Di 11.09.12 22:20
„Es war ein guter Unterricht in der ersten, und ein gutes Engagement in der zweiten Halbzeit.“
Nach einer fürchterlichen ersten Halbzeit, haben die Skyliners in den letzten 15 Minuten des Testspiels gegen den französischen Erstligisten Strasbourg sich erheblich gesteigert – allein es reichte nicht zum Sieg. 64:67 (22:38) hieß es nach 40 Minuten. „Straßbourg hat verdient gewonnen“, resümierte Sportdirektor Kamil Novak. Muli Katzurin hat eine Mannschaft gesehen, die Charakter gezeigt hat.
Personal: Nach seiner Erkältung war Johannes Herber wieder dabei. Marius Nolte konnte aufgrund seiner Schulterprellung wieder nicht auflaufen. Neu zu den Verletzten um Quantez Robertson und Co gesellt sich Devin Gibson. Der Schlag aufs Knie beziehungsweise die Knieverdrehung aus dem Spiel gegen Nijmegen zwingt den Aufbauspieler zu einer Pause. Anfang nächster Woche soll er wieder ins Training einsteigen. Seine erste Partie im weißen Dress machte Dion Dowell.
Spielverlauf: Die Franzosen zeigen von Beginn an ihre Klasse unter den Körben. Die Skyliners bekommen vor allem in der Offensive nichts auf die Reihe. Bis zur Halbzeit finden gerade einmal 21 Prozent aller Versuche ihr Ziel. Straßburg setzte sich bis zur Pause mit 38:22 ab. Mitte des dritten Viertels bestand die Gefahr, dass die Skyliners untergehen. 23 Punkte lag man zurück. Ein viertelübergreifender 17:2-Lauf brachte den Klub jedoch wieder ran. In der 35. Minute konnten die Skyliners sogar mit 56:55 in Führung gehen. Am Ende setzten sich die abgezockten Franzosen aber verdient durch.
Taktik: Zu Beginn fehlte es in der Defensive massiv an der Abstimmung. Miss-matches und schlechte Rotationen bestimmte die erste Halbzeit. Das war nicht verwunderlich, da Dion Dowell seine erste Trainingseinheit im Testspiel absolvierte. Der Neuzugang foulte sich, wie Danilo Barthel und Jonathan Jones raus. Eine ernsthafte Bewertung kann man erst in den nächsten Spielen vornehmen. Das Spiel war kein Maßstab. In der Offensive traf das Team in der ersten Hälfte zuweilen sehr schlechte Entscheidungen. Das änderte sich in der zweiten Halbzeit auch, weil das Team in der Defensive wesentlich stabiler stand. Das full-court-pressing zeigte seine Wirkung: Der Gegner wurde zu insgesamt 20 Ballverlusten gezwungen. Unter dem Korb sah die junge Garde, um Barthel und Johannes Voigtmann sahen sehr oft, sehr schlecht gegen Alexis Ajinca und Co aus. Da wird es einiges zu analysieren geben. Muli Katzurin war hinterher aber mit dem Engagement seines Teams in der zweiten Halbzeit sehr zufrieden.
Statistik: In der Offensive wurde das Team in Halbzeit zwar besser, die 33% aus dem Feld reichten aber nicht gegenüber den 48% der Franzosen. Bei den Rebounds hatten die Franzosen mit 39:29 die Nase vorn. Bei den vielen vergebenen Würfen aber nicht verwunderlich. Beide Teams schnappten sich acht Offensivrebounds. Den Skyliners gelangen wieder acht Steals. Beste Schützen waren Anthony und Jonathan Jones mit je 14 Punkten. Johannes Voigtmann gelangen 10 Punkte und 9 Rebounds.
Stimmen zum Spiel – Kamil Novak: „Zeitweise sah es nicht gut aus. Da lagen wir mit 20 Punkten zurück. Man muss den Spielern aber hoch anrechnen, dass sie sich so zurückgekämpft haben. Wir hatten sogar die realistische Chance das Spiel zu gewinnen, aber Strasbourg hat das Spiel verdient gewonnen. Ab Mitte der des dritten Viertels haben wir uns richtig gut verkauft.
Zu den 38 Punkten unter dem Korb für Strasbourg: Die Strasbourger sind natürlich eine Klasse besser, als die Teams, gegen die wir bisher gespielt haben. Ricardo Greer ist mit seinen 35 Jahren seit 15 Jahren im Geschäft, diese Erfahrung fehlt uns natürlich. Irgendwann müssen die Jungen auch anfangen. Es gibt viel woraus man lernen muss. Das physische Spiel unter dem Korb, das sind Erfahrungen, die man nur im Spiel bekommt.
