiopharm Ulm (0:1) wird am Donnerstag fortgesetzt.
Das nenn ich doch mal Loyalität zum Team und die Liebe zum Beruf des „Profis“. Was hat dieser Mann nur für eine Einstellung. Schade für Würzburg, dafür gibt es jetzt von Ulm einen Sweep.
nein einen sweep wird es net geben weil würzburg ne trotzreaktion zeigt
Krass. Warum macht ein Verein solche Verträge? Warum geht ein Spieler so weg, wenn sein Nachfolgevertrag (wahrscheinlich) am 1. Juli beginnt? Was hält eine amerikanische Uni von solch einem Karriereende ihres neuen Co-Trainers, der doch auch in Sachen Einstellung Vorbild sein soll? Das ist ja wie Lucca Staiger, nur anders herum.
Und vor allem, warum trainiert er lieber junge Talente, als selbst zu spielen?
Ähm, vielleicht ja weil das ein absoluter Traumjob ist! ;)
Auch Assistant Coaches haben an US-Colleges gerne mal 6-stellige Jahresgehälter!
Soviel hat Frazier sicher nicht in Wü verdient.
Und außerdem wird doch vom vorbildlichen Spieler immer erwartet, dass er auch schon etwas für die Karriere nach der Karriere macht.
Unglückliches Timing, aber insgesamt absolut nachvollziehbar!
Herzlichen Glückwunsch Chester Frazier!
Ich weiß, dass er darauf lange hin gearbeitet hat und nun hat er den Job in der Tasche!
Geld, Geld, Geld. Wo bleibt der sportliche Ehrgeiz? Wofür spiele ich Basketball? Um mit 26 Assistenz!!!-Trainer am College zu werden. Ich habe 0 Verständnis für sowas. Wenn er wenigstens die Saison ordentlich zu Ende gebrach hätte…
Ne Timur, das kann ich verstehen. Er kann mit Basketball zu Hause Geld verdienen und muß nicht ans andere Ende der Welt reisen, wo er sich vielleicht nicht wirklich wohl fühlt. Und dann wird der Job sehr wahrscheinlich besser bezahlt sein, als in Würzburg zu spielen. Nur dass der Schnitt gerade während der Playoffserie ist, ist krass. U. U. Spielt am 29. Mai der Highscholl-Superstar am College vor und man hat Chester mitgeteilt, wenn er da nicht da ist, braucht er am 1. Juni auch nicht kommen. Nur läßt sich das eben nicht mit dem Selbstbild eines amerikanischen Colleges vereinen, wie ich finde.
Eben nicht nur Geld, Geld, Geld!
Timur, ich glaube, Dir fehlt ein wenig das Verständnis für den College-Basketball in den USA.
Das ist für so ziemlich jeden Basketballer mit Coaching-Ambitionen ein Traumjob.
Jemand wie Frazier, der spielerisch limitiert ist und seine Zukunft wohl ohnehin von vornherein im Coaching gesehen hat, ist das doch eine geniale Sache.
Was soll daran denn bitte falsch sein?
Und der sportliche Ehrgeiz? Vielleicht ja Spieler helfen, sich weiterzuentwickeln, an den eigenen Coaching-Fähigkeiten arbeiten, State championships gewinnen, etc.
Es ist halt nicht jeder für die Profi-Spielerlaufbahn geeignet (siehe Stefan Koch oder auch Bauermann).
Er hatte doch vor seinem Würzburg-Engagement und nach dem Job in Göttingen auch schon eine Stelle im Coaching Staff eines Colleges inne. Nur dank John Patrick hat er sich nochmal dazu überreden lassen, nochmal selbst zu spielen.
Wenn Wü sich auf den Deal einlässt, dann haben sie halt Pech gehabt!
Und mal ehrlich, was interessiert Frazier die BBL?
Ich denke, da wird der Stellenwert, den die NCAA in den USA für Sportfans hat total unterschätzt.
Ohne Mist: Den Job hätte wohl sogar John Patrick gerne! :D
Alle haben Recht außer Timur, so sehe ich es. Vertrag wird aber nicht am 01.07. , sondern am 01.06. beginnen. Er wird langfristig dort arbeiten wollen und evtl. mal später als Chef-Coach. Dazu wird er wahrscheinlich seine Heimat mehr lieben als Deutschland. Kansas State ist nicht schlecht, oder? Und ich freue mich schon jetzt auf die Kommentare vom „Fachmann“ Buschmann dazu LOL …. Scheisse für´s Team, aber ich glaube nicht an Vertragsbruch.
Der Job mag ja gut sein, doch was wirft das wieder für ein Bild auf die BBL, mitten im Halbfinale der Playoffs wegzugehen? Wie glaubt ihr wird ein nicht basketballaffiner Sportfan über den Basketball urteilen, wenn er so etwas hört? Ein gutes mit Sicherheit nicht.
Klar, sieht das übel für die BBL und Wü aus.
Aber der nichtbasketballaffine Sportfan in Deutschland hat halt keine Ahnung und kann deshalb kein qualifiziertes Urteil abgeben.
Aber man muss sich das einfach so vorstellen:
Ein mittelmäßiger deutscher Fussballer in den USA bekommt mitten in der Saison das Angebot, Assistenz-Trainer bei einem guten Bundesligaklub zu werden.
Da ist die Möglichkeit, in die Heimat zurückzukehren, deutlich mehr Geld zu verdienen und für die Zukunft vorzusorgen sicher wichtiger, als das Saisonende in der viertklassigen amerikanische Soccer-Liga abzuwarten und dann eventuell den Job deshalb nicht zu bekommen.