Muli Katzurin: Es war der beste Gegner bislang. Wir haben unser Programm so gewählt, dass die Gegner immer besser werden. Das Team hat das erste Mal so ein hohes Level an defence, Aggresivität und Athletik gesehen. Ich habe in der Halbzeit mit dem Team nur über unser Engagement gesprochen – nich das Level unseres Basketballs. In der zweiten Halbzeit haben sich meine Spieler wirklich gesteigert. Sie waren aggresiver in der Verteidigung und in der Offensive. Wir haben sie zu 20 Ballverlusten gezwungen. Und da sind einige sehr erfahrene guards im Team. Selbst mit unserem kleinen Kader und den fünf Fouls einiger Spieler haben wir bis zum Ende gekämpft. Es war ein schönes Comeback. Das Ergebnis ist wie immer zweitrangig. Wir müssen weiter hart arbeiten. Und wir müssen Dion in Form bringen. Er ist überhaupt nicht in Form – das wusste ich vorher. Er ist aber ein guter Spieler. Ich habe ihm gesagt, dass es wichtig ist im Oktober in Form zu sein. Ich bin mir sicher, er wird ein guter Spieler und eine gute Ergänzung zu unserem Kader sein – da habe ich keinen Zweifel. Die weiteren Spiele werden dabei helfen und auch den jungen Spielern Erfahrung bringen. Der Kader ist so aufgestellt, dass sie Minuten bekommen werden. Es war ein guter Unterricht in der ersten Halbzeit und ein gutes Engagement in der zweiten Halbzeit.“
„Uns fehlt immer noch ein Spieler inside. Johannes musste heute 35 Minuten spielen und hat mit 10 Punkten und 9 Rebounds einen guten Job gemacht. Und er hat es nicht das erste Mal gemacht. Auch Danilo hat viel gespielt und den Ball auf das Parkett gebracht (he put the ball on the floor)- was wirklich gut für ihn ist. Ich hoffe, wir kriegen mehr solcher Spiele, das kann nur unser eigenes Spiel verbessern.“
In der 2. Hälfte war es ein komplett anderes Spiel…da hat die Halbzeit-„Erinnerung“ von Muli wohl gefruchtet. Gut, man muss auch sagen, das vieles in der 1. Hälfte nicht reingefallen ist, sei es jetzt durch die Defense der Straßburger oder durch fehlendes Wurfglück.
Aber die Intensität und der Einsatz in der 2. Häflte, besonders im 4. Viertel, war schon nice!
Und @Timur: Jonathon Jones am Ende mit 14 Punkten…wir hatten ja vorher gesprochen, ob er seine Chance nutzen könnte und ganz ausgelassen hat er sie nicht – so scheint es jedenfalls.
Als Backup hinter Gibson und Klein (die ganz klar den Ton angeben werden) könnte er vielleicht doch noch in die Rotation reinkommen?
Jonathan Jones hat sich auf jeden Fall in der zweiten Halbzeit gesteigert und mit einigen guten Steals und Assists zu gefallen gewusst. Allerdings werden die Skyliners ihn nicht als back-up verpflichten. Sie brauchen einen Starter, der dem Team einen Qualitätsschub gibt.
Die Zeiten in denen ein Ami als 2. Back-up verpflichtet wird sind Gott sei Dank vorbei! ;)
Das Spiel gestern hab ich leider wieder verpasst! Werde wohl erst gegen Würzburg dabei sein können!
Aber was ich interessant finde: Klein schlägt sich ja wohl richtig gut. Könnte es vielleicht sein, dass man echt mit Gibson/Klein auf der 1 plant und das Geld lieber in einen Center steckt statt in einen weiteren 1er oder eben Jonathan Jones zu investieren?
Da A. Jones wohl auch auf der 1 spielen kann könnte das doch eine Lösung sein, oder?
Klein schlägt sich in der Tat wirklich gut und er wird sicher seine Chance in der Bundesliga bekommen.
A.Jones kann auch die 1 spielen, wird aber unter Katzurin dort bislang nicht eingesetzt. Er spielt mehr 2 und 3. Die Alternative das Geld lieber in einen Center zu stecken halte ich für durchaus realistisch. Die größten Probleme hat das Team bislang unter dem Korb. Weder wird viel inside gepunktet, noch verteidigen die jungen Spieler derzeit auf Bundesliga-Niveau.
Konstantin Klein ist eine Wucht – unübertrieben!
Die Entscheidungen, die er trotz seines jungen Alters trifft, sind (so gut wie) alle richtig und zusammen mit Gibson bildet er ein Defense-Duo, gegen das niemand gerne den Ball vortragen möchte…;-)
Eigentlich dann ja fast schade, dass man mit Gibson so früh verlängert hat. Denn der hat zwar auch Potential, aber bei ihm als Starter hätte ich doch noch einige Bedenken. Außer der aggressiven Defense und dem Ziehen von Fouls fehlt ihm schon noch viel Spielverständnis und Übersicht.
Jetzt hat man dann wohl die Situation, dass man 2 Spieler mit Back-up-Potential auf der 1 hat. Mit J.Jones sogar 3 Spieler! Sein Abgang dürfte dann wirklich Sinn machen.
Wäre ja wirklich schön, wenn man es schaffen würde Klein ein gutes Minutenfenster zu öffnen. Das ist dann das Schöne daran, dass der Etat kleiner geworden ist: Man wird praktisch gezwungen, den jungen Deutschen eine Chance zu geben! :)
Gibson hat sich auch stark verbessert und es war absolut richtig, das man ihn unbefristet verlängert hat.
Zusammen mit Klein bildet Gibson ein Duo, wie man es sich nur wünschen kann:
Beide ziehen Fouls, beide bringen den Ball und beide spielen eine mega-aggressive Defense, die den Gegner in den Turnover ZWINGT!
Also, ich freue mich auf dieses Duo in der Liga.
Ich finde Gibson ist einfach kein richtiger Playmaker! Als Energizer von der Bank ist er hingegen perfekt! Aber als Starter hat er letzte Saison einfach seine schwächsten Spiele gemacht und hat seien Stärken nicht ausspielen können. Ich glaube nicht, dass er den Sommer über so sehr beim Basketball-IQ zu gelegt hat.
Deshalb wäre er für mich eine eher schlechte Besetzung als Starter. Gerade eine Mannschaft mit wenig Talent in der Offense braucht mehr als andere einen richtigen Playmaker auf der 1, der den anderen den Ball auf dem goldenen Tablett serviert. Wer außer A. Jones kann sich denn schon seinen eigenen Wurf kreieren?
Lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, glaube aber nicht, dass Gibson der richtige Typ als Starter auf der 1 ist!
Und ach so, „unbefristet verlängert“ hat man mit ihm nicht. ;) Sein Vertrag geht bis Ende der Saison. Für Skys-Verhältnisse ja fast schon ein Rentenvertrag! :D
Gibson muss auch gar nicht den Ball bringen….das macht eher Konsti. Aber er könnte es tun. ;-)
Stimmt, das wäre die Lösung schlechthin: Klein macht einfach gleich den Starter! Dann kann Gibson sich weiter auf „energizen“ konzentrieren…. ;)
Bei den Leistungen, die Klein bisher gezeigt hat, ist es gar nicht so abwägig ihm den Startplatz zuzusprechen – ich bin mehr als positiv überrascht über diesen jungen Mann!
Wo trainiert denn der Tim jetzt, solange er noch keinen Vertrag hat? Der sollte sich ja tunlichst auch fit halten.
3 Wochen vor Saisonbeginn…..
Aktueller Stand:
PG: JJ / Gibson / Klein
SG: AJ / Herber
SF: Robertson
PF: Dowell / Barthel
C: xxx / Nolte / Voigtmann
–> Tez verletzt
–> Marius verletzt
–> Gibson verletzt
–> JJ Tryout
–> AJ Tryout
–> Starting Center fehlt
–> kein Trikotsponsor
Ok, Tez/Marius und Devin werden mit Sicherheit vor Saisonbeginn wieder verfügbar sein, jedoch leidet die Saisonvorbereitung stark darunter. man kann sich nicht als Mannschaft finden und kann die Systeme nicht zu 100% einspielen.
Darüberhinaus habe ich den Eindruck daß zumindestens einer der Jones uns verlassen wird, d.h. neuer Spieler integrieren was Zeit kostet welches wir langsam nicht mehr haben.
Langsam aber sicher sollte der neue Center kommen, ansonsten wird er wie ein Fremdkörper sein, da er nicht mit den Spielsystemen vertraut ist die Laufwege und die Stärken und Schwächen seiner Kollegen einfach nicht kennt (Ich erinnere mich ungerne an Joe Dabbert).
Zu den Finanzen, geht es uns wirklich so schlecht wird man wahrscheinlich JJ nach Hause schicken um einen Center zu holen (wie bereits vor ein paar Tagen vermutet), d.h. Gibson / Klein wären unsere PG. Hier bin ich „ausnahmsweise“ der Meinung von Harald, aber wenn wir uns niemanden mehr leisten können dann müssen wir wohl oder übel damit leben was wir haben. Diese Kombi ist nicht schlecht (bitte nicht falsch verstehen MAG), aber auch nicht gut genug um bei der BBL mitzuhalten (kaum Erfahrung, kein Playmaker, kein Leader, etc.).
Tim wird bestimmt nicht wieder kommen. Kann mir nicht vorstellen, daß wir mit 3 deutschen Center in die Saison gehen.
Also, was werden wir am 03.10. haben?
10 oder 11 Rotationsspieler (die „Busfahrer“ mal abgesehen), davon 3 junge Deutsche….ziemlich dünn besetzt…da dürfte das „Murmeltier“ nicht mehr so oft vorbeikommen :)