Genauso stellt sich die Situation doch für Frazier da.
Ja, 1.7. war ein Vertipper von mir, klar. Aber die paar Spiele jetzt wären noch drin gewesen. Hm. Hätte er die noch gespielt und wäre Würzburg weitergekommen, dann wäre aber das Vertragsgebahren von Würzburg „Buh“ gewesen und nicht er.
Gab es nicht genau so einen Fall letzte oder vorletzte Saison in Göttingen auch? Hat das etwa unter Patrick System, dass er Co-Trainer-Jobs in den Staaten vermittelt und den Spieler in seiner letzten Saison dann billiger bekommt? Vielleicht sollte sich ja die BBL Regularien einfallen lassen, damit Spieler in jedem Fall bis zum Ende der Playoffs bleiben.
„Aber der nichtbasketballaffine Sportfan in Deutschland hat halt keine Ahnung und kann deshalb kein qualifiziertes Urteil abgeben.“
Aber deswegen wird dieser Sport leider immer eine Randsportart bleiben.
Die Sache ist ja auch nicht nur das Frazier geht, kann er ja machen, doch warum mittem im Halbfinale. Warum macht man als Verein solche Verträge? Was sind dann Verträge noch Wert?
@ScheSche: Die BBL sollte sich tatsächlich was überlegen, oder die Klubs sollten einfach nicht mehr solche Spieler verpflichten.
Der Vertrag wird bis zum Ende der Hauptsaison gelaufen sein – und das war er auch Wert. Bei der Klausel „Automatische Verlängerung in den Playoffs“ wird er „Halt“ gesagt haben mit Hinweis auf seinen bereits unterschriebenen Vertrag als Co-Trainer. „Wie lange könntest Du denn bleiben?“ „Bis spät in den Mai.“ … Es ist gar nicht so schwer, sich eine realistische Variante auszudenken, bei dem Würzburg bewußt ein Risiko eingagangen ist und Frazier zumindest kein Vertragsbruch vorzuwerfen ist. Mit etwas gutem Willen der drei beiteiligen Parteien hätte es anders ausgehen können – und welche Partei keinen guten Willen hatte, das wissen wir nicht und werden wir wohl nie erfahren. Der Verdacht fällt natürlich erstmal auf den „Söldner“, es kann aber natürlich genau so das College mit dem Druck gewesen sein, aber eben auch das Management, das dem Spieler lieber hinterherschimpft, damit es selbst mehr nach Opfer aussieht. Wahrscheinlich spielt alles irgendwie mit rein.
In Deutschland wird leider alles hinter Fussball immer Randsportart bleiben. Deshalb sollte einem als Basketballfan der „nichtbasketballaffine Sportfan in Deutschland“ egal sein.
Auch die Liga täte imho gut daran, es sich in ihrer Nische bequem zu machen, statt sich bei den dumpfen Mainstream-Fans anzubiedern. Aber das ist wieder ein anderes Thema….
Ich glaube übrigens nicht, dass ein Vertragsbruch vorliegt. Und selbst wenn: Bei so einem Job-Angebot lässt man den Spieler auch bei bestehendem Vertrag gehen, weil es sicher nichts bringt, ihn zum Bleiben zu zwingen!
Ich weiß nicht, inwiefern die Liga den Vereinen Vorgaben machen kann bei der Vertragsgestaltung. Aber dass Klubs solche Spieler nicht verpflichten sollten, halte ich für Quatsch.
In der Regel sind die Vereine doch gut informiert über die Spieler. Die Skyliners wussten doch zB auch, dass es ein Risiko darstellt Jon Leuer zu hoelen und dass er möglicherweise in die NBA abhaut.
Kann gut gehen, muss es aber nicht.
Und Frazier hat Wü sehr geholfen ins Halbfinale zu kommen. Ich glaube, niemand will seinen Impact vermissen. Jetzt hat man halt Pech gehabt….
@ScheSche: Schön erklärt
Wie ist das eigentlich bei den Skyliners? Wer bucht den Flug? Man hört ja gelegentlich, dass die Flüge Vertragsbestandteil sind. Kümmert sich der Spieler, bucht irgendeinen Flug und das Team zahlt dann? Leistet sich das Team ein offenes Ticket? Oder bucht es früh und billig für einen Zeitpunkt X? Oder wird kurzfristig ein teures Ticket genommen? (Ich meine, wie es generell ist, nicht irgendwelche Fraport-Konditionen).
Vor den Hintergrund wäre es interessant zu wissen, wer wann das Rückflugticket gekauft hat. Vielleicht kannst Du ja Chester am Flughaften treffen und ihn fragen, Timur (-;
Fraport ist keine Airline….und in der Ballsporthalle sitzen leider noch heute Menschen, die bei einem Unentschieden nach 40 Minuten aufstehen und gehen wollen….so ist das nun mal.
Ich glaube solche Vertragsdetails wird von den Verantwortlichen niemand öffentlich machen :)
In so jungem alter einen Job bei so einer renommierten uni zukriegen ist schon eine riesenchance. Das ist ein richtig guter Einstieg ins Geschäft. Wenn der Vertrag so war ist es natürlich ein großes Risiko für Würzburg gewesen
@Björn: „nein einen sweep wird es net geben weil würzburg ne trotzreaktion zeigt“
Das wars dann wohl für Würzburg. So sparen sich die Ulmer die Kraft, müssen kein viertes Spiel machen und können ausgeruht ins Finale gehen, damit wir ein halbwegs ausgeglichenes Finale sehen.